QS-Rückstandsmonitoring Obst, Gemüse, Kartoffeln 2022: 99,33 % der Proben ohne Beanstandung
Das Rückstandsmonitoring im QS-System überwacht bei Obst, Gemüse und Kartoffeln, ob geltende Rückstandshöchstgehalte für Pflanzenschutzmittel und Grenzwerte für Schadstoffe und Nitrat eingehalten werden. Außerdem wird kontrolliert, ob die nachgewiesenen Wirkstoffe für das Produkt zugelassen sind. QS wertete für den Zeitraum vom 1. Oktober 2021 bis zum 30. September 2022 über 17.000 Obst- und Gemüseproben aus 41 Ländern aus. Die niedrige Überschreitungsquote von 0,67 % ist ein deutlicher Beleg für den verantwortungsvollen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln – auch bei Importware.
Extremwetter häufige Ursache für Beanstandungen
Immer häufiger wird der fortschreitende Klimawandel als eine Ursache für Beanstandungen identifiziert. „Bei unseren Recherchen nach den Ursachen von Beanstandungen stellen wir fest, dass Extremwetterereignisse wie Starkregen, anhaltende Trockenheit oder große Hitze und Sonneneinstrahlung die Aufnahme von Wirkstoffen oder deren Abbau oder Verlagerungen entscheidend beeinflussen“, erklärt Wilfried Kamphausen Bereichsleiter Obst, Gemüse, Kartoffeln bei QS und betont, dass diese Unberechenbarkeiten eine zusätzliche Herausforderung im Pflanzenschutzmanagement darstellen. Doch auch in schwierigen Zeiten und unter extremen Klimabedingungen halten die Erzeuger die gesetzlich vorgeschriebenen Rückstandshöchstgehalte (RHG) beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ein. Damit belegen die Ergebnisse aus dem QS-Rückstandsmonitoring für Obst, Gemüse und Kartoffeln für das Jahr 2022 erneut die hohe Sicherheit der Produkte in der Obst- und Gemüsetheke des deutschen Lebensmitteleinzelhandels.
Probenherkunft
Für das Rückstandmonitoring im Zeitraum vom 1. Oktober 2021 bis zum 30. September 2022 wurden insgesamt 17.047 Proben aus 41 Herkunftsländern ausgewertet. Die meisten der auf Pflanzenschutzmittel-Rückstände untersuchten Proben stammten aus Deutschland (12.742), gefolgt von den Niederlanden (1.951), Belgien (1.119), Spanien (456) und Österreich (221). Nur bei 115 Proben (0,67 %) wurde eine Überschreitung der gesetzlich vorgeschriebene Rückstandshöchstgehalt festgestellt.
Von den 12.742 Proben aus Deutschland waren 6.858 Proben – und damit mehr als die Hälfte – frei von Pflanzenschutzmittel-Rückständen. In 2.477 Proben wurde ein Wirkstoff und in den übrigen 3.407 Proben mehrere Wirkstoffe detektiert.
„Unsere grenzüberschreitenden Kontrollen und einheitlichen Vorgaben funktionieren – auch in Krisenzeiten“, fasst Dr. Alexander Hinrichs, Geschäftsführer der QS Qualität und Sicherheit GmbH die Ergebnisse zusammen und betont: „Gerade in herausfordernden Zeiten ist es essenziell, dass wir mit einem breit aufgestellten Standard für Lebensmittelsicherheit das Vertrauen der Kunden beim Einkauf frischer Lebensmittel stärken.“
Weiter Informationen:
In einem qualitas-Spezial zum QS-Rückstandsmonitoring können weitere Detailauswertungen zu den Rückständen bei Kürbis, Pflaume und Johannisbeere kostenlos heruntergeladen werden. Nutzen Sie dafür den nachfolgenden Link:
https://www.q-s.de/services/files/downloadcenter/10-publikationen/23-01-23-Kompakt-QS-Rueckstandsmonitoring-Winter-2023.pdf
Verwandte Artikel
News & Infos
Genomsequenz der Schattenmorelle entschlüsselt
Ein Forschungsteam unter Federführung des JKI-Instituts für Züchtungsforschung an Obst untersucht mit neuartigen Technologien das komplexe Erbgut der bedeutenden Sauerkirschsorte und zieht Rückschlüsse auf Entstehung der Obstart.
