Erdbeeren schimmeln schnell und müssen entsprechend häufig mit Pflanzenschutzmitteln behandelt werden. Der Bedarf an Alternativen zur Bekämpfung dieser Schimmelpilze ist hoch. In einer Studie der Universität Antwerpen wurde nun herausgearbeitet, dass bestimmte Bakterien auf den Erdbeerpflanzen zu weniger Schimmel und möglicherweise zu mehr Geschmack führen. Dabei haben solche Pflanzen, die im Freien angebaut werden, offensichtlich die natürlichste Bakterienzusammensetzung. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse soll nun ein biologisches Pflanzenschutzmittel entstehen.
Das Projekt, in dem es um die Bekämpfung von Schadpilzen auf der Blüte geht, startete im Juli 2022. Die Uni rief die Erdbeeranbauer dazu auf, bei der Kartierung des sogenannten „Mikrobioms“ der Erdbeerblüte mitzuhelfen. Gesucht wurde nach Bakterien, Hefen und allen anderen Mikroorganismen, die auf natürliche Weise mit den Pflanzen zusammenleben. Die teilnehmenden Erzeuger füllten zwei Röhrchen mit Erdbeerblüten und schickten sie an die Antwerpener Wissenschaftler. In einem Fragebogen gaben sie darüber hinaus Auskunft über ihre Erdbeerproduktion generell. Für jeden Betrieb wurde daraufhin ein persönlicher Bericht zum Mikrobiom seiner Erdbeerkultur erstellt. Das Forschungsteam unter der Leitung von Prof. Sarah Lebeer und Bioingenieur Jari Temmermans untersuchte diese Mikrobiom-Karten auf Korrelationen mit den Fragebogendaten. Sie konnten zeigen, dass Erdbeerblüten aus dem Freilandanbau mit einer größeren Vielfalt an Mikroorganismen besiedelt sind als Erdbeerblüten aus dem geschützten Anbau. „Die Zusammensetzung der Bakterien war einfach anders“, erläuterte Prof. Lebeer. „So haben wir auf Blüten aus dem Freiland mehr Sphingomonas spp. und Methylobacterium spp. gefunden, das sind Bakterien, von denen bekannt ist, dass sie eine Rolle für das Aroma, den Geschmack und die Qualität der späteren Erdbeeren spielen und auch in der Lage sind, Pilze zu unterdrücken. Welche Rolle sie aber genau im Hinblick auf die Pflanzengesundheit spielen, wissen wir noch nicht - die Forschung ist hier noch lange nicht zu Ende.“ Ziel der Wissenschaftler ist es nun, auf Basis der im Projekt gewonnenen Daten neue biologische Pflanzenschutzstrategien zu entwickeln. Dafür haben sie die Bakterien, die sie von den Blütenoberflächen isolieren konnten, in in vitro-Kultur überführt, um sie genauer zu untersuchen. Erste Ergebnisse dieser Untersuchungen scheinen mehr als positiv zu sein: Ein Stamm aus der Sammlung hat offensichtlich vielversprechende Eigenschaften als mögliches biologisches Pflanzenschutzmittel: Die Bakterien reduzieren nämlich das Wachstum von Botrytis-Pilzen. Was in diesem Zusammenhang ebenfalls von Interesse ist: Blütenbesucher sind in der Lage, die vorhandenen Bakterien über die Blüten im Bestand zu verbreiten. Vor allem in geschützten Kulturen, wo die natürliche Ausbreitung der genannten Bakterien begrenzt ist, kann dies wichtig sein. Die Antwerpener Wissenschaftler untersuchen jetzt, ob sie den Bestäuberinsekten die als nützlich identifizierten Bakterienstämme so verabreichen können, dass diese sie über die Blüten verbreiten.
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Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat eine Glyphosat-Eilverordnung auf den Weg gebracht, die am 15.12.2023 im Bundesgesetzblatt veröffentlicht wurde und mit Ablauf des 31. Dezember 2023 in Kraft tritt. Die Eilverordnung gilt für ein halbes Jahr.
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