Bedauerlicherweise sind die Möglichkeiten, hier Einfluss zu nehmen, sehr begrenzt. Der Fokus der Kompensation muss daher auf einer weiteren Steigerung der Effizienz der Produktion und einer notwendigen Erhöhung der Erzeugerpreise liegen. All das wird nur umsetzbar sein, wenn es gelingt, eine gute und geschickte Kommunikation mit der abnehmenden Seite zu führen. Die dort genannten Zahlen zu den Produktionskosten sollten allerdings möglichst bundesweit abgestimmt sein, um die beabsichtigte Aufmerksamkeit zu erlangen und glaubwürdig zu sein. Und wir brauchen mehr Öffentlichkeitsarbeit.
Der Impuls, eine solche Abstimmung zu organisieren, kam auf unserer Online-Delegiertentagung am 15. Dezember von den Kollegen vom Bodensee. Wir nehmen die Aufgabe gerne an. Ebenfalls aus dem Kreis der Delegierten kam der Wunsch, unsere Investitionen im Bereich Öffentlichkeitsarbeit zu erhöhen. Auch hier sind erste Diskussionen in den Landesverbänden angestoßen worden.
Als eine von vier im Rahmen der Delegiertentagung besprochenen berufsständischen Schwerpunktveranstaltungen möchten wir Sie am 26. Januar 2022 gemeinsam mit Vertretern der für uns zuständigen Arbeitgeberverbände (RA Spieß und RA Hoffmann) über die laufenden Entwicklungen zum Mindestlohn informieren. Die Anmeldung dazu organisieren Ihre Landesverbände.
Die Öffentlichkeitsarbeit in der Bundesfachgruppe und die Frage, mit welchen Konzepten wir den Integrierten Anbau bzw. das Thema Nachhaltigkeit im Obstbau gestalten, sind weitere Themen von Schwerpunktveranstaltungen im Januar. Außerdem möchten wir mit den Präsidenten des Zentralverbandes Gartenbau und des Deutschen Bauernverbandes, Jürgen Mertz und Joachim Rukwied, die agrarpolitische Ausrichtung unserer Trägerverbände im Zeichen der Ampelkoalition diskutieren. Alle Infos, wie Sie daran teilnehmen können, bekommen Sie ebenfalls über Ihre Landesverbände.
Wir werden uns natürlich schnellstmöglichst um eine gute und konstruktive Zusammenarbeit mit der neuen Führungsriege im Bundeslandwirtschafts- und im Bundesumweltministerium (s. Abb. 1 auf S. 7 in diesem Heft) bemühen. Persönliche Treffen sind dabei essenziell, um den Entscheidungsträgern die speziellen Belange des Obstbaus näher zu bringen. Leider, aber verständlicherweise, wurden Corona-bedingt die IGW, die IPM und die FruitLogistica abgesagt bzw. verschoben. Wir müssen daher zeitnah andere Wege des Zusammentreffens finden.
Landwirtschaftsminister Cem Özdemir wird von denen, die bereits mit ihm zusammengearbeitet haben, als ehrlicher und verständlicher Makler beschrieben. Als Minister braucht er auch keinen Sachkundenachweis, um sachlich richtig zu entscheiden – aber in der notwendigen Diskussion um Anpassung an Klimawandel und gesellschaftliche Forderungen an Umwelt- und Sozialstandards brauchen unsere Betriebe eine klare und nachhaltige Perspektive. Wir freuen uns daher auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit dem Ziel, ein wirtschaftliches Arbeiten unserer Betriebe langfristig zu sichern.
In den unzähligen Gesprächen mit Politikern, Behördenvertretern, der Industrie und mit Pressevertretern wird in diesen Wochen immer auch nach den Aussichten für die Obstsaison 2015 gefragt.
Große Enttäuschung, aufkommende Verzweiflung und endloser Frust – dies sind Reaktionen vieler Kolleginnen und Kollegen auf die bürokratischen Anforderungen des Mindestlohngesetzes.
Nun ist es auch amtlich. Das Statistische Bundesamt schätzt die deutsche Apfelernte für 2014 auf 1,12 Mio. t Äpfel und toppt damit noch die Rekordwerte aus 2000 und 2001.
12 Mio. Tonnen Äpfel, einschließlich einer Spitzenernte in Deutschland, Altlasten aus der Ernte 2013, ein Überhang an Überseeäpfeln und letztendlich das russische Embargo erschweren massiv den Start der Apfelsaison 2014/15.
„Wie geht’s dem Obstbau denn heute so?“ Eine häufig gestellte Frage im Vorbeigehen, die in der Vergangenheit ebenso im Vorbeigehen beantwortet wurde mit „Es geht so – schwierig, aber wir lassen uns nicht unterkriegen!“