Was erwartet uns in diesem Jahr?
Der Wahlsieg von SPD und Grünen wird die Mehrheitsverhältnisse im Bundesrat verändern. Die von SPD, Grünen und Linkspartei regierten Bundesländer verfügen nun über eine Oppositionsmehrheit und entsprechende Blockademacht im Bundesrat. Über die Konsequenzen der neuen Machtverhältnisse lässt sich lange spekulieren. Als Bundesverband ist es unsere Aufgabe, im Vorfeld einer Bundestagswahl die Belange des deutschen Obstbaus entsprechend breit in alle Parteien zu transportieren. Die Wettbewerbs- und Konkurrenzfähigkeit unserer Betriebe steht dabei an erster Stelle. Dies erreichen wir zum einem durch unsere persönlichen Kontakte zu Abgeordneten und Parteien, aber auch im Netzwerk mit unseren Trägerverbänden. Innerhalb des Bundesauschuss Obst und Gemüse stellen wir aktuell unsere Wahlprüfsteine zur Bundestagswahl 2013 zusammen. Viele Gespräche mit Abgeordneten des Agrarausschusses des Deutschen Bundestages stehen dazu in den nächsten Monaten an. Neben vielen weiteren stehen folgende Themen auf der Tagesordnung:
Mindestlohn – Lohnuntergrenze
Nicht die billigste Arbeitskraft wird vom Obstbauern gesucht. Gebraucht werden hochmotivierte und leistungsbereite Saisonarbeitskräfte. Und selbstverständlich muss mit einer 40 Stunden Arbeitswoche auch der Lebensunterhalt bestritten werden können. Der Obstbau ist gegen die Einführung eines Mindestlohnes oder einer gesetzlichen Lohnuntergrenze für Saisonarbeitskräfte. Wir haben zurzeit vernünftige und akzeptable Regelungen und wenn es Tarifabschlüsse gibt, dann ist eine gesetzliche Regelung überflüssig und kontraproduktiv. Ein gesetzlicher Mindestlohn auch für Saisonarbeitskräfte hebelt unsere bestehende Tarifautonomie aus.
Zonale Bewertung – Einvernehmensregelung
Sicherlich ist das Thema Pflanzenschutz eines unserer wichtigsten Arbeitsschwerpunkte. Dies liegt nicht etwa an uns, sondern an der katastrophalen und sprichwörtlich lückenhaften Zulassungssituation. Von einer europäischen Harmonisierung der Risikobewertungen im Zulassungsverfahren sind wir noch weit entfernt. Einen Grund dafür sehen wir in der immer noch fehlenden Gleichstellung der Behörden hier in Deutschland. Deshalb halten wir an unserer Forderung fest, die Einvernehmensregelung des Umweltbundesamtes abzuschaffen.
Biodiversität und Nachhaltigkeit
Wenn es um die Einführung „nachhaltiger und biodiverser“ Konzepte im Obstbau geht, dann darf sich der Berufsstand diese nicht überstülpen lassen. Die Federführung muss bei uns liegen! Nur so bleibt Sachlichkeit gewahrt und es kommt zu keiner emotional betonten Debatte. Die Erzeugung von gesundem und sicherem Obst unterliegt komplexen und vielfältigen Bedingungen. Und diese sind eben nicht „einfach, schnell und unkompliziert“ neuen, nachhaltigen und biodiversen Ideen zu unterwerfen. Deshalb kann es solche Programme auf keinen Fall umsonst und auf Kosten der Erzeuger geben. Die gesamte Kette vom Betrieb bis zum Endverbraucher muss sich engagieren. Auch die Politik muss hier Sachlichkeit wahren.
Unsere Landesverbände werden im Zuge des nun beginnenden Bundestagswahlkampfs ihrerseits Gespräche mit den Abgeordneten führen. Jede Betriebsleiterin und jeder Betriebsleiter ist aufgefordert, ebenfalls den direkten Kontakt zu den Abgeordneten auf Landes- und Bundesebene zu pflegen. Einladungen zu Betriebsjubiläen, Saisoneröffnungen, Tagen der offenen Tür usw. sind hervorragende Möglichkeiten, die Abgeordneten direkt in ihren Wahlkreisen anzusprechen.
Der deutsche Obstbau verlangt nachhaltige Rahmenbedingungen, notwendige Planungssicherheiten und wirtschaftliche Perspektiven.
Dafür wollen wir gemeinsam werben.
Jens Stechmann Jörg Disselborg
- Bundesvorsitzender - - Geschäftsführer -
Editorials

