Unser Obstbau im Wandel
Zusammen haben wir in den letzten Wochen einige Betriebe besucht und mit den Betriebsleiterinnen und Betriebsleitern über das Thema „Obstbau 2020“ gesprochen. Die Vielfalt unserer Branche zeigt sich auch in den unterschiedlichen Betrieben mit stark abweichenden Betriebsleitertypen und deren stark variierenden Einschätzungen und Meinungen zu den aktuellen und zukünftigen Rahmenbedingungen und die daraus folgenden betrieblichen Entwicklungsschritte. Diese kurzen Vorstellungen sind bei weitem keine Betriebsvorstellung im eigentlichen Sinne. Die persönlichen und betrieblichen Einschätzungen mögen teilweise sogar provozieren – in jedem Fall regen sie zum Nachdenken an. Dr. Hildegard Garming und Dr. Walter Dirksmeyer vom Thünen-Institut für Betriebswirtschaft entwickeln anhand statistischer Auswertungen ein Bild vom Obstbau der Zukunft. Weitere Artikel für unsere Serie liegen bereits vor und uns wird zunehmend klar, dass die Entwicklung des deutschen Obstbaus von Jahr zu Jahr an Dynamik und Geschwindigkeit zunimmt. Als Branche, als Verband und auch als Fachmagazin müssen wir deshalb noch aufmerksamer sein, schneller reagieren und viel mutiger werden.
Werbung für deutsches Obst – wichtige Entscheidungen stehen an
Es gilt weiterhin der Grundsatzbeschluss, dass sich die Fachgruppe Obstbau aktiv um Werbung für deutsches Obst kümmern soll. Unumstritten kostet Werbung Geld. Und wer bestimmen will, welche Werbung in welcher Form gemacht wird, muss diese auch bezahlen. Die Frage der Finanzierung ist also für die Entwicklung eines Konzeptes von entscheidender Bedeutung. Unsere Landesverbände müssen zusammen mit jedem einzelnen Obstbaubetrieb diese Entscheidungen treffen.
Niedrige Preise, das einschnürende Korsett des Mindestlohns, die kaum zu kontrollierende Kirschessigfliege, die besorgniserregende Zulassungssituation bei Pflanzenschutzmitteln, die zunehmenden Wetterkapriolen, die kritischen Hausbanken, eine wenig verlässliche Politik – all dies und viel mehr bestimmt aktuell unser Denken und Handeln. Und jetzt sollen wir auch noch Geld für Werbung ausgeben, von der niemand weiß, ob sich das auch auszahlen wird.
Wir sind wieder beim Zukunftsthema! Seriös vorhersagen kann den Erfolg unseres Engagements in Sachen Werbung für deutsches Obst niemand. Aber sicher ist doch, dass wir es nie sicher wissen werden, wenn wir es nicht in Angriff nehmen. Der Pfarrer und Schriftsteller Kurt Marti hätte uns vielleicht folgende Empfehlung gegeben: „Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.“
Im August findet die nächste Vorstandssitzung der Fachgruppe Obstbau statt und hier soll eine Beschlussvorlage erarbeitet werden, aus der hervorgeht, ob und wie viel Geld in ein Werbebudget fließen soll. Die Delegierten der Fachgruppe müssen dieses dann im November beschließen. Die Vorstände unserer Landesverbände schätzen die Bereitschaft der Betriebe, sich mit einem halben oder vielleicht sogar fünf bis zehn Euro pro Hektar Betriebsfläche an einem gemeinsamen Werbeetat zu beteiligen, sehr unterschiedlich ein. Aber die Reaktionen auf unseren Leitartikel im April und die vielen Gespräche, die wir mit Kolleginnen und Kollegen zu diesem Thema geführt haben, geben uns ein positives Bild vom Willen und Engagement des deutschen Berufsstandes.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Werbung ist ein heikles Thema, denn ungewiss bleibt stets, ob sich die Investition lohnt – wir stehen am Anfang. Können wir als Berufsstand unseren Worten und Wünschen auch Taten folgen lassen? Jede einzelne Stimme aus dem deutschen Obstbau zählt. Fragen, Antworten und Reaktionen nehmen wir und Ihre Landesverbände gerne entgegen.
Jens Stechmann Jörg Disselborg
- Bundesvorsitzender - - Geschäftsführer -
Editorials

Der Mindestlohn steigt
Arbeitnehmer in Deutschland bekommen künftig einen höheren gesetzlichen Mindestlohn. Die Lohnuntergrenze steigt Anfang 2017 von derzeit 8,50 Euro auf 8,84 Euro pro Stunde.

Zwischen Anspruch und Wirklichkeit – Zwischen aktuellen Verbandsaufgaben und betrieblicher Realität
Seit Ende Mai haben schwere Unwetter mit Starkregen, Hagel und Orkanböen auch im Obstbau regional zu großen Schäden geführt.

Wenn Politiker sich für die besseren Wissenschaftler halten und wenn ein Herbizid zum Wahlkampfthema gemacht wird
Die öffentlichen Diskussionen um Glyphosat haben schon längst hysterische Züge angenommen.

Die Sache mit dem Pflanzenschutz
Strenge gesetzliche Regelungen für die Zulassung und Anwendung von Pflanzenschutzmitteln stellen sicher, dass negative Auswirkungen für die Umwelt sowie die Anwender- und Lebensmittelsicherheit vermieden werden.

Trübe Aussichten oder Licht am Horizont?
Es ist Montag, der 21. März 2016, um 8.26 Uhr. Hier im Hotel Hafen Hamburg findet die Fachtagung Obst und Gemüse des Deutschen Raiffeisenverbandes statt.

Wenn wir nicht über uns sprechen, tun es andere!
Die Delegierten der Mitgliedsverbände der Fachgruppe Obstbau haben im Rahmen der letzten Versammlung intensiv über eine Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit für den deutschen Obstbau diskutiert und folgende Feststellungen getroffen:

Weiterentwicklung des integrierten Pflanzenschutzes – Beratung ist der Schlüssel
Mit Einführung der ersten Richtlinie für die Kontrolliert Integrierte Produktion im Jahr 1990 haben wir deutschen Obst- und Gemüsebauern Maßstäbe gesetzt.

Es steht viel auf dem Spiel
So wie schon seit Jahren zur guten Tradition geworden, wird auch das Jahr 2016 mit einer kräftezehrenden Veranstaltung beginnen.

Der Blick in die Zukunft – zuversichtlich oder hoffnungslos?
OBSTBAU und die Vereinigte Hagelversicherung haben in den vergangenen sechs Ausgaben die Zukunft des deutschen Obstbaus aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet.

Erntesaison 2015 neigt sich dem Ende zu
Die Erntesaison 2015 neigt sich dem Ende zu – es beginnt die Saison der Messen, Tagungen und Seminare.

Lässt sich Zukunft vorhersagen? Wissen ist die halbe Miete
Auch in dieser Ausgabe von OBSTBAU werfen wir in unserer Artikelserie einen Blick in die Zukunft, Schwerpunkt ist das Klima.

Der Marktmacht ausgeliefert?
Auch in dieser Ausgabe von OBSTBAU werfen wir in unserer Artikelserie einen Blick in die Zukunft, Schwerpunkt ist das Klima.