mein Name ist Claus Schliecker, ich bin seit Mitte November neuer Vorsitzender der Bundesfachgruppe Obstbau und damit Nachfolger von unserem langjährigen Vorsitzenden Jens Stechmann, dem ich an dieser Stelle noch einmal für sein herausragendes Engagement für den deutschen Obstbau danken möchte.
Ich bin 56 Jahre alt und seit 24 Jahren mit meiner Frau Sabine verheiratet. Wir haben zwei Söhne, Johann (22) und Friedrich (19). Beide stehen am Anfang ihres Berufslebens und beide möchten Obstbauer werden. Wir bewirtschaften einen Kern- und Steinobstbetrieb mit Direktvermarktung im Alten Land.
Seit meiner Ausbildung engagiere ich mich ehrenamtlich und bin seit vier Jahren Vorsitzender der Fachgruppe Obst im Landvolk Niedersachsen. Warum jetzt auch noch Bundesvorsitzender werden und besonders als Nachfolger einer Persönlichkeit wie Jens Stechmann?
Auch nach über 30 Jahren bin ich jeden Tag Obstbauer mit Leib und Seele. Daher bin ich der festen Überzeugung, dass wir alle daran mitarbeiten müssen, unsere Zukunft zu gestalten. Die Probleme werden für uns Obstbauern in den nächsten Jahren sicherlich nicht weniger. Auch in Zukunft werden uns Themen wie der Pflanzenschutz, die Zulassungssituation, die Verfügbarkeit von Saisonarbeitskräften, eine mögliche Ausnahmeregelung vom Mindestlohn, faire Erzeugerpreise und der Bürokratieabbau beschäftigen.
Und sicherlich wird der ein oder andere jetzt denken: Schon wieder einer aus dem Norden? Ja, ich komme aus dem Alten Land genau wie mein Vorgänger. Darum geht es aber nicht. Und das ist auch nicht entscheidend. Wir als Sonderkulturbetriebe sind so eine kleine Gruppe in unserem Land, da spielt die geographische Herkunft eines Vorsitzenden keine Rolle. Gemeinschaftlich können wir vieles bewegen und unsere Zukunft gestalten. Ob in örtlichen Vereinen, im Landesverband oder, so wie ich jetzt, in unserer Bundesfachgruppe Obstbau. Im Team mit meinen drei Stellvertretern Hubert Bernhard, Jörg Geithel und Ferdinand Völzgen sowie unserem Geschäftsführer, Joerg Hilbers, kann es uns gelingen, unseren berechtigten Anliegen in Politik und Gesellschaft tatsächlich Gehör zu verschaffen.
Wenn wir selber nicht an unsere Chance glauben, warum sollte man uns zuhören und helfen? Warum sollten unsere Kinder in unsere Fußstapfen treten? Ich würde mir wünschen, dass wir alle wieder mehr Mut und Zuversicht ausstrahlen. Das scheint mir in letzter Zeit allzu oft abhandengekommen zu sein.
Denn ich bin fest davon überzeugt: Obstbau hat Zukunft! Dieses Land braucht uns Obstbauern und unsere tollen Früchte.
Es lohnt, sich dafür einzusetzen!
Ich freue mich auf meine zukünftige Aufgabe, auf die Verantwortung und viele schöne Begegnungen in den verschiedenen Anbauregionen.
Bis dahin wünsche ich Ihnen und Ihren Familien ein frohes Weihnachtsfest und ein gesundes, erfolgreiches Jahr 2026.
Über den Autor
Claus Schliecker, Vorsitzender der Bundesfachgruppe Obstbau
Seit Jahren verfügen die vier „Großen“ im Lebensmitteleinzelhandel, EDEKA/NETTO, REWE/PENNY, ALDI sowie die Schwarz-Gruppe mit LIDL und Kaufland, über einen stabilen Marktanteil von fast 80 %.
Mit prognostizierten knapp 800.000 t erwartet Deutschland eine der schwächsten Apfelernten der letzten 20 Jahre und mit geschätzt 10,2 Mio. t Äpfeln wird auch die europäische Apfelernte deutlich unter den Ernten der vergangenen Jahre liegen.
Ca. 25 % der deutschen Apfel- und ca. 40 % der deutschen Kirschernte ist den Blütenfrösten Ende April und Anfang Mai zum Opfer gefallen – mit erheblichen regionalen Unterschieden.
Täglich nehmen etwa sechs Millionen Menschen die sogenannte Außer-Haus-Verpflegung (AHV) in Anspruch, essen also in Kitas, Mensen, Schulen, Seniorenheimen, Kantinen u.s.w.
Schon unmittelbar nach den Frostnächten vom 21. bis 23. April 2024 war bei der Klimawandel-bedingt extrem weit vorangeschrittenen Vegetation zu befürchten, dass die Schäden in den betroffenen Regionen sehr hoch sein würden.
Vollblüte und zum Teil auch schon Abblüte Mitte April in den meisten Baumobstanlagen Deutschlands – jährlich verzeichnen wir neue Rekorde, die Meteorologen auf den Klimawandel zurückführen.
… so titelt die Pressemitteilung des Zentralverbandes Gartenbau zum neuen Pflanzenschutzstrategiepapier der Bundesregierung – und trifft es damit auf den Kopf.
So schlimm, wie viele es befürchtet haben, ist es nicht gekommen. Im Gegenteil: Die Proteste der Landwirtschaft waren beeindruckend und nachdrücklich, aber wohlorganisiert, friedlich und demokratisch.
So schlimm, wie viele es befürchtet haben, ist es nicht gekommen. Im Gegenteil: Die Proteste der Landwirtschaft waren beeindruckend und nachdrücklich, aber wohlorganisiert, friedlich und demokratisch.