Prosit Neujahr mit alten Themen und neuen Aufgaben
Eine neue Sachkundeverordnung im Pflanzenschutz erwartet uns genauso wie eine neue Maschinenrichtlinie. Der anstehende Bundestagswahlkampf wird unter anderem das Thema Mindestlohn weit oben auf unsere Tagesordnung setzen und die Zukunft der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU ist noch lange nicht ausdiskutiert. Innerhalb unseres Berufsstandes wird intensiv über die Möglichkeiten der Fachkräftesicherung für die Betriebe zu diskutieren sein. Über die „nachhaltige“ Weiterentwicklung unserer Richtlinien zur kontrolliert Integrierten Produktion haben die Delegierten einen entsprechenden Beschluss gefasst. Und natürlich lassen uns der Pflanzenschutz und die sprichwörtlich lückenhafte Zulassungssituation im Sonderkulturbereich auch keine Ruhe.
Die weiterhin ungelösten Probleme bei der Bekämpfung des Feuerbrandes, der Blutlaus, der Schildläuse, der Wanzen und der bodenbürtigen Schädlinge haben uns noch zwischen den Festtagen Kopfschmerzen bereitet. Anlässlich der bevorstehenden Grünen Woche und der Fruit Logistica wird das Zulassungsproblem ein besonderer Schwerpunkt unserer Arbeit sein.
Die Begriffe Biodiversität und Nachhaltigkeit erfreuen sich in der breiten Öffentlichkeit einer großen Bedeutung. Gibt es überhaupt noch etwas nicht nachhaltiges? Und wer schmückt sich heute nicht mit biodiversen Ideen? Wir als die Branche, die Biodiversität und Nachhaltigkeit durch und durch leben, haben genau dies noch nicht laut genug gesagt. Die Gefahr ist groß, diese Begriffe zu missbrauchen, zu überbeanspruchen und somit abzuwerten. Und genau deshalb ist nun die Zeit gekommen, das wir das Zepter in die Hand nehmen.
Unterschiedlichste Nachhaltigkeits- und Biodiversitätskonzepte wurden in den letzten Jahren vorgestellt und in der Landwirtschaft und im Gartenbau eingeführt. Eines eint die Konzepte: Ohne die Gärtner und Landwirte geht es nicht. Wir wollen uns derartige Konzepte nicht mehr einfach überstülpen lassen. Die Federführung muss bei uns selber liegen, damit in erster Linie Sachlichkeit gewahrt bleibt. Klar ist, dass die Erzeugung von gesundem und sicherem Obst komplexen und vielfältigen Bedingungen unterliegt. Diese sind eben nicht einfach, schnell und unkompliziert neuen, nachhaltigen und biodiversen Ideen zu unterwerfen. Deshalb kann es solche Programme auf keinen Fall umsonst und auf Kosten der Erzeuger geben.
Wenn die Rahmenbedingungen für unsere Betriebe stimmen und wir wettbewerbsfähig produzieren können, nur dann werden wir in der Lage sein, entsprechende Konzepte umzusetzen. Wir können nicht auf der einen Seite hochwertiges Obst produzieren und auf der anderen Seite einen hohen Aufwand in Sachen Umwelt- und Naturschutz leisten. Der Gesellschaft muss klar sein, dass eine umwelt- und resourcenschonende Produktion auch ihren Preis hat. Wir werden eine bundesweite Nachhaltigkeitsstrategie aufbauen, bei der die Praxis den Weg vorgibt. Die Richtung ist klar vorgegeben – jetzt heißt es klug zu handeln!
Trillerpfeifen und Großplakate sind nicht unsere Sache. Als sachverständiger, verlässlicher und konsequenter Interessensvertreter ist die Fachgruppe Obstbau bei Ministerien, Behörden und vielen Entscheidungsträger ein anerkannter Gesprächs- und Verhandlungspartner. Und deshalb ist der wohl wichtigste Punkt des ersten Leitartikels 2013 unser Versprechen, dass wir die Arbeit und das Engagement der Fachgruppe Obstbau in der gewohnten Art und Weise fortsetzen.
Unseren Familien und Verbandsmitgliedern, allen Funktionsträgern, den Beratern und Behörden, mit denen wir zusammenarbeiten gilt ein herzliches Dankeschön. Wir freuen uns auf die Fortsetzung der guten Zusammenarbeit. Für das neue Jahr wünschen wir Ihnen und Ihren Familien Glück und Gesundheit. Ihren Betrieben wünschen wir besonders viel Erfolg!
Jens Stechmann Jörg Disselborg
- Bundesvorsitzender - - Geschäftsführer -
Editorials

