Der Nachweis von Venturia asperata darf nicht mit einem Durchbruch der Schorfresistenz gegen Venturia inaequalis – dem Erreger des „klassischen“ Apfelschorfs – verwechselt werden!
Das Auftreten von neuen Krankheiten resultiert aus einer komplexen Beziehung zwischen Umwelt, Wirt und Erreger. Der Pilz Venturia asperata wurde erstmals in Neuseeland (1975) und später in Kanada (1985) auf abgefallenen, am Boden überwinternden Apfelblättern nachgewiesen. In den Jahren 2007, 2008 und 2009 wurde dann erstmals über ein Schorf-ähnliches Schadbild auf Äpfeln der schorfresistenten Sorten ‘Ariane’, ‘Goldrush’ und ‘Prima’ berichtet. Umgehend wurde vermutet, dass die Vf-Resistenz, also das Hauptresistenzgen gegen den herkömmlichen Schorfpilz Venturia inaequalis, dieser Sorten durchbrochen wurde. Diese Vermutung führte zu einer verstärkten Behandlung mit Fungiziden. Trotzdem konnten die Symptome weiterhin auf Früchten der schorfresistenten Sorten beobachtet werden.
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Auch wenn die Symptome physiologischer Lagerschäden meist erst während der Lagerung oder nach Auslagerung sichtbar werden, liegen die Ursachen häufig schon weit vor der Ernte.
Ein eigentlich nur aus wärmeren Anbauregionen und vor allem in den Tropen und Subtropen bekannter Schadpilz mit dem schönen Namen Athelia rolfsii ist im vergangenen Jahr erstmals in einem Betrieb in Baden-Württemberg an Apfelbäumen nachgewiesen worden.
Schadbilder und Ursachen Als Fleischbräune werden alle Erkrankungen des Fruchtfleisches zwischen Kernhaus und Schale bezeichnet, bei denen das Gewebe in Folge von Zellschädigungen verbräunt.
Möglicherweise begünstigt durch den Klimawandel und den weltweit zunehmenden Warenverkehr, nimmt das Auftreten von invasiven Schadorganismen im deutschen Obstbau zu.
Andere Bezeichnungen für diesen Lagerschaden sind: Tiefenschalenbräune, Bänderfleischbräune oder Softscald (GB). Die Sorten ‘Collina’, ‘Pinova’ und ‘Santana’ sind besonders betroffen, aber auch bei anderen Sorten können Symptome auftreten.
Mit der neuen Verordnung (EG) 1107/2009 hat man eine klare Trennung zwischen der Risikobewertung von Pflanzenschutzmittelwirkstoffen und dem Risikomangement beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln vorgenommen.