Lösung für bedrohte Sorten?
Erste Gentechnik-Banane zugelassen
In Australien ist eine erste gentechnisch veränderte Banane der Sorte ‘Cavendish‘ zugelassen worden. Kann dadurch die wichtigste Handelssorte der Welt gerettet werden?
Die im Anbau dominierende Bananensorte ’Cavendish‘ ist durch den Pilz Fusarium oxysporum TR4, der die sogenannte „Panamakrankheit“ verursacht, in ihrem Bestand massiv bedroht. Bananenanbauer auf der ganzen Welt können nur noch hilflos zusehen, wie ihre Plantagen sterben. Denn mit Pflanzenschutz-Maßnahmen ist der Krankheit nicht beizukommen. Der Pilz wird sich auch in Zukunft weder ganz zurückdrängen noch dauerhaft eindämmen lassen, sind sich Experten sicher, weil er im Boden mehrere Jahrzehnte überleben kann und somit jede Plantagenfläche unbrauchbar für diese Kultur macht.
Ein Forschungsteam hat deshalb ‘Cavendish‘ mit gentechnischen Methoden resistent gegen diese Pilzkrankheit gemacht. Die Wissenschaftler haben dafür ein Resistenzgen aus einer Wildbanane in Pflanzen der Sorte ‘Cavendish‘ transferiert. Der Anbau dieser unter dem Namen „QCAV-4“ bekannten Bananen wird bereits seit einigen Jahren in Feldversuchen getestet. Australien hat sie nun als erstes Land für den menschlichen Verzehr zugelassen.
Trotzdem wird die QCAV-4-Banane wohl nicht in den dortigen Supermärkten verkauft werden. Der Grund: Sie wurde mit älteren Gentechnik-Methoden geschaffen - und solche Lebensmittel müssen i.d.R. eine spezielle Kennzeichnung tragen, die Verbraucher abschreckt. Deshalb arbeiten Wissenschaftler nun daran, die gleiche Resistenz mit modernen Methoden zu wiederholen – und zwar mit der sogenannten Genschere Crispr.
Das Gen, welches für die Resistenz verantwortlich ist, ist nämlich prinzipiell auch in ‘Cavendish‘ vorhanden, dort aber nicht aktiv. Forscher wollen nun mit einem Crispr-Verfahren das Gen reaktivieren, sodass die Sorte resistent gegen die Panamakrankheit würde - so die Hoffnung. Auf diese Weise modifizierte Bananen wäre für den Menschen auch völlig unproblematisch, sind sich die Wissenschaftler einig. Denn es würde ja nur ein Gen wieder aktiviert, das in Wildbananen - und sogar in der Sorte selbst - ohnehin schon vorhanden sei.
Ob aber eine solche Crispr-Banane in der EU ohne Gentechnik-Kennzeichnung verkauft werden könnte, ist noch unklar. Ein Vorschlag der EU-Kommission, die aktuell strengen Gentechnik-Regeln zu lockern, wird gerade verhandelt.
Während man bei Äpfeln oder Tomaten zumindest noch eine gewisse Sortenvarianz im Supermarktregal findet, ist es bei Bananen zu weit über 90 % ‘Cavendish‘. Dabei werden die Pflanzen ausschließlich vegetativ vermehrt, sodass alle Pflanzen auf der Welt genetisch exakt identisch sind– und dem Pilz entsprechend ausgeliefert. Damit wird der Bananenindustrie erneut zum Verhängnis, dass sie derart auf eine einzige Sorte setzt. Denn schon Mitte des letzten Jahrhunderts ist die seinerzeit dominierende Handelssorte ‘Gros Michel‘ einer andere Variante von Fusarium oxysporum zum Opfer gefallen. Bis etwa 1960 war ein Großteil der Bestände von ‘Gros Michel‘ vernichtet. Die Sorte wurde von der aus Vietnam stammenden ‘Cavendish‘ abgelöst. Diesmal fehlt jedoch eine solche Alternativsorte, sodass die Hoffnungen der Bananenindustrie nun auf der Gentechnik ruhen.
News & Infos

Das Engagement der Obsterzeuger am Bodensee zeigt Wirkung:
Ohne Bienen keine Äpfel. Insbesondere Wildbienen sind für frühe Sorten elementar, da sie auch bei kühlen Temperaturen fliegen. Seit 15 Jahren setzen sich die genossenschaftlich vermarktenden Obstbauern der Bodenseeregion im Rahmen eines Apfelprojekts aktiv für den Erhalt und die Förderung der Artenvielfalt ein.

