In mehrjährigen Versuchen konnten die unterschiedliche Wirksamkeit von Fungiziden, deren unterschiedliche Regenfestigkeit sowie der Einfluss der Anwendungshäufigkeit während des Blattfalls gezeigt werden.
Trotz dieser Erkenntnisse erweist sich eine effektive Bekämpfung in der Praxis aber häufig als schwierig. Zu Infektionen kann es nur kommen, wenn Sporen auf frische Wunden gelangen. Das Ausscheiden und Verteilen von Sporen ist an Feuchtigkeit bzw. an Niederschläge gebunden. Als Sporenlager sind auf den Krebswunden die weißen bis cremefarbenen Sporodochien zu finden, die Konidien enthalten. Auf den Krebswunden sind außerdem die roten Perithecien mit den Askosporen zu sehen, die wie Eier der Obstbaumspinnmilbe aussehen (Abb. 1). Die Askosporen können einige Zentimeter hoch ausgeschleudert und dadurch auch mit dem Wind verbreitet werden. Wie bei allen anderen Pilzen ist auch beim Obstbaumkrebs das Angebot an Sporen entscheidend für den Infektionsdruck und das Entstehen neuer Infektionen. Eine Anfrage der Firma Menno Chemie warf die Frage auf, ob durch eine Spritzung mit dem Produkt Menno Florades die vorhandenen Sporenlager zerstört und dadurch zumindest vorübergehend der Infektionsdruck während des Blattfalls verringert werden könnte.
Die wirtschaftlich wichtigste Bio-Apfelsorte ist ‘Topaz’. Aufgrund ihrer hohen Anfälligkeit gegenüber Gloeosporium-Fäule ist sie aber nur begrenzt haltbar.
Die Kirschessigfliege Drosophila suzukii verursachte im Jahr 2014 in weiten Teilen der Schweiz, Deutschlands und den umliegenden Regionen massive Schäden an verschiedenen Steinobstkulturen.
Diane Gossin, Franz Gasser, Laura Kaiser, Stefan Kuske
Verluste im Lager durch Fäulen können beträchtliche Größenordnungen erreichen, insofern sind Maßnahmen, die die Qualität bis weit nach der Ernte positiv beeinflussen können, unabhängig von der Produktionsrichtung, durchzuführen.
Vorgaben des Lebensmitteleinzelhandels und gesellschaftskritische Äußerungen zum Einsatz von Pflanzenschutz, allgemeiner Konsens einer intakten Umwelt und ein immer stärkerer Verzicht der Verwendung chemisch-synthetischer Produktionsmittel sind Herausforderungen der täglichen Beratungsarbeit im Erwerbsobstbau.
Die Blattbräune der Kirsche, verursacht durch den Schlauchpilz Apiognomonia erythrostoma tritt nach über zehnjähriger Pause in Teilen Süd- und Mittelbadens wieder auf.
In den letzten Jahren zeigten sich beim Steinobst immer wieder Schäden, die durch Pseudomonas syringae pv. syringae bzw. Pseudomonas syringae pv. mors prunorum hervorgerufen wurden.
Aber um dieses Ziel zu erreichen, waren – leider wie mittlerweile jedes Jahr – eine Vielzahl von Applikationen notwendig, um den Schorfbefall auf den Früchten bis zur Ernte auf ein Minimum zu halten