Bio-Logo für Restaurants, Kantinen und Co. kommt

BMEL setzt auf mehr Bio in der Gemeinschaftsverpflegung, um dem Markt für Bio-Produkte aus deutschem Anbau anzukurbeln

BMEL
4645

Das Bundeskabinett hat die von Minister Cem Özdemir vorlegte Bio-Außer-Haus-Verpflegung-Verordnung (Bio-AHVV) und die Änderung der Öko-Kennzeichenverordnung zustimmend zur Kenntnis genommen. Damit ist der Weg frei für einen klaren Rechtsrahmen, mit dem Unternehmen mit wenig Aufwand Bio in ihren Küchen kennzeichnen können. Auf diese Weise sollen die Gäste in Imbiss und Kantinen ebenso wie im Restaurant auf einen Blick den Einsatz von Bio-Produkten erkennen. Durch diese neue Transparenz auf den Speisekarten können sie sich dann gezielt für Bio auf dem Teller entscheiden – so das Ziel des BMEL.

Nachfrage nach Bio ankurbeln

Ob in den Küchen von Kita oder Krankenhaus, in der Mittagskantine von Betrieben oder dem Essen in Seniorenresidenzen: Mit täglichen 16 Millionen Menüs in der Gemeinschaftsverpflegung sieht das BMEL in der Außer-Haus-Verpflegung ein großes Potential, gesundes und nachhaltiges Essen stärker in der Bevölkerung zu verankern. Daraus werde dann laut Ministerium ein stärkerer Absatz für heimische Produkte erwachsen. Das wiederum sei die Voraussetzung dafür, das Ziel der Bundesregierung, den Anteil Bio-Flächen in Deutschland bis 2030 auf 30 % anzuheben, zu erreichen: Die neue Bio-AHVV soll explizit die Nachfrage nach Bio-Produkten aus Deutschland ankurbeln und damit die Voraussetzung dafür schaffen, dass sich eine Umstellung auf den Bio-Anbau für entsprechend mehr deutsche Anbauer lohnt.

Mit Bio werben

Die Verordnung erlaubt Unternehmen, Zutaten und extern zugekaufte Erzeugnisse in Bio-Qualität zu kennzeichnen und damit zu werben. Im Vergleich zur bisherigen Praxis ist dies durch die Bio-AHVV nun deutlich einfacher und unternehmerfreundlicher geregelt. Gleichzeitig ist sichergestellt, dass die Verbraucher verlässliche Informationen zum Einsatz von Bio-Produkten in Unternehmen der Gemeinschaftsverpflegung erhalten.

Kernstück der Verordnung zur Kennzeichnung von Bio-Lebensmitteln in gemeinschaftlichen Verpflegungseinrichtungen ist ein neues Kennzeichnen in Bronze, Silber und Gold:

  • Bei einem Anteil der Bio-Zutaten und -Erzeugnisse in Höhe von 20-49 % am Geldwert des Gesamtwareneinkaufs darf ein Unternehmen mit dem Bio-AHV-Logo in Bronze,
  • bei einem Bio-Anteil von 50- 89 % mit dem silbernen und
  • bei einem Bio-Anteil von 90- 100 % mit dem goldenen

Bio-AHV-Logo werben. Zudem können Unternehmen die Bio-Zutaten beispielsweise auf den Speisekarten kennzeichnen und generell damit werben.

Was die Verordnung allerdings nicht vorgibt, ist die Angabe der Herkunft der verwendeten bio-Produkte. Ob Kantinen, Senioreneinrichtungen und Schulmensen, die alle mit einem engen finanziellen Budget arbeiten, dann vorrangig mit bio-Produkten aus deutschem Anbau kochen werden, sei dahingestellt – auch wenn dies vom BMWL erwartet wird.

Zertifizierungsstellen fehlen noch

Die Bio-AHVV wird im Herbst 2023 in Kraft treten. Sobald dann entsprechende Kontrollstellen zur Zertifizierung der Unternehmen für ihre Aufgaben zugelassen sind, können sich Restaurants, Kantinen, Mensen etc. zertifizieren lassen – und so den Einsatz von Bio-Zutaten in ihrer Küche gegenüber den Gästen kommunizieren.

Weitere Informationen

Mehr Informationen zur Gemeinschaftsverpflegung und den Maßnahmen des BMEL finden Sie unter folgendem Link:

https://www.bmel.de/DE/themen/landwirtschaft/oekologischer-landbau/bio-ausser-haus-verpflegung.html

Über den Autor

Quelle: BMEL

News & Infos

News & Infos

Nutzen Sie das Weiterbildungsangebot der Winterveranstaltungen!

