Förderung der Mehrgefahrenversicherung in Bayern: erfolgreicher Start
Wer seine Anbauflächen gegen Schäden durch Starkregen, Spätfröste, Dürre und Co absichert, erhält in Bayern ab diesem Jahr einen Zuschuss von bis zu 50 % der Versicherungsprämie. Bayern ist damit Vorreiter in Deutschland und bietet als einziges Bundesland eine breite Förderung der Mehrgefahrenversicherung an. Dafür stehen dieses Jahr 17 Mio. Euro - und für den Zeitraum von 2023 bis 2027 insgesamt sogar über 55 Mio. Euro - aus EU-Haushaltsmitteln bereit.
Damit ist es den bayerischen Anbauern erstmals möglich, ihre Kulturen gegen ein breites Spektrum an Wettergefahren zu vertretbaren Kosten abzusichern. Hierfür stehen drei verschiedene Pakete zur Verfügung:
- Beim „Paket Ackerbau“ sind die Gefahren Hagel, Sturm, Starkregen, Frost, Trockenheit sowie Fraßschäden durch Saatkrähen und Wildgänse förderfähig,
- Beim „Paket Grünland“ sind die Gefahren Hagel und Trockenheit sowie Fraßschäden durch Maikäferengerlinge in der Versicherungsförderung.
- Beim „Paket Dauerkulturen“ (Obst, Wein, Hopfen und Baumschulen)besteht die Förderung für die Versicherung gegen Hagel, Starkregen, Sturm und Starkfrost.
Die bayerische Förderung punktet zudem mit einem einfachen Antragssystem: Nach Abschluss eines Versicherungsvertrages kann der Förderantrag unkompliziert in iBALIS im Rahmen des Mehrfachantrages gestellt werden.
Positive Bilanz
Zum Ablauf des ersten Jahres des bayerischen Förderprogramms zieht die VEREINIGTE HAGEL eine positive Bilanz. “Die Möglichkeit, seinen Betrieb umfassend gegen wetterbedingte Ernteausfälle abzusichern, hat bei den Landwirten, Winzern und Obstbauern in Bayern eine enorme Nachfrage erzeugt“, erklärt Dr. Philipp Schönbach, Vorstand der VEREINIGTEN HAGEL. Insgesamt sind in Bayern laut Ministeriumsangaben knapp 150.000 ha in die Förderung gegangen. Rund die Hälfte davon sind über die VEREINIGTE HAGEL abgesichert.
Laut Dr. Schönbach haben bereits im ersten Jahr des Förderprogramms rund 15 % der versicherten Betriebe auf ein gefördertes Mehrgefahrenpaket umgestellt. Angesichts der schweren Unwetter, die dieses Jahr weite Teile Bayerns heimgesucht haben, rechnet die VEREINIGTE HAGEL auch im kommenden Jahr mit einer anhaltend hohen Nachfrage nach der geförderten Mehrgefahrenversicherung.
„Das Jahr 2023 hat uns eindrucksvoll vor Augen geführt, wie wichtig ein umfassender Versicherungsschutz gegen Hagel, aber auch gegen die Gefahren Sturm, Starkregen, Frost und Trockenheit ist. Aus diesem Grund werden auch im kommenden Jahr viele unserer Mitglieder das sinnvolle und praktikable Instrument der eigenverantwortlichen Risikovorsorge nutzen und auf das geförderte Mehrgefahrenpaket umstellen“, so Dr. Schönbach.
Eigenverantwortung stärken
Dass sich der Freistaat Bayern mit seinem Förderprogramm weg von staatlichen Ad-hoc-Zahlungen und hin zur Förderung der Mehrgefahrenversicherung wendet, wird vonseiten der VEREINIGTEN HAGEL ausdrücklich begrüßt. „Der bürokratische Aufwand sowohl für die Verwaltung als auch für die Antragsteller ist bei staatlichen Ad-hoc-Hilfen enorm“, führt der Vorstandsvorsitzende Dr. Rainer Langner, aus. Zudem ist die Auszahlung für die Betriebe oft mit Unsicherheiten verbunden und beansprucht zu viel Zeit.
Das Jahr 2023 habe zudem gezeigt, dass auch die staatlichen Institutionen hiervon profitieren würden. Insgesamt sind in diesem Jahr allein in Bayern durch Unwetter schätzungsweise mehr als 100 Mio. Euro an Ertragsschäden entstanden. Diesen stehen ca. 17 Mio. Euro gegenüber, die der Freistaat im selben Zeitraum für das Programm zur Förderung der Mehrgefahrenversicherung bereitstellt. Und auch wenn dieses Verhältnis natürlich nicht jedes Jahr zu erwarten ist, so trägt eine feste Summe doch dazu bei, die staatlichen Haushaltsausgaben besser kalkulierbar zu machen. Zudem sind Fördermittel im Vergleich mit Ad-hoc-Zahlungen durch einen wesentlich geringeren bürokratischen Aufwand und einer fundierten Schadenbewertung gekennzeichnet.
Erschwingliche Versicherungslösungen stellen ein unverzichtbares Instrument dar, um die Betriebe im Krisenfall finanziell absichern zu können. Dr. Langner verdeutlicht: ”Was es braucht, ist eine Absicherung gegen wetterbedingte Risiken, die sich auf viele Schultern verteilt und die sämtliche Gefahren in Deckung nimmt. Eine Vorsorge, wie sie die staatlich geförderte Mehrgefahrenversicherung ermöglicht. Das Förderprogramm des Freistaates Bayern ist daher ein wichtiger Meilenstein für das eigenverantwortliche Risikomanagement, der langfristig zu einer größeren Resilienz des Agrarsektors beitragen wird.“
News & Infos