SVLFG unterstützt Betriebe mit Saisonarbeitskräften
Saisonarbeitskräfte sind bei der Obsternte unentbehrlich. Seit mehr als fünf Jahren beschäftigt sich die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) intensiv mit dem Thema Saisonarbeit, um Betriebe und deren Saisonarbeitskräfte bei Fragen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes zu unterstützen.

Produkt-Piraterie bei Äpfeln:
Laut Experten von EastFruit gehören frisches Obst und Gemüse zu den am wenigsten markengeschützten und markenfähigen Lebensmittelkategorien. Vor diesem Hintergrund fallen die wenigen Ausnahmen von dieser Regel besonders deutlich auf.

Spätfröste in Polen: Es wird keine Rekorderträge geben!
Die Frostnächte im April und Mai haben in Polen an allen Arten von Obstgehölzen erhebliche Schäden verursacht. Am stärksten betroffen sind Süß- und Sauerkirschen. Die Schäden an Apfelbäumen variieren je nach Standort der Obstanlage und Sorte.

Copa-Cogeca: „Die europäische Landwirtschaft und Lebensmittelsicherheit kann zusammenbrechen – wie ein Kartenhaus.“
Der EU-Haushalt im nächsten Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) soll neu strukturiert werden. Für Landwirte könnte das Haushaltskürzungen bedeuten, denn die Mittel sollen dann auch in die Aufrüstung fließen.

Rückblick auf das Schadenjahr 2024
Anlässlich der 32. ordentlichen Mitgliedervertreterversammlung der VEREINIGTEN HAGEL berichtete Vorstandssprecher Dr. Philipp Schönbach über das vergangene Geschäfts- und Schadenjahr. „Früher als gewöhnlich waren 2024 die ersten schweren Hagelschäden zu verzeichnen.

FIN: QS-Praxistipps Nachhaltigkeit – Biodiversität aktualisiert
Alois Rainer heißt der neue Bundesminister für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat. Der gelernte Metzger stammt aus Straubing in Niederbayern, ist verheiratet und Vater von zwei Söhnen. Er war von 1996 bis 2013 Bürgermeister seiner Heimatgemeinde Haibach und ist seit 2013 Mitglied des Deutschen Bundestages.

Herbizid Roundup Future: Zulassung derzeit teilweise wieder wirksam
Über eine am 11. März 2025 veröffentlichte Fachmeldung hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) mitgeteilt, dass die Zulassung für das Pflanzenschutzmittel Roundup Future (Zulassungsnummer: 00A042-00) aktuell nicht wirksam ist.

Alois Rainer neuer Bundesminister für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat
Alois Rainer heißt der neue Bundesminister für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat. Der gelernte Metzger stammt aus Straubing in Niederbayern, ist verheiratet und Vater von zwei Söhnen. Er war von 1996 bis 2013 Bürgermeister seiner Heimatgemeinde Haibach und ist seit 2013 Mitglied des Deutschen Bundestages.

Wie funktioniert Obstbau in der Praxis?
Am 7. Mai 2025 haben die Bundesfachgruppen Obstbau und Gemüsebau zu ihrer jährlichen Informationsfahrt für Behördenvertreter geladen. Ziel dieser Veranstaltung ist es, den Mitarbeitern von Ministerien und Zulassungsbehörden, die die Rahmenbedingungen für die Produktion von Obst und Gemüse maßgeblich mitgestalten, aber oft wenig Praxisbezug haben, die praktischen Belange und Probleme im Integrierten und ökologischen Anbau live und vor Ort zu erläutern.

Berufsständische Standpunkte dargelegt
Am 7. Mai 2025 traf sich der Bundesausschuss Obst und Gemüse gleich zum Auftakt der neuen Bundesregierung mit MdB‘s der CDU und potentiellen Mitgliedern des neuen Agrarausschusses auf dem Obstgut Müller in Wesendahl vor den Toren von Berlin.

Erdbeeranbau in Huelva zieht Tausende von Arbeitskräften an
Die Erdbeersaison hat in Huelva begonnen - der Region, in der fast 98 % der spanischen Erdbeeren produziert werden. In diesem Jahr wird mit einer Produktion von 221.412 Tonnen gerechnet, das sind ca. 9 % weniger als im Vorjahr.