Fachgruppe OBSTBAU
0
News & Infos

Zukunftskommission Landwirtschaft veröffentlicht strategische Leitlinien und Empfehlungen „Zukunft Landwirtschaft“

Die Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) hat kürzlich ihre strategischen Leitlinien für die künftige Agrarpolitik vorgelegt. Unter der Überschrift „Zukunft Landwirtschaft. Eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe in schwierigen Zeiten“ betont das Gremium die dringende Notwendigkeit, innovative Lösungen für eine nachhaltige Agrar- und Ernährungspolitik zu entwickeln.

Fachgruppe OBSTBAU
3530
News & Infos

Umweltauswirkungen pro Produkt, nicht pro Hektar bewerten

Wenn wir Europa in ein Paradies für ökologischen Landbau verwandeln, geschieht dies auf Kosten der Natur auf anderen Kontinenten.“ Dies konstatieren Olivier Honnay, Wannes Keulemans, Gerard Govers und Tessa Avermaete, Mitglieder einer akademischen Arbeitsgruppe, die das Thema Ökologischer Anbau seit mehr als zehn Jahren untersucht.

Fachgruppe OBSTBAU
2482
News & Infos

Polen ist Ägyptens größter Handelspartner für Äpfel

Der polnische Parlamentsabgeordnete und Präsident des polnischen Obstbauverbandes, Mirosław Maliszewski, gab kürzlich im Rahmen einer Konferenz zur Kampagne "Zeit für europäische Äpfel" einen Überblick über die wachsende Nachfrage Ägyptens nach europäischen Äpfeln.

Fachgruppe OBSTBAU
2466
News & Infos

Huelva stellt neuen Rekord bei Beerenexporten auf

Die spanische Provinz Huelva erreichte in den ersten sieben Monaten des Jahres 2024 einen Rekordwert bei den Beerenexporten - mit einem Gesamtumsatz von 1,101 Milliarden EUR, was einer Steigerung von 10,1 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Damit festigt die Region ihre Dominanz bei den Beerenexporten und treibt Andalusiens Erfolg auf den Weltmärkten voran.

Fachgruppe OBSTBAU
2302
News & Infos

„Neue Kultur des Dialogs angestrebt“

Mit dem Deutschen Innovationspreis Gartenbau werden vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) jedes Jahr hervorragende, beispielgebende Innovationen im Gartenbau ausgezeichnet. Ab jetzt können sich Betriebe für 2025 bewerben. Die Bewerbungsfrist endet am 17. März 2025.

Fachgruppe OBSTBAU
2126
News & Infos

Innovationspreis Gartenbau 2025

Mit dem Deutschen Innovationspreis Gartenbau werden vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) jedes Jahr hervorragende, beispielgebende Innovationen im Gartenbau ausgezeichnet. Ab jetzt können sich Betriebe für 2025 bewerben. Die Bewerbungsfrist endet am 17. März 2025.

Fachgruppe OBSTBAU
2290
News & Infos

385 Millionen Pestizidvergiftungen??? - Ein Schauermärchen ohne Substanz

Seit einigen Jahren geistert eine erschreckende Zahl durch zahlreiche Medien, aber auch durch staatliche Dokumente: 385 Millionen Menschen weltweit erleiden angeblich jedes Jahr Vergiftungen durch Pflanzenschutzmittel. Aber stimmt die Zahl überhaupt?

Fachgruppe OBSTBAU
2958
News & Infos

Handelskrieg mit China könnte zu großen Verlusten für kalifornische Nussproduzenten führen

Ein Ökonom der University of California prophezeit, dass ein Handelskrieg zwischen den Vereinigten Staaten und China für den Bundesstaat zu Handelsverlusten in Höhe von einer Milliarde US-Dollar pro Jahr führen könnte.

Fachgruppe OBSTBAU
2747
News & Infos

BMEL fördert innovative Projekte zur Stärkung regionaler Lebensmittel

Transparente, regionale und nachhaltige Lebensmittelerzeugung ist für viele Verbraucher zunehmend wichtig. Dabei besagt der Ernährungsreport 2024 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), dass 77 % der Deutschen darauf achten, dass ihre Lebensmittel aus ihrer Region kommen.

Fachgruppe OBSTBAU
3094
News & Infos

Bayern investiert 16 Millionen Euro in 30 neue Forschungsprojekte für eine zukunftsfähige Land- und Forstwirtschaft

Forschung in der Land- und Forstwirtschaft ist wichtig, unter anderem um auch in Zukunft genug Lebensmittel für alle zu produzieren, trotz Klimawandels und begrenzter Ressourcen. Forschung hilft, Ernten zu verbessern, wirtschaftlich erfolgreich zu sein und die Umwelt zu schonen.

Fachgruppe OBSTBAU
2591
News & Infos

46,5 Millionen Euro Frosthilfen für den Obst- und Weinbau

Der Weg ist endlich frei für Frosthilfen für deutsche Obst- und Weinbaubetriebe. Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, hat am 11.11.2024 die „Verordnung für Beihilfen wegen Frostschäden für bestimmte Agrarerzeuger im Jahr 2024“ unterzeichnet.

Fachgruppe OBSTBAU
3025
Anzeige