Auch wenn die EU-Behörde Efsa nach den umfangreichsten Untersuchungen aller Zeiten den umstrittenen Wirkstoff Glyphosat für weitgehend unbedenklich erklärt hat, bedeutet dies per se nicht, dass Glyphosat in Deutschland eine Zukunft hat.
Die Efsa hatte verkündet, dass in der Risikobewertung in Bezug auf das von Glyphosat ausgehende Risiko für Mensch und Umwelt "keine kritischen Problembereiche ermittelt werden konnten“ Damit sehe die Efsa auch keine wissenschaftlichen Einwände gegen eine Verlängerung der Zulassung für Glyphosat.
Landwirtschaftsminister Özdemir hat bereits Bedenken angemeldet. Er bemängelte, dass mögliche Risiken für die Ernährung der Verbraucher und für Wasserpflanzen sowie die Auswirkungen auf die Artenvielfalt noch nicht abschließend bewertet worden seien. Eine Anfrage des DRV, ob es bei dem Anwendungsverbot für Glyphosat ab 2024 in der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung bliebe, selbst wenn EU-weit eine Verlängerung der bestehenden oder eine Erneuerung der bisherigen Genehmigung ausgesprochen werden würde, hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft entsprechend seit April 2023 nicht beantwortet.
Und auch die Deutsche Umwelthilfe (DHU) ließ sofort nach Verkündigung der Efsa-Studie verlauten, dass Glyphosat wie kein anderes Produkt dafür verantwortlich sei, dass Insekten und Vögel aus der Kulturlandschaft verschwänden. Unmittelbar nach Bekanntgabe der Efsa-Entscheidung hat die DUH gemeinsam mit Foodwatch angekündigt, in Deutschland gegen die Zulassung von Roundup zu klagen. Die Begründung: Glyphosat wirke "extrem schädlich auf die Artenvielfalt und vernichte nahezu alle wildwachsenden Pflanzen auf Äckern". Der Stoff gelange zudem "in erheblichem Ausmaß" in Böden und Gewässer und werde sogar in der Luft gemessen.
Umfrage zu Glyphosat: Machen Sie mit! das Umfrageinstitut Civey hat eine Umfrage über eine mögliche Wiederzulassung von Glyphosat gestartet. Ob die Umfrage einen Einfluss auf die Entscheidungsfindung der Bundesregierung hat, sei dahingestellt. Erschreckend ist allerdings, dass sich der überwiegende Teil der bislang Teilgenommenen eindeutig für ein Glyphosatverbot ausgesprochen hat. Umso wichtiger ist es, dass möglichst viele Vertreter der Praxis an der Umfrage teilnehmen.
Deutsche Einzelhändler um Rossmann, Globus und Netto gründen mit den französischen Handelsriesen Carrefour und Cooperative U eine neue europäische Einkaufsallianz.
Die Stoffstrombilanzverordnung (StoffBilV) ist aufgehoben. Die entsprechende Aufhebungsverordnung des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) wurde im Bundesgesetzblatt Teil I veröffentlicht und tritt damit in Kraft. Die Verordnung war 2018 eingeführt worden.
Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, kritisierte den Vorschlag der Mindestlohnkommission, den Mindestlohn auf 14,60 Euro anzuheben in aller Deutlichkeit: „Diese massive Anhebung des Mindestlohns wird landwirtschaftliche Betriebe zum Ausstieg aus arbeitsintensiven Kulturen zwingen.“
Die Bundesregierung will geografische Angaben bei Agrarerzeugnissen sowie handwerklichen und industriellen Erzeugnissen besser schützen. Einen gemeinsamen Entwurf für ein Geoschutzreformgesetz haben das Bundesjustiz- und das Bundeslandwirtschaftsministerium in der vergangenen Woche vorgelegt.
ALDI Nord und ALDI SÜD wollen die heimische Landwirtschaft unterstützen, indem sie immer mehr Produkte mit der Herkunftskennzeichnung ,,Gutes aus deutscher Landwirtschaft‘‘ ins Sortiment aufnehmen.
Genau jetzt, wenn Erdbeeren, Brombeeren und Himbeeren am süßesten sind, startet die europäische Kampagne „Eine Handvoll Sommer“. Ziel der dreijährigen Kampagne ist es, junge Erwachsene (18–35 Jahre) dazu zu motivieren, häufiger zu Sommerobst zu greifen.
Nach den massiven Hagel- und Sturmschäden in diesem Jahr hat Polens Agrarminister Czesław Siekierski Änderungen bei den Versicherungsregelungen angekündigt. Wie diese aussehen werden, ließ er allerdings vorerst offen.
Zum Schutz von Anwendenden, Verbrauchern und der Umwelt beim Umgang mit Pflanzenschutzmitteln hat der Gesetzgeber strenge Vorgaben erlassen. Gleichzeitig setzen sich die Hersteller von Pflanzenschutzmitteln für eine sichere Verwendung ihrer Produkte ein.
”In den vergangenen zehn Jahren haben wir immer häufiger von europäischen Kollegen gehört, dass in bestimmten Kulturen, sei es im Gemüsebau, im Obstbau oder in der gartenbaulichen Pflanzenproduktion, die Produktion einfach eingestellt wurde, weil es an Lösungen zur Bekämpfung von Schädlingen oder Krankheiten fehlt”...