Das NDR-Verbrauchermagazin "Markt" hat Stichproben von frühen Erdbeeren aus dem Mittelmeerraum bei Edeka, Lidl, Rewe und einem örtlichen Gemüsehändler gekauft. Die Erdbeeren kamen aus Spanien, Griechenland und Italien. In einem Labor wurden die vier Proben auf Pflanzenschutzmittelrückstände, Schwermetalle, Hefen und Schimmelpilze untersucht.
Das Ergebnis: Alle vier Proben lagen über den in Deutschland zulässigen Richtwerten für Schimmelpilze. Sie hätten damit zum Zeitpunkt der Analyse nicht mehr verkauft werden dürfen, wie der Norddeutscher Rundfunk (NDR) berichtete. Denn die Schimmelsporen enthalten Mykotxine, die bei Verzehr akute Vergiftungssymptome wie Erbrechen und Durchfall hervorrufen, die Leber und Nieren schädigen sowie das Immunsystem schwächen.
Reaktion des LEH Auf Anfrage des Fernsehsenders gaben die betroffenen LEH-Konzerne Statements dazu ab. So schrieb Lidl auf die Anfrage von Markt: "Teil unseres umfangreichen Qualitätsmanagements sind engmaschige Kontrollen während des gesamten Lieferweges, damit unseren Kunden nur beste Qualität angeboten wird. Da es sich um unverarbeitete, frische Lebensmittel handelt, ist es dennoch bedauerlicherweise nicht ausgeschlossen, dass es im Einzelfall zu Beanstandungen kommen kann." Die Rewe-Group schrieb, dass sich Richt- und Warnwerte nur auf verzehrfähiges Obst beziehen würden und: "Üblicherweise ist davon auszugehen, dass frisches Obst und Gemüse (soweit ohne Schale) grundsätzlich vor dem Verzehr gewaschen wird." Und Edeka antwortet auf die Ergebnisse wie folgt: "Schimmelpilze kommen überall in der Umwelt vor, so auch bei frischem Obst. Da Lebensmittelsicherheit und Produktqualität für uns höchste Priorität haben, schöpfen wir verschiedene Möglichkeiten aus, um das Wachstum von Schimmelpilzen an frischem Obst zu unterbinden. Neben dem so sparsam wie möglichen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zählen dazu etwa eine lückenlose Kühlkette sowie kurze Zeitspannen zwischen Ernte und Verkauf."
Thema PSM-Rückstände In allen vier Stichproben wurden außerdem Pflanzenschutzmittelrückstände nachgewiesen. Dabei wurden die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte allerdings nicht überschritten. Die Rewe-Group antwortet auf die diesbezügliche Markt-Anfrage: "In dieser Saison ist die Witterung in Spanien sehr wechselhaft, so dass die Pflanzen einem hohen Befallsdruck durch Schädlinge und Schimmelpilze ausgesetzt sind. Es entspricht der guten Agrarpraxis, wenn verschiedene Wirkstoffe zum Einsatz kommen, um Resistenzen vorzubeugen." Edeka zeigt sich sogar explizit zufrieden mit dem Ergebnis: "Fluxapyroxad ist ein gebräuchlicher Wirkstoff in der Erdbeerproduktion, der branchenübergreifend genutzt wird. Der von Ihnen ermittelte Wert zeigt, wie sparsam das Mittel hier eingesetzt wurde." Nur Lidl antwortete eher unkonkret: „Die Reduktion von Pestizidrückständen in frischem Obst, Gemüse sowie weiteren Artikeln hat bei Lidl höchste Priorität.“
Die Erdbeersaison hat in Huelva begonnen - der Region, in der fast 98 % der spanischen Erdbeeren produziert werden. In diesem Jahr wird mit einer Produktion von 221.412 Tonnen gerechnet, das sind ca. 9 % weniger als im Vorjahr.
Der Ständige Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebensmittel und Futtermittel (SCoPAFF) hat einem Verordnungsentwurf der Europäischen Kommission zugestimmt, der die Rückstandshöchstgehalte für Acetamiprid aus gesundheitlichen Vorsorgegründen absenkt.
Sturm Laurence Ende März hat in Huelva neben heftigen Regenfällen auch zwei Tornados verursacht. Aktuellen Schätzungen zufolge entstanden dadurch erhebliche Schäden an 300 bis 400 Hektar Folientunneln für Obst (hauptsächlich Erdbeeren).
Chemischer Pflanzenschutz steht in der öffentlichen Kritik – auch wenn er weltweit die Ernten sichert. In den letzten Jahren sind viele Mittel vom Markt verschwunden, die Zulassung neuer Wirkstoffe gestaltet sich langwierig.
Das Benchmarking des QS-GAP-Standards ist für Erzeuger von Obst, Gemüse und Kartoffeln, deren Ware für die Vermarktung an den Lebensmitteleinzelhandel oder den Export vorgesehen ist, von zentraler Bedeutung.
Die regenerative Landwirtschaft wird oft als Lösung für Klimaschutz und Rentabilität gesehen, doch eine aktuelle Studie des vom Thünen-Institut und von global networks koordinierten unabhängigen Netzwerks agri benchmark zeigt ernüchternde Ergebnisse.
Was Sorgfaltspflichten und Menschenrechte künftig zur Handelsnorm machen soll, könnte entscheidend abgeschwächt werden. „Das müssen wir als engagierte Zivilgesellschaft gemeinsam verhindern“, wie Fairtrade kürzlich verkündete.
Kürzlich hat die neue EU-Kommission ihre Vision für Landwirtschaft und Ernährung vorgestellt, einen ehrgeizigen Fahrplan für die europäische Landwirtschaft und Ernährung der Zukunft.
Die ersten Bundesländer haben mit der Bewilligung der Frosthilfen im Obst- und Weinbau begonnen. Damit erhalten die Betriebe finanzielle Unterstützung, die im Frühjahr 2024 infolge von Spätfrösten Einbußen erlitten haben.
Der Rat hat dem entsprechenden Vorschlag der EU-Kommission kürzlich zugestimmt. Konkret sollen die Gelder Folgen von Klima- und Wetterextremen in der Landwirtschaft abfedern.