Vom 22. bis 23. März 2023 diskutierten die Mitglieder der Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse (BVEO) über die Schwerpunkte der aktuellen Markt- und Förderentwicklung des Sektors. Der Vorsitzende Johannes Bliestle, Geschäftsführer der Reichenau-Gemüse eG, skizzierte die Rahmenbedingungen wie folgt: „Die Corona-Pandemie und vor allem der Ukraine-Krieg haben zu starken Beeinträchtigungen bei den Lieferketten und zu weitreichenden geopolitischen Verwerfungen geführt. Infolgedessen kam es zu einem starken Kostenanstieg bei Betriebsmitteln, Lohn und Energieträgern. Höhere Verkaufspreise auf Erzeugerebene wären für eine Kompensation der Kosten notwendig, sind jedoch in den meisten Märkten aktuell nicht umsetzbar.“
Aus der multiplen Krisensituation erwachsen enorme Herausforderungen für die Erzeugerorganisationen und ihre Mitgliedsbetriebe. Wie wichtig in einer solchen Situation eine enge Zusammenarbeit der Sonderkulturverbände zur Begleitung der nationalen und EU-politischen Entwicklungen sei, unterstrich Jens Stechmann, Vorsitzender der Bundesfachgruppe Obstbau und des BOG. Franz-Josef Holzenkamp, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV) und Mitglied im BVEO-Gesamtvorstand, plädierte in dieser Situation für mehr Technologieoffenheit: „Um die geplanten Beschränkungen für die Praxis, etwa im Pflanzenschutzmitteleinsatz, und die gestiegenen Lohnkosten zu kompensieren, muss sich die Politik technologieoffen zeigen und Hürden beseitigen. Die enormen Herausforderungen unserer Zeit können wir nur mit technologischem Fortschritt und dem Einsatz moderner Verfahren begegnen.“ In der erstmals nach einer längeren Corona-bedingten Zwangspause wieder stattfindenden BVEO-Gremientagung war die Themenpalette breit gefächert. In Fachvorträgen und Podiumsdiskussionen wurden unter anderem die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die Märkte und die neue Förderperiode in der Gemeinsamen Marktorganisation (GMO) besprochen. Über den Tellerrand ging der Blick bei Vorträgen zu möglichen Synergien in der Zusammenarbeit von Erzeugerorganisationen und Start-ups sowie bei der Frage, wie viel Obst und Gemüse Social Media vertragen. Am Ende der Tagung wurde deutlich: Die Obst- und Gemüsebranche steht vor schwierigen Zeiten. Aber die Mitglieder der BVEO stellen sich den Herausforderungen mit großer Entschlossenheit und Leidenschaft. Sie erfüllen damit ihre Verantwortung, die Bevölkerung mit heimischem Obst, Gemüse und Pilzen zu versorgen. „Wir können Krisen“, fasste DRV-Präsident Holzenkamp zusammen.
Foto BVEO: (v.li.) Dr. Christian Weseloh, Geschäftsführer BVEO; Hans-Jörg Friedrich, Vorsitzender Fachausschuss Obst und Gemüse im DRV; Christian Ufen, Vorsitzender Bundesfachgruppe Gemüsebau; Franz-Josef Holzenkamp, Präsident DRV; Jens Stechmann, Vorsitzender Bundesfachgruppe Obstbau und BOG; Johannes Bliestle, Vorsitzender BVEO und Dr. Henning Ehlers, Hauptgeschäftsführer DRV
Der Bundestag hat den Bundeshaushalt 2024 beschlossen. Der Einzelplan 10 wurde gegenüber dem Regierungsentwurf um 100 Millionen Euro aufgestockt. Dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) stehen damit für 2024 insgesamt 6,93 Milliarden Euro zur Verfügung.
Mit dem neuen, freiwilligen Nachhaltigkeitsmodul FIN können QS-Betriebe ihren Beitrag zur Biodiversität dokumentieren. Aber welche Maßnahmen sind möglich?
Der deutsche Obstbau kränkelt. Rasant gestiegene Produktionskosten, sinkender Konsum und massiver Angebotsdruck durch Billigimporte lassen viele Obstbauern um ihre Zukunft fürchten. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir stellte sich den Fragen des Berufsstandes am Donnerstagnachmittag in Jork.
Die TU München lädt zum 2. Weihenstephaner Zukunftsforum ein. Experten aus Agrarpolitik und Umweltschutz nehmen an diesem Tag das Verhältnis zwischen Landwirtschaftlern und Klimaschützern in den Fokus.
Am „Tag des Deutschen Apfels“ wurden nicht irgendwelche Äpfel gefeiert, sondern Äpfel aus deutschem Anbau – und dies eine Woche lang, mit Aktionen im Handel und einer aufmerksamkeitsstarken Medien-Kampagne.
Ab sofort können QS-Systempartner aus dem Bereich Obst, Gemüse, Kartoffeln mit einer Teilnahme am Modul "Freiwillige QS-Inspektion Nachhaltigkeit (FIN)" ihr Engagement für mehr Nachhaltigkeit zertifizieren lassen.
Über die moderne und zukunftsorientierte Ausbildung in den 14 Grünen Berufen hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Kooperation mit dem Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) einen fünfminütigen Film veröffentlicht.
Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) versendet in dieser Woche die Bewilligungsbescheide zur 2. Anpassungsbeihilfe an etwa 13.400 Anbauer über insgesamt 28,2 Millionen Euro.