Die Kirschessigfliege Drosophila suzukii verursacht seit 2008 in Nordamerika und seit 2009 in Europa massive Schäden in weichschaligen Früchten. Im Jahr 2011 wurde sie erstmals im Süden Deutschlands, in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Bayern festgestellt.
Im vergangenen Jahr gelang der Nachweis auch weiter nördlich, in Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Brandenburg. Mit Ausnahme von Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz handelte es sich meist um wenige Tiere in Apfelessigfallen – ohne Befallsnachweis in Früchten. In den beiden südwestlichen Bundesländern wurde ein besonders intensives Monitoring vom jeweiligen Pflanzenschutzdienst durchgeführt. Nach Einzelfunden im März/April am Bodensee und in Nordbaden trat die Fliege ab Juli/August verstärkt auf, wobei die Population im September/Oktober deutlich zunahm. Schwerpunkte lagen in Baden-Württemberg entlang des Oberrheins, insbesondere in Süd- und Mittelbaden, sowie am Bodensee. In Rheinland-Pfalz gab es die meisten Fänge in der Pfalz und Rheinhessen. Neben den Fallenfängen in Erwerbsanlagen (Süß- und Sauerkirschen, Pfirsich, Zwetsche, Mirabelle, Johannisbeere, Holunder, Him- und Brombeere, Trauben) wurden auch zahlreiche Tiere in Hecken oder an Waldrändern mit Brombeer- oder Holundergebüsch, aber auch ohne eindeutige Wirtspflanzenzuordnung, gefangen. Der Befallsnachweis gelang vor allem in Früchten von Brombeere, Herbsthimbeere und Holunder. Ein auffälliger Befall wurde besonders zum Ende oder gar nach der Ernte festgestellt, insbesondere in Beständen, in denen die Früchte nicht vollständig abgeerntet wurden. Beanstandungen in der Direktvermarktung oder an Großmärkten wurden nicht gemeldet.
Im Rahmen des von der BLE geförderten Projektes FUBIOO, einem Modell- und Demonstrationsvorhaben zur Umsetzung biologischer Pflanzenschutzstrategien im Obstbau, werden Maßnahmen zur Stärkung der funktionellen Biodiversität im Obstbau untersucht.
Robert Bischoff, Marco Forster, Irina Schiebelbein
Das Entscheidungshilfesystem „SIMulation CYDIA“, kurz „SIMCYDIA“, gibt eine zeitliche Prognose zu den Lebensstadien des Apfelwicklers und kann damit bei der Bekämpfung dieses wirtschaftlich bedeutenden Schädlings helfen.
Juliane Schmitt, Sina Bauer, Dr. Jeanette Jung, Dr. Manfred Röhrig
Durch das niederschlagsreiche Wetter im Frühjahr 2024 kam es zur Erbeerernte in Nordrhein-Westfalen und den benachbarten Bundesländern zu einem teilweise sehr starken Fruchtbefall durch den Pilz Colletotrichum nymphae.
Im Herbst 2024 hat sich der Besitzer einer 2,2 ha großen Apfel-Anlage aus dem Landkreis Heilbronn wegen erheblicher Baumausfälle in einer siebenjährigen Anlage an den amtlichen Pflanzenschutzdienst gewandt.
Dr. Jan Hinrichs-Berger, Kamilla Zegermacher, Manuel Geiser
Die im vergangenen Jahr 2024 oft starken und andauernden Niederschläge haben (nicht nur) in NRW bei der Freiland-Produktion von Beerenobst zu teils starken Problemen im Anbau und, damit einhergehend, zu Mindererträgen geführt.
Der Ohrwurm (Forficula auricularia) ist ein nachtaktives, omnivores Insekt mit breitem Nahrungsspektrum, das häufig auf Obstbäumen während der Vegetationsperiode zu finden ist.
Dr. Christian Scheer, Paul Miedtke, Robert Bischoff