Maßnahmenpaket Zukunft Gartenbau an Staatssekretärin Bender übergeben
Das Bundeslandwirtschaftsministerium hatte im Oktober 2022 den „Zukunftskongress Gartenbau“ ausgerichtet. Dessen Ergebnisdokumentation zeigt vielfältige Handlungsoptionen und Notwendigkeiten für die Zukunft der Branche auf. Darauf aufbauend beauftragte das BMEL das Thünen-Institut, eine Chancen- und Risiko-Analyse für den Obst- und Gemüsebau in Deutschland zu erstellen.
Beide Dokumente bildeten die Grundlage für weiter Diskussionen, diesmal in zwei Arbeitsgruppen, mit breiter Beteiligung aus Verbänden, Branchenorganisationen, der Wissenschaft und der Praxis. Die Ergebnisse wurden zum „Maßnahmenpaket Zukunft Gartenbau“ zusammengefasst, welches am 27. Februar 2024 an Silvia Bender, Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, übergeben wurde.
Im „Maßnahmenpaket Zukunft Gartenbau“ werden die aktuellen Herausforderungen des Berufsstandes beschrieben und daraus prioritäre und flankierende Maßnahmen abgeleitet, mit dem Ziel, die Zukunft der gärtnerischen Betriebe abzusichern. Staatsekretärin Bender dankte allen Beteiligten für ihren Einsatz und bezeichnete die Inhalte des Maßnahmenpaketes als einen wichtigen Baustein für die weitere Arbeit ihres Ministeriums. Den es werde zusammengefasst, wo genau der Schuh drückt und was von Seiten der Öffentlichen Hand angepackt werden muss, damit sich nachhaltiges Wirtschaften für die Betriebe in Deutschland auch in Zukunft noch lohnt.
Bertram Fleischer, Generalsekretär des ZVG, hat im Diskussionsprozess die Arbeitsgruppe „Aspekte des Wandels in Betrieb und Markt, durch Klimawandel und Umwelt, im Produktionssystem und in der Kommunikation“ geleitet. Bei der Übergabe des Maßnahmenpaketes betonte er, dass die Betriebe bei dem anstehenden Transformationsprozess auf Förderungsmaßnahmen aus dem Ministerium angewiesen sind, damit die deutschen Verbraucher auch in Zukunft qualitativ hochwertiges Obst und Gemüse sowie Zierpflanzen und Gehölze aus deutscher Produktion konsumieren können.
Prof. Maria Renate Finckh von der Universität Kassel repräsentierte die Arbeitsgruppe „Technologie, Digitalisierung, Ausbildung und Forschung“. Sie plädierte für einen „Neustart der Gartenbauwissenschaften in Deutschland“, denn eine universitäre gartenbauwissenschaftliche Ausbildung und Forschung werde dringend gebraucht, um die wissenschaftlichen Grundlagen für den Transformationsprozess zu erarbeiten und ebenso, um auch in Zukunft die bereits jetzt händeringend gesuchten qualifizierte Arbeitskräfte für den Sektor auszubilden.
Beide betonten, dass das nun vorgelegte Maßnahmenpaket keinesfalls den Anspruch auf eine vollständige Strategie zur Zukunft des Gartenbaus erhebt, denn dafür wäre ein viel länger angelegter Prozess nötig gewesen. Silvia Bender benannte die Neuaufstellung der Gartenbauwissenschaften, mehr Energieeffizienz , eine verbesserte Öko-Züchtung sowie einen wirksamen Wissenstransfer von der Wissenschaft in die Praxis als wichtige Bausteine, die angegangen werden müssten.
Finckh und Fleischer appellieren an die politischen Verantwortlichen aus dem BMEL und anderen zuständigen Ressorts, die benannten Knackpunkte anzugehen, um die Gartenbauproduktion in Deutschland zu sichern.
News & Infos

EU-Verpackungsverbot für Obst und Gemüse weiter strittig
Die Trilog-Verhandlungen zwischen der EU-Kommission, dem EU-Parlament und dem EU-Rat zur Verpackungs- und Verpackungsabfallverordnung haben mit der ersten Sitzung am 5. Februar 2024 begonnen.

SVLFG fördert Kauf von Sonnen- und Hitzeschutzprodukten
Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) fördert seit dem 1. März den Neukauf ausgewählter Produkte, die bei der Arbeit gegen Sonne und Hitze schützen.

Hepatitis A-Warnung für Import-Erdbeeren
Das Schnellwarnsystem für Futter- und Lebensmittel (RASFF) der Europäischen Kommission veröffentlichte am 4. März 2024 eine Bekanntmachung, dass in marokkanischen Erdbeeren Der Erreger für Hepatitis A nachgewiesen wurde.

PFAS-Rückstände in Obst und Gemüse – ein Risiko?
In den Medien wird derzeit vereinzelt davon berichtet, dass es in Obst und Gemüse, welches in Europa gehandelt wird, einen Anstieg von Rückständen mit sog. „PFAS“- (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) geben soll.

Heidelbeeranbau in Polen nimmt massiv zu
Der Anbau von Heidelbeeren in Polen boomt. Nach dem spanischen Portal F&H liegt die aktuelle Anbaufläche für Heidelbeeren in unserem Nachbarland bei rund 12.0000 Hektar.

Gegen Mehltau in Erdbeeren:
Mehltau ist ein zunehmendes Problem in Erdbeeren, insbesondere im Geschützten Anbau. Die Schweizer Forschungsorganisation Agroscope testet nun im Rahmen eines Projekts des Kompetenznetzwerks Obst und Beeren...

Befragung zur geplanten Novellierung der Ausbildungsverordnung zum Gärtner
Wer Obstbauer werden möchte, durchläuft die Ausbildung zum Gärtner, Fachrichtung Obstbau. Die derzeitige Ausbildungsverordnung zum Gärtner stammt allerdings aus dem Jahr 1996 und wird aktuell überarbeitet.

SVLFG fördert Kauf von Präventionsprodukten
Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) fördert den Neukauf ausgewählter Produkte, die der Arbeitssicherheit und dem Gesundheitsschutz dienen.

Großes Interesse an der Einreichung der Petition „Rettet den niederländischen Apfel“
Aufgrund des Interesses von Abgeordneten zahlreicher Parteien in den Niederlanden wurde die Petition „Rettet den niederländischen Apfel“ kürzlich im Gebäude des Repräsentantenhauses in Den Haag übergeben.

BMEL-Haushalt für 2024 trotz Sparvorgaben um 100 Millionen aufgestockt
Der Bundestag hat den Bundeshaushalt 2024 beschlossen. Der Einzelplan 10 wurde gegenüber dem Regierungsentwurf um 100 Millionen Euro aufgestockt. Dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) stehen damit für 2024 insgesamt 6,93 Milliarden Euro zur Verfügung.

Live-Online-Seminar der QS-Akademie:
Mit dem neuen, freiwilligen Nachhaltigkeitsmodul FIN können QS-Betriebe ihren Beitrag zur Biodiversität dokumentieren. Aber welche Maßnahmen sind möglich?

Özdemir besucht den Obstbau – Vorsitzender Stechmann fordert Gleichbehandlung von ökologischer und integrierter Produktion
Der deutsche Obstbau kränkelt. Rasant gestiegene Produktionskosten, sinkender Konsum und massiver Angebotsdruck durch Billigimporte lassen viele Obstbauern um ihre Zukunft fürchten. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir stellte sich den Fragen des Berufsstandes am Donnerstagnachmittag in Jork.