Spanische Kirschen erobern den chinesischen Markt

Fachgruppe OBSTBAU
472

Spanische Kirschen sind nun offiziell bereit, in den chinesischen Obstregalen zu debütieren. Wie das spanische Ministerium für Landwirtschaft, Fischerei und Ernährung mitteilte, wurde nach der Unterzeichnung des Pflanzenschutzprotokolls Anfang April nun Anfang des Monats der entsprechende Auditprozess abgeschlossen. Das Abkommen ist zunächst auf drei Jahre ausgelegt.

Das spanische Ministerium erklärte, dass das Abkommen einen langwierigen Verhandlungsprozess abschließe, verbunden mit einer Vorabprüfung durch die chinesischen Behörden. So führte die chinesische Generalzollverwaltung (AGA Videoaudits durch und wählte Obst- und Verpackungsanlagen aus, um die Einhaltung der vereinbarten phytosanitären Standards zu überprüfen. Das spanische Ministerium wird nun im Rahmen des vereinbarten Protokolls alle Phasen der Kirschverarbeitung überwachen, einschließlich der Verarbeitung, Verpackung, Lagerung und des Transports.

Nur Früchte von registrierten Obstplantagen kommen für die Ausfuhr in Frage. Die AGA hat am 14. August ein Verzeichnis der spanischen Betriebe veröffentlicht, die für den Export von Kirschen in das Hoheitsgebiet des asiatischen Riesen zugelassen sind. Das ermöglicht den Betrieben sofortige kommerzielle Lieferungen.

Bedeutung als Exportziel wächst
Der Schritt, spanische Kirschen nach China zu lassen, erweitert das Portfolio des europäischen Landes an Exportprotokollen für pflanzliche Produkte mit Peking. Seit Juni 2018 haben Spanien und China 11 bilaterale Protokolle für Agrar- und Lebensmittelerzeugnisse unterzeichnet, u.a. für Zitrusfrüchte, Pfirsiche, Pflaumen, Tafeltrauben, Kakis und Mandeln.

China ist für Spanien mittlerweile wertmäßig der neuntgrößte Agrar- und Lebensmittelexportmarkt und nach Großbritannien und den USA der drittgrößte außerhalb der EU. Im Jahr 2024 exportierte Spanien Agrar- und Lebensmittelprodukte im Wert von 2,17 Milliarden US-Dollar nach China und erwirtschaftete einen Handelsüberschuss von 294 Millionen US-Dollar.

Der chinesische Kirsch-Wahn blüht weiter
Die Liebe des asiatischen Riesen zum roten Steinobst ist gut dokumentiert. Kirschen gelten im Reich der Mitte als Luxusartikel und werden oft als teure Geschenke verschenkt. In den letzten Jahren hat die Entwicklung des E-Commerce zu einer erhöhten Produktverfügbarkeit geführt, so dass die Nachfrage gesund bleibt.

Zwischen 2015 und 2018 war China einer der wichtigsten Exportmärkte für amerikanische Kirschen. In den letzten zwei Jahren hat sich die Aufmerksamkeit der US-amerikanischen Kirschenproduzenten jedoch aufgrund besserer Preise auf Vietnam, Südkorea und Japan verlagert, sodass trotz einer starken Ernte im Bundesstaat Washington die Exporte nach China voraussichtlich zurückgehen werden – auch aufgrund der anhaltenden Vergeltungszölle, die die chinesische Regierung auf US-Kirschen verhängt hat und die sich weiterhin auf die Handelsströme auswirken.

Aktuell dominieren Kirschen aus Chile den chinesischen Markt, fast 90 % der Produktion exportiert das südamerikanische Land nach China. Laut dem Jahresbericht des USDA über Steinobst sind die chilenischen Kirschexporte dorthin im Jahr 2024 um 44 % gestiegen - eine Zahl, die nach Prognosen des Unternehmens im Jahr 2025 weiter steigen soll. Das Überangebot an chilenischen Kirschen führte zu Beginn der Saison 2025 übrigens zu einem Preisverfall, der sich auf chinesische Gewächshauskirschen auswirkte – eine gängige Anbaupraxis im Land der Mitte.

