Unser Obstbau im Wandel

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
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Wir setzen die gemeinsame Artikelserie mit der Vereinigten Hagelversicherung in dieser Ausgabe fort.

Zusammen haben wir in den letzten Wochen einige Betriebe besucht und mit den Betriebsleiterinnen und Betriebsleitern über das Thema „Obstbau 2020“ gesprochen. Die Vielfalt unserer Branche zeigt sich auch in den unterschiedlichen Betrieben mit stark abweichenden Betriebsleitertypen und deren stark variierenden Einschätzungen und Meinungen zu den aktuellen und zukünftigen Rahmenbedingungen und die daraus folgenden betrieblichen Entwicklungsschritte. Diese kurzen Vorstellungen sind bei weitem keine Betriebsvorstellung im eigentlichen Sinne. Die persönlichen und betrieblichen Einschätzungen mögen teilweise sogar provozieren – in jedem Fall regen sie zum Nachdenken an. Dr. Hildegard Garming und Dr. Walter Dirksmeyer vom Thünen-Institut für Betriebswirtschaft entwickeln anhand statistischer Auswertungen ein Bild vom Obstbau der Zukunft. Weitere Artikel für unsere Serie liegen bereits vor und uns wird zunehmend klar, dass die Entwicklung des deutschen Obstbaus von Jahr zu Jahr an Dynamik und Geschwindigkeit zunimmt. Als Branche, als Verband und auch als Fachmagazin müssen wir deshalb noch aufmerksamer sein, schneller reagieren und viel mutiger werden.

Werbung für deutsches Obst – wichtige Entscheidungen stehen an

Es gilt weiterhin der Grundsatzbeschluss, dass sich die Fachgruppe Obstbau aktiv um Werbung für deutsches Obst kümmern soll. Unumstritten kostet Werbung Geld. Und wer bestimmen will, welche Werbung in welcher Form gemacht wird, muss diese auch bezahlen. Die Frage der Finanzierung ist also für die Entwicklung eines Konzeptes von entscheidender Bedeutung. Unsere Landesverbände müssen zusammen mit jedem einzelnen Obstbaubetrieb diese Entscheidungen treffen.

Niedrige Preise, das einschnürende Korsett des Mindestlohns, die kaum zu kontrollierende Kirschessigfliege, die besorgniserregende Zulassungssituation bei Pflanzenschutzmitteln, die zunehmenden Wetterkapriolen, die kritischen Hausbanken, eine wenig verlässliche Politik – all dies und viel mehr bestimmt aktuell unser Denken und Handeln. Und jetzt sollen wir auch noch Geld für Werbung ausgeben, von der niemand weiß, ob sich das auch auszahlen wird.

Wir sind wieder beim Zukunftsthema! Seriös vorhersagen kann den Erfolg unseres Engagements in Sachen Werbung für deutsches Obst niemand. Aber sicher ist doch, dass wir es nie sicher wissen werden, wenn wir es nicht in Angriff nehmen. Der Pfarrer und Schriftsteller Kurt Marti hätte uns vielleicht folgende Empfehlung gegeben: „Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.“

Im August findet die nächste Vorstandssitzung der Fachgruppe Obstbau statt und hier soll eine Beschlussvorlage erarbeitet werden, aus der hervorgeht, ob und wie viel Geld in ein Werbebudget fließen soll. Die Delegierten der Fachgruppe müssen dieses dann im November beschließen. Die Vorstände unserer Landesverbände schätzen die Bereitschaft der Betriebe, sich mit einem halben oder vielleicht sogar fünf bis zehn Euro pro Hektar Betriebsfläche an einem gemeinsamen Werbeetat zu beteiligen, sehr unterschiedlich ein. Aber die Reaktionen auf unseren Leitartikel im April und die vielen Gespräche, die wir mit Kolleginnen und Kollegen zu diesem Thema geführt haben, geben uns ein positives Bild vom Willen und Engagement des deutschen Berufsstandes.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Werbung ist ein heikles Thema, denn ungewiss bleibt stets, ob sich die Investition lohnt – wir stehen am Anfang. Können wir als Berufsstand unseren Worten und Wünschen auch Taten folgen lassen? Jede einzelne Stimme aus dem deutschen Obstbau zählt. Fragen, Antworten und Reaktionen nehmen wir und Ihre Landesverbände gerne entgegen.

Jens Stechmann                            Jörg Disselborg
- Bundesvorsitzender -                 - Geschäftsführer - 

 

Editorials

Editorials

„Wenn’s alte Jahr erfolgreich war, dann freue dich aufs neue. Und war es schlecht, ja dann erst recht.“ (Albert Einstein)

Das neue Jahr hat begonnen. Bewährtes verfestigt sich. Neues wird in Angriff genommen.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
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Editorials

Wir müssen nicht groß drum herum reden…

…bringen wir es auf den Punkt: „Die derzeitigen und kurzfristig schon absehbaren Rahmenbedingungen für den deutschen Obstbau trüben unsere Stimmung.“

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
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Editorials

Ein Fußballspiel dauert 90 Minuten

12 Mio. Tonnen Äpfel, einschließlich einer Spitzenernte in Deutschland, Altlasten aus der Ernte 2013, ein Überhang an Überseeäpfeln und letztendlich das russische Embargo erschweren massiv den Start der Apfelsaison 2014/15. 

Helwig Schwartau
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Editorials

Deutschland – mein Garten Aufruf zur bundesweiten Aktion mit Großplakaten

„Wie geht’s dem Obstbau denn heute so?“ Eine häufig gestellte Frage im Vorbeigehen, die in der Vergangenheit ebenso im Vorbeigehen beantwortet wurde mit „Es geht so – schwierig, aber wir lassen uns nicht unterkriegen!“

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
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Editorials

Russischer Importstopp und die Konsequenzen

Mit Wirkung vom 7. August 2014 hat Russland die Einfuhr bestimmter Lebensmittel aus der Europäischen Union, darunter auch Obst und Gemüse, für ein Jahr gestoppt.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
2366
Editorials

Argentinien hat einen Messi – wir haben ein Team

Deutschland ist Fußball-Weltmeister – was für ein Turnier.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
2328
Editorials

Noch viele Fragen zum Mindestlohn!

In diesen Wochen dreht sich bei unserer Verbandsarbeit alles um den Mindestlohn.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
2295
Editorials

Zukunft zulassen

In Medizin und Pharmazeutik wird Gentechnik selten hinterfragt.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
2495
Editorials

Mindestlohn und Europawahl

Wir sind enttäuscht und in Sorge darüber, was die Bundesregierung in großer Hektik beim Mindestlohn entschieden hat. 

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
2407
Editorials

Wenn gute Pläne ihre eigene Umsetzung verhindern

Haben wir überhaupt noch Spielraum für eigene Entscheidungen?

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
2291
Editorials

Nettomindestlohn und Bruttomindestlohn – jetzt sind wir alle gefordert!

Der Mindestlohn war im Wahlkampf ein zentrales Thema für alle Parteien, um der gesamtgesellschaftlichen Situation Rechnung zu tragen.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
2326
Editorials

Wir haben die Agrarindustrie satt!

Unter dem Motto „Wir haben es satt“ sind am 18. Januar 2014 anlässlich der Grünen Woche rund 25.000 Demonstranten in Berlin zusammengekommen, um für eine bäuerliche und ökologischere Landwirtschaft zu demonstrieren.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
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