Neu als Berufskrankheit anerkannt: Parkinson-Syndrom durch chemische Pflanzenschutzmittel
Der Ärztliche Sachverständigenbeirat Berufskrankheiten (ÄSVB) – ein weisungsunabhängiges Gremium, das beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) angegliedert ist – hat empfohlen, das Parkinson-Syndrom durch chemische Pflanzenschutzmittel als neue Berufskrankheit in die Berufskrankheiten-Verordnung aufzunehmen.
Pflanzenschutz-App geht in Deutschland an den Start
Rund 30 Landwirte und landwirtschaftliche Berater in Deutschland testen in einem Pilotprojekt die neue Pflanzenschutz-App „AgriGuide“.
Maßnahmenpaket Zukunft Gartenbau an Staatssekretärin Bender übergeben
Das Bundeslandwirtschaftsministerium hatte im Oktober 2022 den „Zukunftskongress Gartenbau“ ausgerichtet. Dessen Ergebnisdokumentation zeigt vielfältige Handlungsoptionen und Notwendigkeiten für die Zukunft der Branche auf.
BMEL startet Beteiligungsprozess für ein „Zukunftsprogramm Pflanzenschutz“
Mit dem ausgewiesenen Ziel, mit nachhaltigem Pflanzenschutz die Ernten der Zukunft zu sichern, hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) einen breiten Beteiligungsprozess für das "Zukunftsprogramm Pflanzenschutz"...
Erdbeeranbau
Eine Erdbeer-Kontaktgruppe, bestehend aus Vertretern von Erzeuger- und Exportverbänden aus Frankreich, Italien, Portugal und Spanien traf sich Anfang April, die Aussichten für diese Saison zu diskutieren.
Lösung für bedrohte Sorten?
In Australien ist eine erste gentechnisch veränderte Banane der Sorte ‘Cavendish‘ zugelassen worden. Kann dadurch die wichtigste Handelssorte der Welt gerettet werden?
Lust auf ein Auslandspraktikum in Uganda?
Die Schorlemer Stiftung des Deutschen Bauernverbandes bietet für Fachkräfte und Studierende aus den Bereichen Landwirtschaft, Gartenbau und Weinbau sowie verwandter Agrarbereiche ab August eine einzigartige Gelegenheit, ihre Fähigkeiten in einem internationalen Umfeld zu erweitern.
EU-Verpackungsverbot für Obst und Gemüse weiter strittig
Die Trilog-Verhandlungen zwischen der EU-Kommission, dem EU-Parlament und dem EU-Rat zur Verpackungs- und Verpackungsabfallverordnung haben mit der ersten Sitzung am 5. Februar 2024 begonnen.
SVLFG fördert Kauf von Sonnen- und Hitzeschutzprodukten
Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) fördert seit dem 1. März den Neukauf ausgewählter Produkte, die bei der Arbeit gegen Sonne und Hitze schützen.
Hepatitis A-Warnung für Import-Erdbeeren
Das Schnellwarnsystem für Futter- und Lebensmittel (RASFF) der Europäischen Kommission veröffentlichte am 4. März 2024 eine Bekanntmachung, dass in marokkanischen Erdbeeren Der Erreger für Hepatitis A nachgewiesen wurde.
PFAS-Rückstände in Obst und Gemüse – ein Risiko?
In den Medien wird derzeit vereinzelt davon berichtet, dass es in Obst und Gemüse, welches in Europa gehandelt wird, einen Anstieg von Rückständen mit sog. „PFAS“- (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) geben soll.