Über den Autor

Quelle: Freshfruitportal

News & Infos

News & Infos

EU-Verpackungsverbot für Obst und Gemüse weiter strittig

Die Trilog-Verhandlungen zwischen der EU-Kommission, dem EU-Parlament und dem EU-Rat zur Verpackungs- und Verpackungsabfallverordnung haben mit der ersten Sitzung am 5. Februar 2024 begonnen.

DFHV
4329
News & Infos

SVLFG fördert Kauf von Sonnen- und Hitzeschutzprodukten

Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) fördert seit dem 1. März den Neukauf ausgewählter Produkte, die bei der Arbeit gegen Sonne und Hitze schützen.

SVLFG
4029
News & Infos

Hepatitis A-Warnung für Import-Erdbeeren

Das Schnellwarnsystem für Futter- und Lebensmittel (RASFF) der Europäischen Kommission veröffentlichte am 4. März 2024 eine Bekanntmachung, dass in marokkanischen Erdbeeren Der Erreger für Hepatitis A nachgewiesen wurde.

Freshfruitportal
4801
News & Infos

PFAS-Rückstände in Obst und Gemüse – ein Risiko?

In den Medien wird derzeit vereinzelt davon berichtet, dass es in Obst und Gemüse, welches in Europa gehandelt wird, einen Anstieg von Rückständen mit sog. „PFAS“- (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) geben soll.

BfR
3970
News & Infos

Heidelbeeranbau in Polen nimmt massiv zu

Der Anbau von Heidelbeeren in Polen boomt. Nach dem spanischen Portal F&H liegt die aktuelle Anbaufläche für Heidelbeeren in unserem Nachbarland bei rund 12.0000 Hektar.

fyh.es
4497
News & Infos

Gegen Mehltau in Erdbeeren:

Mehltau ist ein zunehmendes Problem in Erdbeeren, insbesondere im Geschützten Anbau. Die Schweizer Forschungsorganisation Agroscope testet nun im Rahmen eines Projekts des Kompetenznetzwerks Obst und Beeren...

Agroscope
3861
News & Infos

Befragung zur geplanten Novellierung der Ausbildungsverordnung zum Gärtner

Wer Obstbauer werden möchte, durchläuft die Ausbildung zum Gärtner, Fachrichtung Obstbau. Die derzeitige Ausbildungsverordnung zum Gärtner stammt allerdings aus dem Jahr 1996 und wird aktuell überarbeitet.

Fachgruppe OBSTBAU
4228
News & Infos

SVLFG fördert Kauf von Präventionsprodukten

Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) fördert den Neukauf ausgewählter Produkte, die der Arbeitssicherheit und dem Gesundheitsschutz dienen.

SVLFG
3842
News & Infos

Großes Interesse an der Einreichung der Petition „Rettet den niederländischen Apfel“

Aufgrund des Interesses von Abgeordneten zahlreicher Parteien in den Niederlanden wurde die Petition „Rettet den niederländischen Apfel“ kürzlich im Gebäude des Repräsentantenhauses in Den Haag übergeben.

NFO
4068
News & Infos

BMEL-Haushalt für 2024 trotz Sparvorgaben um 100 Millionen aufgestockt

Der Bundestag hat den Bundeshaushalt 2024 beschlossen. Der Einzelplan 10 wurde gegenüber dem Regierungsentwurf um 100 Millionen Euro aufgestockt. Dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) stehen damit für 2024 insgesamt 6,93 Milliarden Euro zur Verfügung.

BMEL
3985
News & Infos

Live-Online-Seminar der QS-Akademie:

Mit dem neuen, freiwilligen Nachhaltigkeitsmodul FIN können QS-Betriebe ihren Beitrag zur Biodiversität dokumentieren. Aber welche Maßnahmen sind möglich?

QS Qualität und Sicherheit GmbH
3733
News & Infos

Özdemir besucht den Obstbau – Vorsitzender Stechmann fordert Gleichbehandlung von ökologischer und integrierter Produktion

Der deutsche Obstbau kränkelt. Rasant gestiegene Produktionskosten, sinkender Konsum und massiver Angebotsdruck durch Billigimporte lassen viele Obstbauern um ihre Zukunft fürchten. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir stellte sich den Fragen des Berufsstandes am Donnerstagnachmittag in Jork.

Fachgruppe OBSTBAU
4811
Anzeige