Mit deutlicher Ablehnung reagiert der Zentralverband Gartenbau (ZVG) auf die Änderungsvorschläge der EU-Abgeordneten und Berichterstatterin Sarah Wiener zur neuen Verordnung zur nachhaltigen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln (Sustainable Use Regulation – SUR). Der Verband fordert die EU-Agrar- und Umweltpolitiker auf, den Entwurf, genauso wie den Vorschlag der EU-Kommission, vollständig zu überarbeiten.
„Die Vorschläge sind nicht geeignet, nachhaltigen Pflanzenschutz im Sinne des Integrierten Pflanzenschutzes zu gewährleisten“, betonte ZVG-Generalsekretär Bertram Fleischer. „Im Gegenteil – der Entwurf geht weit über das hinaus, was schon im Vorschlag der Kommission kritisiert wurde. Er gefährdet die nachhaltige Produktion im Gartenbau.“ Der ZVG-Generalsekretär, machte deutlich, dass im Falle einer Umsetzung dieser Verschärfungen im Vorschlag der Kommission dies das Aus für viele kleine und mittlere regionale Betriebe bedeuten würde. Damit würde die von Wiener immer wieder heraufbeschworene große Bedeutung der regionalen Produktion regelrecht konterkariert. Dabei betonte er, dass der ZVG grundsätzlich das Bestreben, die Anwendung und das Risiko der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren. Jedoch habe die Branche in den vergangenen Jahren bereits viel geleistet. Für die vielfältigen Kulturen im Gartenbau fehlen bereits jetzt oftmals wirksame Alternativen für relevante Schädlinge und Krankheiten. Praxisnahe Lösungen seien also dringlich. Dabei müssten die Ergebnisse der noch nicht abgeschlossenen ergänzenden Folgenabschätzung ernst genommen und bei den notwendigen Anpassungen berücksichtigt werden. Denn die Betriebe brauchen ausreichend Wirkstoffe, um Resistenzstrategien wirksam umsetzen zu können.
Lesen Sie hier die Stellungnahme des ZVG zum Draft Report von Berichterstatterin Sarah Wiener: Draft Report - Stellungnahme
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