Coaching-Programm für Frauen in der Grünen Branche
Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) und die Landwirtschaftliche Rentenbank unterstützen Frauen in der Grünen Branche mit einem neuen Coaching-Programm.
Das Programm soll Frauen Mut machen und konkret dabei begleiten, Führungsaufgaben in der Landwirtschaft zu übernehmen. Dabei geht es neben der betriebswirtschaftlichen Beratung zur Existenzgründung, Selbstorganisation und Unternehmensführung auch um Gesundheitsförderung und Prävention. Die organisatorische Abwicklung des Programms obliegt der SVLFG. Finanziert wird die Maßnahme aus dem Innovationsfonds der Rentenbank.
Wer und was wird gefördert?
Gefördert werden Frauen, die in der Grünen Branche arbeiten oder eine entsprechende Tätigkeit planen. Zu den geförderten Maßnahmen gehören unter anderem Coachings zur Existenzgründung bzw. zum Aufbau neuer Betriebszweige. Ebenso förderfähig sind Beratungen zu geplanten Hofnachfolgen oder zu Umstrukturierungen mit dem Ziel, die Rolle der Unternehmerin zu stärken. Coachings können auch gefördert werden, wenn die Existenzgründung bereits erfolgt ist sowie bei betrieblichen Veränderungen, die zum Zeitpunkt der Antragstellung nicht länger als fünf Jahre zurückliegen. Auch Frauen, die eine stärkere gesellschaftsrechtliche Position in der Unternehmensführung anstreben (beispielsweise durch den Erwerb von Gesellschaftsanteilen), können Mittel beantragen. Gefördert werden Einzel- oder Gruppencoachings mit maximal 1.800 Euro pro Teilnehmerin.
Kooperation zwischen SVLFG und Rentenbank
„Wir freuen uns, dass wir in den vergangenen Monaten unser starkes Angebot für Frauen noch einmal entscheidend nachschärfen konnten“, bekräftigte Juliane Vees, alternierende Vorsitzende der Vertreterversammlung der SVLFG. „Hierbei sind wir neue Wege gegangen und sehen eine große Chance in der strategischen Kooperation mit der Landwirtschaftlichen Rentenbank.“
Auch Nikola Steinbock, Sprecherin des Vorstandes der Landwirtschaftlichen Rentenbank, begrüßt die Kooperation: „Mit dem Coaching-Programm begleiten wir Frauen, die in der Agrar- und Ernährungswirtschaft Verantwortung übernehmen. Gut qualifizierte und motivierte Frauen sind eine wesentliche Säule für die Zukunftsfähigkeit der Grünen Branche. Gleichzeitig sichern Frauen, die die Führung eines Betriebes übernehmen, ihre eigene finanzielle Unabhängigkeit und Zukunft.“
Weitere Infos und Antragstellung:
Die SVLFG berät zu den Voraussetzungen, zum Antragsverfahren und zu geeigneten Coaches unter der Telefonnummer 0561 785-10515.
Alle Informationen hierzu sind auch zu finden unter www.svlfg.de/frauen-coaching
Neben dem neuen Coaching-Programm bietet die Rentenbank außerdem das Programm „Hofnachfolgerinnen und Existenzgründerinnen in der Land- und Forstwirtschaft“ an. Das Programm fördert Unternehmerinnen in den ersten fünf Jahren ihrer Selbständigkeit sowie bei ihrer Existenzgründung mit Premium-Konditionen für Investitionen in die landwirtschaftliche Primärproduktion. Näheres hierzu findet sich auf der Internetseite: www.rentenbank.de/programmkredite/zukunftsfelder-im-fokus/
Hintergrund
Hintergrund für das Kooperationsprojekt „Frauen durch Coaching gezielt fördern“ sind die Handlungsempfehlungen aus der Studie „Frauen. Leben. Landwirtschaft“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft sowie einer der Maßgabenbeschlüsse aus dem Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages. Die Studie ergab, dass sich in Deutschland die vielfältigen Leistungen von Frauen in landwirtschaftlichen Unternehmen nur unzureichend in deren rechtlichen Positionen widerspiegeln. Im Jahr 2020 wurden fast 90 % der Betriebe von Männern geleitet. Damit gehört Deutschland im europäischen Vergleich zu den Schlusslichtern im Hinblick auf die Geschlechtergerechtigkeit in landwirtschaftlichen Betriebsleitungen. Auch der Frauenanteil bei den designierten Hofnachfolgerinnen ist hierzulande mit 18 % sehr niedrig.
Verwandte Artikel
News & Infos
2. Anpassungsbeihilfe
Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) versendet in dieser Woche die Bewilligungsbescheide zur 2. Anpassungsbeihilfe an etwa 13.400 Anbauer über insgesamt 28,2 Millionen Euro.
Aufstand der Agrarwirtschaft
Die Streichung der Agrardieselrückvergütung und der Steuerbefreiung für landwirtschaftliche Kfz belasten die grüne Branche und auch den Obstbau überproportional. Unter dem Motto "Zu viel ist zu viel! Jetzt ist Schluss!" fand deshalb am 18.12.2023 eine Großdemonstration der deutschen Landwirtschaft vor dem Brandenburger Tor in Berlin statt.
Glyphosat-Eilverordnung tritt zum 31.12. in kraft
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat eine Glyphosat-Eilverordnung auf den Weg gebracht, die am 15.12.2023 im Bundesgesetzblatt veröffentlicht wurde und mit Ablauf des 31. Dezember 2023 in Kraft tritt. Die Eilverordnung gilt für ein halbes Jahr.
Fairness in der Lebensmittellieferkette weiter stärken
Das Agrarorganisationen-und-Lieferketten-Gesetz (AgrarOLkG), das für mehr Fairness gerade für kleinere Betriebe in der Lebensmittelkette sorgen soll, zeigt Wirkung.
Neues Herkunftskennzeichen Deutschland
Anlässlich des Handelskongresses haben die fünf Vorstandsmitglieder der Zentrale Koordination Handel-Landwirtschaft e. V. (ZKHL) kürzlich eine wegweisende Branchenvereinbarung zur Einführung eines neuen Herkunftskennzeichens Deutschland unterzeichnet.
Bio-Strategie 2030 des BMEL
Die Bundesregierung hatte sich im Koalitionsvertrag das Ziel gesetzt, die gesamte Landwirtschaft an den Zielen des Umwelt- und Ressourcenschutzes auszurichten. Auf dem Weg dahin haben sich die Regierungsvertreter 30 % Bio bis 2030 vorgenommen.
Auszahlungstermine für die EU-Agrarförderung 2023
Die Bundesländer können die Direktzahlungen noch in diesem Jahr an die Anbauer auszahlen. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat als frühestmögliche Auszahlungstermine den 22. und den 27. Dezember festgelegt...
Für den Ausbildungsberuf „Gärtner im Obstbau“ werben
Die Ausbildungszahlen waren im Obstbau noch nie so niedrig wie in diesem Jahr. Gleichzeitig braucht der deutsche Obstbau dringend Fachkräfte. Wir alle müssen deshalb verstärkt für eine Ausbildung in Obstbaubetrieb werben...
Verheerende Schäden im Beerenanbau rund um Huelva
Der Sturm „Bernard“ hat mit seinen starken Windböen von mehr als 100 km/h im Beerenobstanbau der Region rund um Huelva schwere Schäden verursacht.
Sozialwahl 2023: Die Selbstverwaltung konstituiert sich
Nach der diesjährigen Sozialwahl hat sich die neue Vertreterversammlung der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) am 11. Oktober in Kassel konstituiert und den neuen Vorstand gewählt.