Das Engagement der Obsterzeuger am Bodensee zeigt Wirkung:
Ohne Bienen keine Äpfel. Insbesondere Wildbienen sind für frühe Sorten elementar, da sie auch bei kühlen Temperaturen fliegen. Seit 15 Jahren setzen sich die genossenschaftlich vermarktenden Obstbauern der Bodenseeregion im Rahmen eines Apfelprojekts aktiv für den Erhalt und die Förderung der Artenvielfalt ein.

SVLFG unterstützt Betriebe mit Saisonarbeitskräften
Saisonarbeitskräfte sind bei der Obsternte unentbehrlich. Seit mehr als fünf Jahren beschäftigt sich die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) intensiv mit dem Thema Saisonarbeit, um Betriebe und deren Saisonarbeitskräfte bei Fragen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes zu unterstützen.

Produkt-Piraterie bei Äpfeln:
Laut Experten von EastFruit gehören frisches Obst und Gemüse zu den am wenigsten markengeschützten und markenfähigen Lebensmittelkategorien. Vor diesem Hintergrund fallen die wenigen Ausnahmen von dieser Regel besonders deutlich auf.

Spätfröste in Polen: Es wird keine Rekorderträge geben!
Die Frostnächte im April und Mai haben in Polen an allen Arten von Obstgehölzen erhebliche Schäden verursacht. Am stärksten betroffen sind Süß- und Sauerkirschen. Die Schäden an Apfelbäumen variieren je nach Standort der Obstanlage und Sorte.

Copa-Cogeca: „Die europäische Landwirtschaft und Lebensmittelsicherheit kann zusammenbrechen – wie ein Kartenhaus.“
Der EU-Haushalt im nächsten Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) soll neu strukturiert werden. Für Landwirte könnte das Haushaltskürzungen bedeuten, denn die Mittel sollen dann auch in die Aufrüstung fließen.

Rückblick auf das Schadenjahr 2024
Anlässlich der 32. ordentlichen Mitgliedervertreterversammlung der VEREINIGTEN HAGEL berichtete Vorstandssprecher Dr. Philipp Schönbach über das vergangene Geschäfts- und Schadenjahr. „Früher als gewöhnlich waren 2024 die ersten schweren Hagelschäden zu verzeichnen.

FIN: QS-Praxistipps Nachhaltigkeit – Biodiversität aktualisiert
Alois Rainer heißt der neue Bundesminister für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat. Der gelernte Metzger stammt aus Straubing in Niederbayern, ist verheiratet und Vater von zwei Söhnen. Er war von 1996 bis 2013 Bürgermeister seiner Heimatgemeinde Haibach und ist seit 2013 Mitglied des Deutschen Bundestages.

Herbizid Roundup Future: Zulassung derzeit teilweise wieder wirksam
Über eine am 11. März 2025 veröffentlichte Fachmeldung hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) mitgeteilt, dass die Zulassung für das Pflanzenschutzmittel Roundup Future (Zulassungsnummer: 00A042-00) aktuell nicht wirksam ist.

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Wie funktioniert Obstbau in der Praxis?
Am 7. Mai 2025 haben die Bundesfachgruppen Obstbau und Gemüsebau zu ihrer jährlichen Informationsfahrt für Behördenvertreter geladen. Ziel dieser Veranstaltung ist es, den Mitarbeitern von Ministerien und Zulassungsbehörden, die die Rahmenbedingungen für die Produktion von Obst und Gemüse maßgeblich mitgestalten, aber oft wenig Praxisbezug haben, die praktischen Belange und Probleme im Integrierten und ökologischen Anbau live und vor Ort zu erläutern.

Berufsständische Standpunkte dargelegt
Am 7. Mai 2025 traf sich der Bundesausschuss Obst und Gemüse gleich zum Auftakt der neuen Bundesregierung mit MdB‘s der CDU und potentiellen Mitgliedern des neuen Agrarausschusses auf dem Obstgut Müller in Wesendahl vor den Toren von Berlin.

Erdbeeranbau in Huelva zieht Tausende von Arbeitskräften an
Die Erdbeersaison hat in Huelva begonnen - der Region, in der fast 98 % der spanischen Erdbeeren produziert werden. In diesem Jahr wird mit einer Produktion von 221.412 Tonnen gerechnet, das sind ca. 9 % weniger als im Vorjahr.