Traditionelles „Apfelkabinett“ im Bundeskanzleramt
Jedes Jahr im Herbst regiert der deutsche Apfel das Bundeskanzleramt. Das Apfelkabinett ist mittlerweile eine Tradition, die zur Jahreszeit gehört, wie bunte Blätter und die Zeitumstellung. Am 15. Oktober war es wieder so weit: Bundeskanzler Friedrich Merz empfing die Apfel- und Blütenköniginnen aus den bedeutendsten deutschen Obstregionen zum alljährlichen „Apfelkabinett“.
Wie auch in den Vorjahren, brachten die Botschafterinnen des deutschen Obstbaus ein Präsent mit, das nicht nur Freude bereitet, sondern auch eine klare Botschaft transportiert: Die Stärke und Bedeutung heimischer Obstproduktion. Gerade in Zeiten globaler Lieferkettenkrisen und steigender Importabhängigkeit ist es entscheidend, auf die wertvolle Arbeit unserer Obstbauern hinzuweisen, die mit Leidenschaft und Fachwissen für höchste Qualität sorgen. Jede Frucht steht für ein Stück regionale Identität und für den Erhalt unserer wertvollen Kulturlandschaft – eine Stärke, die es zu bewahren gilt.
Tradition mit Biss
Das fruchtige Treffen im Kanzleramt ist eine Veranstaltung mit beinahe schon 50jähriger Tradition und geht auf eine Initiative der BVEO (Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse e.V.) zurück. Seit 1976 ist das Apfelkabinett ein symbolträchtiger Höhepunkt der deutschen Apfelsaison, der die Bedeutung der heimischen Landwirtschaft und das Bewusstsein für die Qualität, Vielfalt und Frische heimischer Äpfel unterstreichen will.
Äpfel: Die unbestrittenen Herrscher des deutschen Obstkorbs
Ob als Saft, im Kuchen oder zum Reinbeißen: Der Apfel ist mit Abstand das Lieblingsobst der Deutschen. 86 % der Deutschen sind Apfelkäufer. Und das schlägt sich auch in den Anbau- und Verbrauchszahlen nieder. In Deutschland wurden im vergangenen Jahr insgesamt fast 900.000 Tonnen Äpfel geerntet! Ganze 17,5 Kilo frische Äpfel verbrauchte allein jeder deutsche Privathaushalt. Das macht rund 117 Äpfel pro Haushalt oder rund 58 Äpfel pro Person (Quelle: AMI nach GfK Haushaltspanel). Apfelliebhaber haben dabei die Qual der Wahl: Denn der Handel bietet im Schnitt ein Sortiment von etwa 15 verschiedenen Apfelsorten. Den Spitzenplatz in der Rangliste der beliebtesten Äpfel belegt seit Jahren in Folge der aromatisch-saftige Elstar. Er macht rund 16 Prozent der gesamten Absatzmenge aus. Platz zwei teilen sich der süß-säuerliche Braeburn und der aromatisch-süße Gala mit je rund 13 Prozent. Es folgen die fein-säuerlichen Sorten Jonagold und Jonagored mit rund 7 Prozent. Auf dieses Quintett entfällt dementsprechend auch gut die Hälfte der deutschen Produktion*.
Vom Baum in die Regierungszentrale
Kurze Wege, Top-Frische, hohe Erzeugungsstandards: gute Gründe für Äpfel aus Deutschland! Das finden auch die Apfelhoheiten Ella Maxim Weilert aus dem Alten Land (Niedersachsen), Emelie Witzigmann und Laura Baur aus der Region Bodensee (Baden-Württemberg) und Alida-Nadine Kühne aus Sachsen. Darüber hinaus erklärten sie unisono „… schmecken frische Äpfel aus der Region einfach besser!“
Der Griff zum deutschen Apfel ist mehr als nur eine Geschmacksentscheidung. Denn kurze Transportwege bedeuten weniger Emissionen und vollreife Früchte. Umso besser, dass die deutsche Apfelernte erstmals seit 2022 wohl wieder die 1-Million-Tonnen-Marke übertreffen wird – eine Steigerung von fast 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und ein Plus von 3,9 Prozent im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre **. Mehr als genug also, um die Regale der Supermärkte und die Lager zu füllen. Und das ist gut so, denn Äpfel sind und bleiben das Lieblingsobst der Deutschen.
