All die vielen Diskussionen über die obstbauliche Krise, fehlende Wertschätzung unserer Früchte und gesellschaftliche Kritik an unserer Arbeit hatten ein Ergebnis: Wir müssen mit den Verbrauchern reden!
Das wollen wir im Rahmen einer bundesweiten Aktion gemeinsam und zeitgleich am 7. März 2020 in möglichst vielen Städten Deutschlands tun.
Unter dem Motto „Regional = Klimaneutral?!“ sprechen wir als erkennbar „echte“ Obstbauern Menschen an, schenken ihnen einen Apfel und überreichen auf einer Postkarte unsere Botschaft:
Unsere Produkte sind gut fürs Klima, weil sie nicht tagelang im Kühl-LKW durch Europa gefahren werden. Und sie sind gut für die Artenvielfalt, weil unsere Obstanlagen wertvoller Lebensraum u. a. für Wildbienen und andere Insekten, Vögel und Kleinsäuger sind. Auf der Karte (s. Seite 76) steht neben weiteren Kurzinformationen auch der Hinweis auf die Webseite www. regional-klimaneutral.info bzw. den Facebook- und Instagram-Account. Sie wurden speziell für die Aktion ins Leben gerufen und werden, rechtzeitig zum Tag der Aktion, viele weiterführende Facts und Informationen enthalten.
Die positiven Erfahrungen der Fachgruppe Bonn/Rhein-Sieg mit einer vergleichbaren Aktion Ende August vergangenen Jahres haben uns inspiriert und bei der Vorbereitung sehr geholfen. Die auf Seite 77 abgedruckte Handlungshilfe, die wir natürlich mit den anderen Materialien an die Landesverbände (Koordinatoren vor Ort) verschicken werden, beschreibt detailliert, wie wir an diesem Tag vorgehen sollten. Unsere Initiative soll ja nicht nur die Passanten überzeugen, sondern auch in möglichst vielen regionalen und überregionalen Zeitungen entsprechend dargestellt werden.
Unser extra für die Aktion erstelltes Werbematerial kann von allen, die in ihrer Stadt am 7. März aktiv werden wollen, über die Landesverbände kostenfrei angefordert werden (s. Seite 76). Mit unserem Banner können Sie die Stände auf vielfrequentierten Plätzen der deutschen Innenstädte deutlich erkennbar machen. Und wenn Sie in Zweier-Trupps mit einem Korb Äpfel und Postkarten unter dem Arm interessierte Passanten ansprechen, zeigt eine einheitliche, mit Logo bedruckte Weste, dass Sie im Namen des deutschen Obstbaus unterwegs sind.
Was uns allen klar sein muss: Diese Aktion lebt davon, dass möglichst viele Obstbauern mitmachen! Packen wir es gemeinsam an und zeigen der Öffentlichkeit, wer wir sind und wofür wir stehen. Denn nur dann können wir die aktuell katastrophalen Rahmenbedingungen zukunftsfähig gestalten. Informieren Sie sich jetzt bei Ihrem Landesverband, wie Sie dabei sein können! Wir bauen auf Sie.
Als Produzenten von gesunden und sicheren Nahrungsmitteln leisten Obstbaubetriebe auch einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft und des Landschaftsbildes.
Über mehrere Jahre hinweg haben wir uns in zahlreichen Diskussionen und Stellungnahmen in die Ausgestaltung des NAP eingebracht. Am 10. April hat die Bundesregierung ihn nun endgültig verabschiedet.
Trotz umfangreicher Forschungsaktivitäten haben wir bis heute keine durchgreifenden Bekämpfungsverfahren, die ohne antibiotikahaltige Mittel auskommen.
Das Jahr ist noch jung und schon erleben wir einen neuen Skandal um falsch ausgezeichnete Lebensmittel. Wegen des Pferdefleisch-Skandals wurden in Deutschland bereits mehrere Produkte aus dem Handel genommen.
Auf Bundesebene sind bereits alle Weichen in Richtung Bundestagswahl im September gestellt. Nach der Landtagswahl in Niedersachsen stehen in diesem Jahr noch die Wahlen in Bayern und Hessen an. In Niedersachsen kommt es zu einem Regierungswechsel, mit Folgen für die Bundespolitik.
Ein anstrengendes Jahr 2012 liegt hinter uns. Obwohl wir in Gemeinsamkeit mit anderen Verbänden der grünen Branche viel erreichen konnten, erwarten uns in diesem Jahr noch viele nicht abgeschlossene Baustellen.
Für uns völlig unverständlich plant die Bundesregierung die gesetzliche Festschreibung eines Versicherungssteuersatzes für Mehrgefahrenversicherungenvon 19 Prozent des Versicherungsbetrages.
Finden wir für unsere Betriebe noch genügend qualifiziertes Personal? Welche Ansprüche stellt der Obstbau heute und in Zukunft an Fachkräfte? Droht dem deutschen Obstbau der personelle Notstand? Oder reden wir nur von einem Mangel an günstigen und hochflexiblen Arbeitskräften?