Export: Absatzmärkte im Ausland auch für Äpfel dringend notwendig
Made in Germany steht für Qualität, Sicherheit und Zuverlässigkeit.

25 Jahre Bundesarbeitstagung der Pflanzenschutzberatung
Gemeinsam mit dem Verband der Landwirtschaftskammern veranstaltet die Fachgruppe Obstbau seit fast fünfzig Jahren äußerst erfolgreich Tagungen für die Beratungskräfte im Obstbau.

Integriertes Umweltprogramm 2030 – anmaßend und größenwahnsinnig
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hat Anfang September ihr Integriertes Umweltprogramm 2030 präsentiert und damit umgehend einen Sturm der Kritik ausgelöst.

67.205 Euro – es ist zumindest ein Anfang
Als die Delegiertenversammlung 2015 beschloss, die Finanzierung der dringend notwendigen Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit für den deutschen Beeren-, Kern- und Steinobstanbau aus der Solidargemeinschaft der deutschen Obstbaufamilien zu stemmen, war der Optimismus unter der Verbandsvertretern groß.

Der Mindestlohn steigt
Arbeitnehmer in Deutschland bekommen künftig einen höheren gesetzlichen Mindestlohn. Die Lohnuntergrenze steigt Anfang 2017 von derzeit 8,50 Euro auf 8,84 Euro pro Stunde.

Zwischen Anspruch und Wirklichkeit – Zwischen aktuellen Verbandsaufgaben und betrieblicher Realität
Seit Ende Mai haben schwere Unwetter mit Starkregen, Hagel und Orkanböen auch im Obstbau regional zu großen Schäden geführt.

Wenn Politiker sich für die besseren Wissenschaftler halten und wenn ein Herbizid zum Wahlkampfthema gemacht wird
Die öffentlichen Diskussionen um Glyphosat haben schon längst hysterische Züge angenommen.

Die Sache mit dem Pflanzenschutz
Strenge gesetzliche Regelungen für die Zulassung und Anwendung von Pflanzenschutzmitteln stellen sicher, dass negative Auswirkungen für die Umwelt sowie die Anwender- und Lebensmittelsicherheit vermieden werden.

Trübe Aussichten oder Licht am Horizont?
Es ist Montag, der 21. März 2016, um 8.26 Uhr. Hier im Hotel Hafen Hamburg findet die Fachtagung Obst und Gemüse des Deutschen Raiffeisenverbandes statt.

Wenn wir nicht über uns sprechen, tun es andere!
Die Delegierten der Mitgliedsverbände der Fachgruppe Obstbau haben im Rahmen der letzten Versammlung intensiv über eine Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit für den deutschen Obstbau diskutiert und folgende Feststellungen getroffen:

Weiterentwicklung des integrierten Pflanzenschutzes – Beratung ist der Schlüssel
Mit Einführung der ersten Richtlinie für die Kontrolliert Integrierte Produktion im Jahr 1990 haben wir deutschen Obst- und Gemüsebauern Maßstäbe gesetzt.

Es steht viel auf dem Spiel
So wie schon seit Jahren zur guten Tradition geworden, wird auch das Jahr 2016 mit einer kräftezehrenden Veranstaltung beginnen.