v.li.: Johannes Bliestle (Vorsitzender BVEO), Silvia Breher (Parlamentarische Staatssekretärin BMLEH), Thomas Herkenrath (Präsident DKHV), Olaf Feuerborn (Vorsitzender UNIKA)
Pflanzenschutz, Bürokratie und Produktionskosten – nur einige Punkte, die den Sonderkulturbereich dieser Tage intensiv beschäftigen. Unter dem Motto „Querbeet – ein erfrischender Abend mit hiesigem Obst, Gemüse, Pilzen und Kartoffeln“ fand am 14. Oktober 2025 nun der erste Parlamentarische Abend der Sonderkulturen in Berlin statt. Zahlreiche Vertreter des Berufsstandes nutzten die Gelegenheit, sich mit Abgeordneten des Deutschen Bundestages sowie Vertretern von Behörden, Verbänden und Mitgliedsunternehmen über die aktuellen Herausforderungen und politischen Handlungsbedarfe auszutauschen. Eingeladen hatten die Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse e.V. (BVEO), die Union der Deutschen Kartoffelwirtschaft e.V. (UNIKA) sowie der Deutsche Kartoffelhandelsverband e.V. (DKHV).
Als Hauptrednerin war die Parlamentarische Staatssekretärin Silvia Breher vor Ort und hob in ihrem Grußwort die Bedeutung der deutschen Erzeugung von Sonderkulturen hervor. Man habe zahlreiche Vorzeigeunternehmen im Land, welche die Verbraucherinnen und Verbraucher mit hochwertigen Lebensmitteln versorgen. Ihre wertvolle Arbeit mit verlässlichen Rahmenbedingungen zu ermöglichen, sei ein Anliegen des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH). Für einen konstruktiven Austausch steht das Ministerium und seine Referate jederzeit bereit. In seiner Eröffnungsansprache betonte Olaf Feuerborn, Vorstandsvorsitzender der UNIKA, dass die Branche einen gut gefüllten Werkzeugkasten brauche, um zukunftsfest zu sein. „Pflanzenschutzmittel sind zur Risikoabsicherung in der Produktion unverzichtbar. Es ist zwingend notwendig, ihre Zulassungsverfahren schlank, unbürokratisch und reaktionsschnell auszugestalten“, so Feuerborn. Man begrüße es daher sehr, dass das Ziel von verbesserten Zulassungsverfahren im Koalitionsvertrag aufgenommen wurde und wolle den von der Regierung eingeschlagenen Weg konstruktiv begleiten. Auf die Gefahr von ausufernder Regulierung wies Thomas Herkenrath, Präsident des DKHV, in seiner Rede hin. „Für viele europäische Unternehmen wird es zunehmend schwieriger im Welthandel konkurrenzfähig zu sein. Insbesondere die hohen Produktionskosten, getrieben durch zu viel Bürokratie, Überregulierung, Dokumentationspflichten und Zertifizierungswahn setzen der Wirtschaft immer mehr zu“, mahnte Herkenrath. Der vielversprochene Bürokratieabbau – zusammen mit einer Deregulierung und Harmonisierung der Zertifizierungssysteme – müsse nun schnellstens politisch umgesetzt werden, so die Forderung des DKHV-Präsidenten. Der Vorsitzende der BVEO, Johannes Bliestle, forderte von der Politik verlässliche Rahmenbedingungen ein, um der Branche eine langfristige Planung zu ermöglichen und ihre eigene Entwicklung vorantreiben zu können. Nur dann könne die „heimische Erzeugung eine Versicherung gegen Krisen, Lieferengpässe und politische Turbulenzen“ sein. Deutliche Worte fand Bliestle auch für die Wettbewerbsungleichheit auf dem europäischen Binnenmarkt: „Ein freier Markt braucht faire und gleiche Bedingungen. Wenn ein Betrieb in Spanien oder Polen mit einem Arbeitskostenniveau produzieren kann, das oft nur ein Drittel bis die Hälfte dessen beträgt, was wir hier an Kosten haben – dann ist klar, dass wir im Wettbewerb unter Druck geraten“, so der BVEO-Vorsitzende.
Am 09. Juni 2021 ist das Agrarorganisationen- und Lieferkettengesetz (AgrarOLkG) in Kraft getreten. Es setzt die UTP-Richtlinie der EU um, die einen einheitlichen Mindestschutzstandard zur Bekämpfung von unlauteren Handelspraktiken in der Lebensmittellieferkette vorgibt.
Der Präsident des Provinzialverbandes Rheinischer Obst- und Gemüsebauer, Georg Boekels, hat die Vorwürfe von Maria Noichl, Agrarpolitische Sprecherin der SPD-Abgeordneten im Europaparlament, „auf das Schärfste zurückgewiesen.
Das Rückstandsmonitoring im QS-System überwacht bei Obst, Gemüse und Kartoffeln, ob geltende Rückstandshöchstgehalte für Pflanzenschutzmittel und Grenzwerte für Schadstoffe und Nitrat eingehalten werden.
Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) hat 8.129 Anträge auf „Kleinbeihilfen zur Stützung von Landwirtschaftsunternehmen wegen der wirtschaftlichen Auswirkungen infolge der Aggression Russlands gegen die Ukraine“ genehmigt.
Der Einsatz der Agri-Photovoltaik (Agri-PV) in der Landwirtschaft ist eine innovative Antwort auf die Probleme unserer Zeit. Das Potenzial dieser Technologie kann jedoch nur ausgeschöpft werden, wenn die Betriebe auch bereit sind, sie einzusetzen.