Der Nachweis von Venturia asperata darf nicht mit einem Durchbruch der Schorfresistenz gegen Venturia inaequalis – dem Erreger des „klassischen“ Apfelschorfs – verwechselt werden!
Das Auftreten von neuen Krankheiten resultiert aus einer komplexen Beziehung zwischen Umwelt, Wirt und Erreger. Der Pilz Venturia asperata wurde erstmals in Neuseeland (1975) und später in Kanada (1985) auf abgefallenen, am Boden überwinternden Apfelblättern nachgewiesen. In den Jahren 2007, 2008 und 2009 wurde dann erstmals über ein Schorf-ähnliches Schadbild auf Äpfeln der schorfresistenten Sorten ‘Ariane’, ‘Goldrush’ und ‘Prima’ berichtet. Umgehend wurde vermutet, dass die Vf-Resistenz, also das Hauptresistenzgen gegen den herkömmlichen Schorfpilz Venturia inaequalis, dieser Sorten durchbrochen wurde. Diese Vermutung führte zu einer verstärkten Behandlung mit Fungiziden. Trotzdem konnten die Symptome weiterhin auf Früchten der schorfresistenten Sorten beobachtet werden.
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Der wichtigste Erreger für Fruchtfäulen in Himbeeren ist der Grauschimmelpilz (Botrytis cinerea) (s. Foto). Zur Bekämpfung werden derzeit drei bis vier vorbeugende Behandlungen während der Blüte empfohlen.
Global zählen Vertreter der Dithiocarbamate seit den 1930er Jahren zu den wichtigsten Fungiziden. Im Obstbau waren in der Vergangenheit diverse Dithiocarbamate zugelassen, darunter Dithane Ultra WG (Mancozeb), Polyram WG (Metiram), Pomarsol (Thiram), Ferbam 80 (Ferbam), Antracol WG (Propineb) sowie Mischpräparate.
Hinrich H. F. Holthusen, Peter Tenbrink, Petia Vladimirova
Durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in Kombination mit anbau- und kulturtechnischen Praktiken ist die Erzeugung gesunder, qualitativ hochwertiger Früchte mit entsprechendem wirtschaftlichem Erfolg möglich.
In einzelnen Betrieben an der Niederelbe ist seit einigen Jahren eine Zunahme der Fäulnisverluste bei Äpfeln während und nach der Lagerung festzustellen.
Ab dem Spätsommer bis zur Ernte kann es bei Schorfbefall (Venturia inaequalis) nach länger anhaltender Blatt- bzw. Fruchtnässe zu Lagerschorfinfektionen auf Äpfeln kommen.
Schädlingskalamitäten, z. B. durch Rote Spinne, Birnenblattsauger, Apfelblattfalten- und Obstbaumminiermotte einhergehend mit einer Zunahme von Resistenzen pilzlicher und tierischer Schaderreger ...
Der Hauptschädling für den Kirschenanbau ist die Kirschfruchtfliege Rhagoletis cerasi (s. Foto 1). Weil der Kunde eine Vermadung der Kirschen nicht toleriert, darf kein Befall durch die Fruchtfliegenlarven auftreten.