Vom 25. bis 26. Oktober 2022 tagte der Bundesausschuss Obst und Gemüse (BOG) in Berlin. Im Verlauf der Herbst-Sitzung haben die Delegierten den amtierenden Vorsitzenden Jens Stechmann einstimmig wiedergewählt. Er tritt nun seine vierte Amtszeit an.
Politischer Gast war Silvia Bender, Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Während des gemeinsamen Austauschs skizzierte Jens Stechmann die derzeit sehr brisante Lage des Obst- und Gemüsebaus. Die Erwartungen des BOG an das BMEL seien sehr konkret: Das Ministerium soll sich für die Branche einsetzen und nicht gegen diese bzw. deren Wirtschaften agieren. Insbesondere die Regelungen zur SUR müssen unbedingt überarbeitet werden. Silvia Bender betonte, dass es Ziel ihres Ministeriums sei, den Obst- und Gemüsebau in Deutschland zu erhalten. Das Schaffen von Zukunftsperspektiven stehe hierbei im Fokus, allerdings sollen gesellschaftliche Ansprüche mit einbezogen werden. Legitimation hierfür sei das Wahlergebnis der vergangenen Bundestagswahl. Jens Stechmann sein Stellvertreter Christian Ufen verdeutlichten, dass sich die Obst- und Gemüsebetriebe gerne für den Naturschutz einsetzen möchten – jedoch muss dies mittels praxisnaher Konzepte geschehen. Von pauschalen Verboten sollte dringendst abgesehen werden. Zukünftige Gespräche werden folgen.
Weitere wichtige Themen der BOG-sitzung waren u.a. die aktuelle Vermarktungssituation (Helwig Schwartau, AMI), Umweltpolitik (Steffen Pingen, DBV), die Maßnahmen im Kontext der Energiekostenexplosion und das voranschreitende Betriebssterben.
Über den Autor
Lilian Heim, Bundesausschuss Obst und Gemüse, Berlin
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