Die Bekämpfung der Kirschfruchtfliege Rhagoletis cerasi L. wird sich durch den Wegfall dimethoathaltiger Präparate zu einem der schwierigsten Probleme für den Pflanzenschutz im Obstbau entwickeln, wenn nicht in absehbarer Zeit Alternativen gefunden werden.
Im Jahr 2007 stand zur Bekämpfung nur noch Danadim Progress (Dimethoat, Restmengen) und das Produkt Mospilan (Acetamiprid, Genehmigung nach §11 PflSchG, Gefahr im Verzug) zur Verfügung. Verschiedene alternative Wirkstoffe wie Pyrethrine oder Thiacloprid, die zur Blattlausbekämpfung im Steinobst eingesetzt werden können, haben zwar eine z. T. gute Nebenwirkung gegen die Kirschfruchtfliege, doch ihre Anwendung ist im Hinblick auf die derzeitige Zulassungssituation problematisch und damit unbefriedigend. Gelbtafeln, die zur Überwachung des Flugbeginns und zur Einschätzung der vorhandenen Populationsdichte eingesetzt werden, sind für eine direkte Bekämpfung der Kirschfruchtfliege nicht geeignet. Bei einem Ausfall einer wirksamen und regelmäßigen Bekämpfung ist mit einem raschen Anwachsen der Kirschfruchtfliegenpopulationen in den Anbaugebieten zu rechnen, durch die der Befallsdruck und damit das Risiko eines Ernteverlustes steigen. Eine Vermarktung auch nur gering befallener Kirschen ist für den Anbauer nicht möglich, da der Handel eine Vermadung nicht akzeptiert.
In Parzellen der Schweizer Obstgenressourcen-Sammlungen (NAP-PGREL) wurden wertvolle alte Aprikosensorten gefunden, die mit der Europäischen Steinobst-Vergilbungskrankheit befallen waren.
Beatrix Buchmann, Danilo Christen, Markus Bünter, Santiago Schaerer
Seit dem ersten Auftreten des invasiven Schädlings Drosophila suzukii wurden seitens der Versuchsansteller und Beratungseinrichtungen verschiedene Bekämpfungsstrategien entwickelt und empfohlen.
Derzeit ist es im Obstbau noch möglich, Qualitätseinbußen und Ernteverlusten durch Schaderreger wirkungsvoll zu begegnen. Diese Ziele sind jedoch zunehmend schwerer zu realisieren.
Vermutlich muss die Bekämpfung des Birnenblattsaugers (Cacopsylla pyri) den Realitäten angepasst werden – was bleibt auch anderes übrig, wenn Zulassungen enden und keine Neuzulassungen nachfolgen.
Nach zweijähriger Pause wurde in 2015 am DLR Rheinpfalz in Neustadt ein weiterer Freilandversuch mit künstlicher Inokulation zur Bekämpfung des Feuerbranderregers Erwinia amylovora durchgeführt.
Die wirtschaftlich wichtigste Bio-Apfelsorte ist ‘Topaz’. Aufgrund ihrer hohen Anfälligkeit gegenüber Gloeosporium-Fäule ist sie aber nur begrenzt haltbar.
Die Kirschessigfliege Drosophila suzukii verursachte im Jahr 2014 in weiten Teilen der Schweiz, Deutschlands und den umliegenden Regionen massive Schäden an verschiedenen Steinobstkulturen.
Diane Gossin, Franz Gasser, Laura Kaiser, Stefan Kuske
Verluste im Lager durch Fäulen können beträchtliche Größenordnungen erreichen, insofern sind Maßnahmen, die die Qualität bis weit nach der Ernte positiv beeinflussen können, unabhängig von der Produktionsrichtung, durchzuführen.