Das neue Jahr hat begonnen. Bewährtes verfestigt sich. Neues wird in Angriff genommen.
Wie in allen Lebensbereichen, trifft dies auch auf unsere Arbeit als Berufsverband zu. Zu Jahresbeginn bietet es sich an, über die letzten Monate nachzudenken und das vergan Jahr Revue passieren zu lassen. Was hat es gebracht – dieses Jahr 2014? Was bleibt für 2015?
Wir schreiben diesen Leitartikel und draußen sind es bei wolkenlosem Himmel und Sonnenschein ganz angenehme 6 Grad Celsius. Angenehm sicher auch für die Kirschessigfliege. Wir können nur hoffen, dass die enorme Populationsdichte, mit der die Fliege in diesen Winter ging, durch eine ausreichende Frostperiode zumindest etwas reduziert wird. Für uns bleibt dieser Schädling in 2015 ganz oben auf dem Arbeitsplan. Die Anträge auf Notfallzulassungen für Spintor und Karate Zeon sind längst gestellt. Diese müssen sicher noch durch viele Gespräche und Telefonate flankierend unterstützt werden. Die Zulassungserweiterung von Spintor zur Anwendung in Raumkulturen hat oberste Priorität für uns. Aber ebenso wird uns die Suche nach den noch offenen Fragen im Umgang mit der Kirschessigfliege beschäftigen. Auch die Kirschfruchtfliege bleibt ein großes Problem, an dessen Lösung wir gemeinsam mit den Zulassungsbehörden arbeiten müssen.
Seit ein paar Tagen gilt der gesetzliche Mindestlohn. Für uns jedoch zählt zunächst ein allgemeinverbindlicher Tarifvertrag, der befristet bis Ende 2017 eine geringfügige Unterschreitung des Mindestlohnes möglich macht. Welche Auswirkungen wird die Erhöhung der Lohnkosten auf unsere Betriebe haben? Wie wird sich die Branche verändern? Und was können wir auf betrieblicher und auch verbandlicher Ebene unternehmen, um weiterhin wirtschaften zu können? Im Netzwerk mit den Trägerverbänden und den Arbeitgeberverbänden ist hier eine Kernaufgabe entstanden.
Was bleibt noch?
• Zulassungssituation von Insektiziden in Raumkulturen:
Wichtige Insektizide stehen uns in den Raumkulturen nicht zur Verfügung. Mit den Zulassungsbehörden, den Pflanzenschutzdiensten und der Beratung müssen wir hier mit deutlichem Nachdruck um Lösungen ringen.
• Gemeinsame Agrarpolitik:
Die Umsetzung des Greening der gemeinsamen Agrarpolitik muss in der Praxis flexibel und praxisgerecht erfolgen. Uns geht es um eine sinnvolle Nutzung der Greening- Parzellen.
• Werbung für deutsches Obst:
Die Öffentlichkeitsarbeit für unsere Produkte und Produktionsweisen muss deutlich intensiviert werden. Alle Aktivitäten müssen stärker gebündelt werden, um die Werbung für deutsches Obst effektiver zu machen und um die Verbraucher und Medien besser zu erreichen.
• Nationaler Aktionsplan für einen nachhaltigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln:
Die Weiterentwicklung des Aktionsplanes macht nur Sinn, wenn die landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Betriebe als Grundpfeiler des Planes überhaupt noch agieren können.
Die Aufgabenliste ist lange nicht vollständig, spiegelt aber die größten Herausforderungen des Jahres 2015 wider. Weitere entscheidende Faktoren wie Wetter und Marktverhalten der wichtigsten Akteure, die über ein gutes Jahr entscheiden können, liegen dabei nicht einmal in unseren Händen.
Eine professionelle Verbandsarbeit im Sinne des deutschen Obstbaus kann nur mit Profis erfolgreich sein. Für die Unterstützung der berufsständischen Arbeit danken wir an dieser Stelle unseren Familien und Mitgliedern, allen Funktionsträgern, den Beratern und Behörden, mit denen wir zusammenarbeiten. Für 2015 hoffen wir auf ein Jahr ohne Wetterkapriolen. Ihnen und Ihren Familien wünschen wir alles Glück und Gesundheit und bei der Bewältigung der zahlreichen Herausforderungen wünschen wir Ihnen, Ihren Betrieben und auch uns viel Erfolg.
Schon weit vor dem Ende der aktuellen Saison laufen bereits die Vorbereitungen für die vielen Tagungen, Versammlungen und Seminare des kommenden Winters.
Zum 25-jährigen Jubiläum war Deutschland offizielles Partnerland der Messe. Die Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen (BVEO) hat dieses Projekt engagiert in die Hand genommen.
Gemeinsam mit dem Verband der Landwirtschaftskammern veranstaltet die Fachgruppe Obstbau seit fast fünfzig Jahren äußerst erfolgreich Tagungen für die Beratungskräfte im Obstbau.
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hat Anfang September ihr Integriertes Umweltprogramm 2030 präsentiert und damit umgehend einen Sturm der Kritik ausgelöst.