Mit Sorge nimmt der Berufsstand die neuen Ausbildungszahlen im Gartenbau zur Kenntnis. Laut BiBB-Auswertung ging die Zahl der neu geschlossenen Ausbildungsverträge mit Stichtag 30. September 2022 um 13,1 % zurück. Einen solchen Rückgang gab es im Gartenbau seit mehr als zehn Jahren nicht mehr. Alle Fachrichtungen (bis auf den Friedhofsgartenbau) sind davon betroffen.
„Die Zahlen der Neuabschlüsse zeigen deutlich die Probleme in unseren Betrieben und den Fachkräfteengpass“, betont der Vorsitzende des ZVG-Ausschusses für Bildungspolitik und Berufsbildung, Jakob Hokema. „Die wirtschaftlichen Herausforderungen stellen viele Betriebe vor die Existenzfrage. Das trifft Ausbildungsbetriebe besonders hart, denn hier wird der zukünftige gärtnerische Nachwuchs herangezogen.“
Genereller Trend Grundsätzlich ist die Zahl der jungen Menschen, die eine duale Berufsausbildung nachfragten, im Vergleich zu 2021 erneut zurückgegangen. Verglichen mit 2019 fällt die Nachfrage um 10,6 % geringer aus. Gegenüber 2021 sank die Ausbildungsplatznachfrage um 5.300 (1,0 %) auf 535.500. Dabei haben viele Betriebe Probleme, Ausbildungsplätze überhaupt zu besetzen. Allein 2021blieben 63.200 Ausbildungsstellen frei. 2022 stieg diese Zahl noch einmal um 5.700 auf insgesamt 68.900 unbesetzte Stellen.
Konkret: Azubi-Zahl im Gartenbau Mit insgesamt 5.316 neuen Verträgen im Gartenbau wurden 2022 knapp 700 Ausbildungsverträge weniger geschlossen als im Vorjahr. Den größten Negativtrend haben die Fachrichtungen Obstbau, Staudengärtnerei und Baumschule zu verzeichnen.
Gründe? Der ZVG sieht vielfältige Gründe für den Rückgang. Wesentlich hierfür dürften die Zukunftssorgen der Betriebe aufgrund der wirtschaftlich angespannten Situation des letzten Jahres sein.
Quelle: ZVG
Abbildung 1 (Titelbild) Übersicht der Neuabschlüsse Ausbildungsverträge nach Fachrichtungen im Zeitraum 01.10.2021-30.09.2022.
Abbildung 2 Übersicht Veränderung der Neuabschlüsse Ausbildungsverträge nach Fachrichtungen im Zeitraum 01.10.2021-30.09.2022 in Prozent.
Über die moderne und zukunftsorientierte Ausbildung in den 14 Grünen Berufen hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Kooperation mit dem Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) einen fünfminütigen Film veröffentlicht.
Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) versendet in dieser Woche die Bewilligungsbescheide zur 2. Anpassungsbeihilfe an etwa 13.400 Anbauer über insgesamt 28,2 Millionen Euro.
Die Streichung der Agrardieselrückvergütung und der Steuerbefreiung für landwirtschaftliche Kfz belasten die grüne Branche und auch den Obstbau überproportional. Unter dem Motto "Zu viel ist zu viel! Jetzt ist Schluss!" fand deshalb am 18.12.2023 eine Großdemonstration der deutschen Landwirtschaft vor dem Brandenburger Tor in Berlin statt.
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat eine Glyphosat-Eilverordnung auf den Weg gebracht, die am 15.12.2023 im Bundesgesetzblatt veröffentlicht wurde und mit Ablauf des 31. Dezember 2023 in Kraft tritt. Die Eilverordnung gilt für ein halbes Jahr.
Das Agrarorganisationen-und-Lieferketten-Gesetz (AgrarOLkG), das für mehr Fairness gerade für kleinere Betriebe in der Lebensmittelkette sorgen soll, zeigt Wirkung.
Anlässlich des Handelskongresses haben die fünf Vorstandsmitglieder der Zentrale Koordination Handel-Landwirtschaft e. V. (ZKHL) kürzlich eine wegweisende Branchenvereinbarung zur Einführung eines neuen Herkunftskennzeichens Deutschland unterzeichnet.
Die Bundesregierung hatte sich im Koalitionsvertrag das Ziel gesetzt, die gesamte Landwirtschaft an den Zielen des Umwelt- und Ressourcenschutzes auszurichten. Auf dem Weg dahin haben sich die Regierungsvertreter 30 % Bio bis 2030 vorgenommen.
Die Bundesländer können die Direktzahlungen noch in diesem Jahr an die Anbauer auszahlen. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat als frühestmögliche Auszahlungstermine den 22. und den 27. Dezember festgelegt...
Die Ausbildungszahlen waren im Obstbau noch nie so niedrig wie in diesem Jahr. Gleichzeitig braucht der deutsche Obstbau dringend Fachkräfte. Wir alle müssen deshalb verstärkt für eine Ausbildung in Obstbaubetrieb werben...