News & Infos
Mehr Hautkrebsfälle durch UV-Strahlung – Sonnenschutz ist unerlässlich
Angesichts deutschlandweit steigender Hautkrebserkrankungen ist es unerlässlich, dass sowohl Betriebe als auch Beschäftigte in der Grünen Branche angemessene Maßnahmen zum Sonnenschutz ergreifen.
Änderung des Düngegesetzes vom Bundestag beschlossen
Der Deutsche Bundestag hat die vom BMEL vorgelegten Änderungen des Düngegesetzes beschlossen. die von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir erarbeiteten Novelle soll landwirtschaftlichen Betriebe künftig mehr Planungssicherheit bieten und gleichzeitig den Umweltschutz verbessern.
Neue Kampagne von ALDI SÜD: Der Discounter macht Nachhaltigkeit zur „normalsten Sache der Welt“
ALDI SÜD verkündete just, dass der Konzern sein Angebot an nachhaltigeren Lebensmitteln (d.h. Bio-Produkte, regionales Obst und Gemüse oder Fleisch aus den höheren Haltungsformen) stetig ausbauen will. Wie der Discounter auf diese Weise Nachhaltigkeit zur „normalsten Sache der Welt“ machen will, zeigt Aldi Süd jetzt in seiner neuen Marketingkampagne, die am 21. Mai startet.
CO2-Fußabdruck von Bodenseeäpfeln
Im Sommer 2023 wurden im Rahmen der Initiative „FAIRDI – natürlich vom Bodensee“ CO2-Fußabdrücke für Äpfel von 22 Obstbaubetrieben sowie für typische Bodenseeäpfel ermittelt, um Optimierungspotentiale für einen ressourcenschonenden Apfelanbau zu identifizieren.
Erweiterung der Mautpflicht ab Juli 2024
Am 24.11.2023 wurde das „Dritte Gesetz zur Änderung mautrechtlicher Vorschriften“ (3. MautÄndG) im Bundesgesetzblatt Teil I Nr. 315 verkündet. Die Regelungen des Gesetzes treten 2024 in verschiedenen Stufen in Kraft.
Polnische Landwirte protestieren gegen europäische Umweltvorschriften
Letzte Woche gingen Tausende von Landwirten in der polnischen Hauptstadt Warschau auf die Straße, um gegen die Umweltpolitik der Europäischen Union (EU) zu protestieren, berichtet Vilt.be.
EU-weit mehr als 300 Fälle von zu hohen PSM-Rückständen in Obst und Gemüse
In der Saison 2023/2024 wurden bei stichprobenartigen Rückstandsuntersuchungen bis April 2024 in 361 Fällen zu hohe Pflanzenschutzmittelrückstände in Obst und Gemüse festgestellt, wie der spanische Infodienst Hortoinfo.es in einem Bericht mitteilte.
“Zukunftsprogramm Landwirtschaft” in der Kritik
Unwissenschaftlich, unausgegoren und untauglich - mit diesen klaren Worten kommentiert der Industrieverband Agrar e.V. (IVA) die “Diskussionsgrundlage für die Erarbeitung eines Zukunftsprogramms Pflanzenschutz”.
Schimmel an Erdbeeren aus dem Mittelmeerraum - ein Problem?
Das NDR-Verbrauchermagazin "Markt" hat Stichproben von frühen Erdbeeren aus dem Mittelmeerraum bei Edeka, Lidl, Rewe und einem örtlichen Gemüsehändler gekauft. Die Erdbeeren kamen aus Spanien, Griechenland und Italien.
Pachtpreise weiter gestiegen
Im Jahr 2023 hat das jährliche Pachtentgelt je Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche bundesweit durchschnittlich 357 Euro betragen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach den Ergebnissen der Agrarstrukturerhebung 2023 mitteilt, entsprach dies einem Anstieg von 9 % gegenüber 2020 (329 Euro).
Genomsequenz der Schattenmorelle entschlüsselt
Ein Forschungsteam unter Federführung des JKI-Instituts für Züchtungsforschung an Obst untersucht mit neuartigen Technologien das komplexe Erbgut der bedeutenden Sauerkirschsorte und zieht Rückschlüsse auf Entstehung der Obstart.
Neu als Berufskrankheit anerkannt: Parkinson-Syndrom durch chemische Pflanzenschutzmittel
Der Ärztliche Sachverständigenbeirat Berufskrankheiten (ÄSVB) – ein weisungsunabhängiges Gremium, das beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) angegliedert ist – hat empfohlen, das Parkinson-Syndrom durch chemische Pflanzenschutzmittel als neue Berufskrankheit in die Berufskrankheiten-Verordnung aufzunehmen.