Ohne anderen zu schaden, könnte Bundesarbeitsminister Heil viel Gutes für uns tun.
Leider nutzt er diese Chance bisher nicht. Wir alle zusammen können dem Herrn Bundesminister aber helfen, diesen Schritt doch noch zu tun. Machen Sie mit!
In der Juni-Ausgabe haben wir von unserem Verbändeschreiben an Bundesministerin Julia Klöckner und Bundesminister Hubertus Heil berichtet. In dem Schreiben fordern wir die Beibehaltung der derzeitigen 70-Tage-Regelung. Minister Heil lehnt unseren Vorschlag der Entfristung ohne eine sachliche Auseinandersetzung schlicht ab und stellt sich damit gegen Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner, die sich für eine Fortführung der Regelung ausspricht. Auch die Agrarminister der Länder befürworten die Entfristung.
In der politischen Diskussion wird wiederholt angemerkt, dass sich die Anzahl der geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse deutlich erhöhen könnte. Dies ist jedoch nicht der Fall. Seit Einführung der 70-Tage-Regelung hat es hier keine Zunahme gegeben. Die derzeitige Ausweitung der Zeitgrenzen ist sowohl für die Saisonarbeitskräfte als auch für die Betriebe von Vorteil. Die Saisonkraft bekommt den Bruttolohn netto ausgezahlt und der Arbeitgeber muss keine Sozialversicherungsbeiträge entrichten.
Wir bitten nun jeden einzelnen Unternehmer und Betriebsleiter, die Bedeutung der derzeitigen 70-Tage-Regelung Herrn Heil und insbesondere den Bundes- und Landespolitikern der SPD darzulegen. Die Argumente hierzu finden Sie in der Juni-Ausgabe und können bei uns und den Landesverbänden nochmal abgerufen werden. Schreiben Sie einen Brief oder Email. Oder noch besser: Laden Sie die Abgeordneten zu sich auf den Betrieb ein.
Immer weniger Arbeitskräfte aus Deutschland, Polen und Rumänien haben Interesse an einer Saisontätigkeit in unserer Branche. Wir plädieren deshalb zusätzlich für bilaterale Abkommen zwischen Deutschland und ausgewählten Nicht-EU-Staaten wie zum Beispiel der Ukraine. Wir brauchen weiterhin Arbeitskräfte für die Saison. Die Bundesregierung muss Drittstaatlern aus der Ukraine oder vom westlichen Balkan die Gelegenheit geben, bei uns kurzfristige Beschäftigungsverhältnisse einzugehen.
In diesen Tagen, Anfang Oktober 2022, entscheiden Apfelerzeuger, ob sie ihre Bäume weiter beernten oder die aufwendig produzierten Früchte einfach hängen lassen.
Auch wenn der Start der Weichobsternte mit den Erdbeeren insbesondere im Süden mehr als enttäuschend verlief, konnten im weiteren Verlauf der Erdbeer-, Kirsch- und auch der Heidelbeerernte die hervorragenden Mengen und Qualitäten etwas über die explodierenden Produktionskosten, die einbrechenden Preise und die Kaufzurückhaltung unserer Kunden hinweghelfen.
Mit gemischten Gefühlen sind wir beide am 12. Januar 2022 in die Schwerpunktveranstaltung der Delegiertentagung zur Vorstellung und Diskussion des Nachhaltigkeitsprojektes IP 2030 gegangen.
Die durch die neue Bundesregierung geplante erhebliche Erhöhung des Mindestlohns sowie die in den vergangenen Monaten zu verzeichnende massive Steigerung auch anderer Produktionskosten bleiben die beherrschenden Themen auf den Betrieben in diesem noch jungen Jahr 2022.