Tafeltrauben sollten bestenfalls keine Kerne haben, denn der Verbraucher wünscht dies. So lautet zumindest die Meinung des Handels.
Diese Eigenschaft wird in der Fachsprache auch als Parthenokarpie (ohne Kern) bezeichnet. Aktuell haben 40 % der Importtrauben keine Kerne, z. B. kleinbeerige Sorten die meist aus der Türkei stammende ‘Sultaninas’ oder die weltweit stark angebaute Sorte ‘Flame Seedless’. Auch bei Verbraucherumfragen spielt die Kernlosigkeit eine Rolle. So lehnt eine hohe Verbraucherquote generell samenhaltige Trauben ab. Deutsche Tafeltrauben oder Esstrauben (Keltertrauben zum Direktverzehr geschnitten) haben es hier schwer, da sie meist kernhaltig sind. Dabei ist zu bedenken: Die Früchte der Weinrebe, die Weintrauben, haben von Natur aus Kerne bzw. Samen. Diese dienen der natürlichen Vermehrung durch Säuger, Vögel oder einfach durch Verrottung nicht geernteter Trauben. Bei allen Wildreben ist dies der natürliche Vermehrungsweg über weite Entfernungen, da traubenverzehrende Tiere die Kerne in der Regel nicht verdauen, sondern zumindest einen Teil der Kerne unversehrt wieder ausscheiden. Dies veranschaulicht sehr schön ein sich selbst überlassener, verrottender Tresterhaufen, an dessen Rändern junge Rebensämlinge meist massenhaft aufgehen. Eine natürliche Vermehrung in räumlich begrenztem Umfang ist zudem vegetativ über kriechende und wurzelnde Triebe möglich. Bestes Beispiel dafür sind verwilderte Unterlagenausschläge an Gebüschen, die sich wie Lianen emporranken und bei Bodenkontakt Wurzeln bilden. Aus Sicht der Reblausproblematik ist dies jedoch kein gern gesehenes Bild. Die Rebe verfügt also über verschiedene Wege der natürlichen Verbreitung und hat deswegen als kulturhistorisch „alte“ Wildpflanze auch Warmzeiten und Kältephasen in mannigfaltiger Form überstanden.
Schwarzer Holunder (Sambucus nigra) wird in Deutschland auf über 400 ha ökologisch angebaut. Der Anbauschwerpunkt liegt mit ca. 140 ha in Rheinland-Pfalz. Der Hauptteil der Ernte wird in der Lebensmittelbranche zu Farbstoff, Säften, Tee und Erfrischungsgetränken verarbeitet.
Bastian Benduhn, Dr. H.-J. Krauthausen, Gabi Hörner, Ina Toups, Jürgen Zimmer, Tina Schult
Als Folge der Reform der deutschen Weinmarktordnung im Jahr 2000 wurden die Forschungsaktivitäten zu dieser „neuen“ obstbaulichen Kultur deutlich intensiviert.
Der kommerzielle Tafeltraubenanbau in Deutschland ist noch recht jung, denn bis zum Jahr 2001 bestanden rechtliche Beschränkungen entgegen und es waren keine geeigneten Sorten verfügbar.
Schlehe zählt zu den Wildfrüchten. Darunter wurden ursprünglich alle Obstarten zusammengefasst, die nur wenig züchterisch bearbeitet wurden, deren Früchte aber für den Menschen genießbar sind.
Der erwerbsmäßige Anbau von Tafeltrauben nimmt seit einigen Jahren in Deutschland zu. Für manche Obst- und Weinbaubetriebe hat sich die Erzeugung von Tafeltrauben zu einem interessanten Einkommenszweig entwickelt.
Unter Lonicera (Geißblatt, Heckenkirsche) kennen wir zahlreiche Ziergehölze und Schlingpflanzen mit schönen, meist duftenden Blüten, deren Früchte aber nicht essbar sind.