Koalitionsverhandlungen: Gesetzliche Ausnahmeregelung zum Mindestlohn für den Obstbau notwendig
Am 8. März 2025 wurde das Sondierungspapier der voraussichtlich neuen Koalition von CDU/CSU und SPD veröffentlicht.

Geht’s jetzt richtig los?
Wir schreiben diesen Leitartikel heute, am 24. Februar 2025, dem Tag nach der spannenden Bundestagswahl.

Politikwechsel und Neustart?
Am 23. Februar 2025 wird eine neue Bundesregierung gewählt.

Mit Zuversicht und Unternehmergeist ins neue Jahr!
Mit dem Jahresbeginn jähren sich die Bauernproteste und Treckerdemos, die für die Fachgruppe Obstbau auch zu intensiveren Gesprächen mit der Bundespolitik geführt haben.

Liebe Obstbäuerinnen und Obstbauern, liebe Obstbauinteressierte
zum Ende eines aufregenden und durchwachsenen Obstjahres ziehen wir Bilanz.

Strukturveränderungen im LEH: Eine Chance für den Obstbau?
Seit Jahren verfügen die vier „Großen“ im Lebensmitteleinzelhandel, EDEKA/NETTO, REWE/PENNY, ALDI sowie die Schwarz-Gruppe mit LIDL und Kaufland, über einen stabilen Marktanteil von fast 80 %.

„Gemischte Gefühle…“ oder auch „Licht und Schatten…“
Mit den drei verschiedenen Titelbildern möchten wir die aktuell so unterschiedliche Situation auf den Obstbaubetrieben darstellen:

Endlich auskömmliche Erzeugerpreise erwartet – wenn man Äpfel hat…
Mit prognostizierten knapp 800.000 t erwartet Deutschland eine der schwächsten Apfelernten der letzten 20 Jahre und mit geschätzt 10,2 Mio. t Äpfeln wird auch die europäische Apfelernte deutlich unter den Ernten der vergangenen Jahre liegen.

Frosthilfen der Länder und der EU: Kompatibilität notwendig!
Ca. 25 % der deutschen Apfel- und ca. 40 % der deutschen Kirschernte ist den Blütenfrösten Ende April und Anfang Mai zum Opfer gefallen – mit erheblichen regionalen Unterschieden.

Außer-Haus-Verpflegung: Bio und/oder regional?
Täglich nehmen etwa sechs Millionen Menschen die sogenannte Außer-Haus-Verpflegung (AHV) in Anspruch, essen also in Kitas, Mensen, Schulen, Seniorenheimen, Kantinen u.s.w.

Frostschäden für Betriebe in betroffenen Regionen existenzbedrohend
Schon unmittelbar nach den Frostnächten vom 21. bis 23. April 2024 war bei der Klimawandel-bedingt extrem weit vorangeschrittenen Vegetation zu befürchten, dass die Schäden in den betroffenen Regionen sehr hoch sein würden.

Extreme Witterung im April – Situationsbericht Obstbau
Vollblüte und zum Teil auch schon Abblüte Mitte April in den meisten Baumobstanlagen Deutschlands – jährlich verzeichnen wir neue Rekorde, die Meteorologen auf den Klimawandel zurückführen.