nach 10 Jahren als Vorsitzender des Bundesauschusses Obst und Gemüse (BOG) endete am 22. Oktober 2013 die Amtszeit von Gerhard Schulz.
Im Rahmen einer Feierstunde mit vielen Gästen aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft wurde ihm für sein großartiges berufspolitisches Engagement gedankt. Auch die Bundesfachgruppe Obstbau bedankt sich von dieser Stelle noch einmal ausdrücklich bei Gerhard Schulz.
Die Mitglieder des BOG haben mich an diesem Tag zu seinem Nachfolger gewählt. Nun bin ich seit drei Jahren Vorsitzender der Bundesfachgruppe Obstbau und mit der berufsständischen Arbeit und dem Netzwerk in der Landwirtschaft und im Gartenbau entsprechend vertraut. Geehrt fühle ich mich, nach Adolf Mauk, Karl Ley, Josef Klein und Gerhard Schulz der fünfte Vorsitzende des im Jahre 1952 vom Deutschen Bauernverband, dem Deutschen Raiffeisenverband und dem Zentralverband Gartenbau gegründeten BOG zu sein. Der BOG bündelt effektiv und effizient die Arbeiten der Fachgruppe Obstbau, der Fachgruppe Gemüsebau und des Fachausschusses Obst und Gemüse im Deutschen Raiffeisenverband. Es geht dabei, so steht es in der Vereinbarung der drei Trägerverbände, um die einheitliche und geschlossene Wahrnehmung der berufsständischen Aufgaben des erwerbsmäßigen Obst- und Gemüseanbaus in Deutschland. Und genau dafür will ich mich einsetzen.
Nichts empfangen wir Menschen mit so viel Widerwillen wie Ratschläge von Leuten, die einfach alles besser wissen. Doch mir ist an einem offenen und ehrlichen Dialog mit allen an der Wertschöpfungskette Obst und Gemüse Beteiligten gelegen. Ich meine hier insbesondere auch den Dialog mit denen, die sich nur berufen fühlen, sich in unsere Belange einzubringen. Besonders diese Gespräche und Beratungen müssen konstruktiv und kritikfähig geführt werden. Für den Bundesauschuss und die gesamte berufsständische Arbeit gilt die Maxime, dass wir nicht das Problem beklagen, sondern Lösungen anbieten. Wir wollen nicht nur Kritik üben und unseren eigenen Vorteil fokusieren. Wir wollen aktiv an Lösungen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für die deutschen Sonderkulturen arbeiten. Nur wem man vertraut, dem nimmt man auch seine Argumente ab.
Sowohl der Obstbau als auch der Gemüsebau haben ein sehr positives Image. Und trotzdem hat die Branche einen schweren Stand. Die Konkurrenz aus Billiglohnländern, der Preiskampf beim Lebensmitteleinzelhandel oder die Probleme im Pflanzenschutz sind nur Ausschnitte des schwierigen und komplexen Handlungsfeldes. Fakt ist aber auch, dass wir dem enormen Strukturwandel in der Landwirtschaft und im Gartenbau und den sich immer schneller ändernden Entwicklungen in Gesellschaft, Politik und Verwaltung zum Wohle der Branche begegnen müssen. Auch der Bundesausschuss Obst und Gemüse muss sich fragen, wie er sich in Zukunft aufstellt. Was bedeutet es für die Verbandsarbeit, wenn der Strukturwandel so weiter geht? Müssen nicht auch wir unsere Strukturen anpassen? Fragen, die in einer Zeit zu beantworten sind, die den notwendigen Spielraum für Anpassungen und Veränderungen zulässt. Diese Diskussion darf nicht erst dann auf die Tagesordnung, wenn nur noch wenige Handlungsoptionen zur Verfügung stehen.
Als sachverständiger, verlässlicher und konsequenter Interessensvertreter werden wir im Netzwerk des BOG bei Ministerien, Behörden und weiteren Entscheidungsträger ein anerkannter Gesprächs- und Verhandlungspartner bleiben und unsere Arbeit in der gewohnten Art und Weise fortsetzen. Es sei denn, Sie haben Verbesserungsvorschläge.
Ihnen und Ihren Familien wünsche ich eine ruhige und entspannte Adventszeit, ein Frohes Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr 2014!
Große Enttäuschung, aufkommende Verzweiflung und endloser Frust – dies sind Reaktionen vieler Kolleginnen und Kollegen auf die bürokratischen Anforderungen des Mindestlohngesetzes.
Nun ist es auch amtlich. Das Statistische Bundesamt schätzt die deutsche Apfelernte für 2014 auf 1,12 Mio. t Äpfel und toppt damit noch die Rekordwerte aus 2000 und 2001.
12 Mio. Tonnen Äpfel, einschließlich einer Spitzenernte in Deutschland, Altlasten aus der Ernte 2013, ein Überhang an Überseeäpfeln und letztendlich das russische Embargo erschweren massiv den Start der Apfelsaison 2014/15.
„Wie geht’s dem Obstbau denn heute so?“ Eine häufig gestellte Frage im Vorbeigehen, die in der Vergangenheit ebenso im Vorbeigehen beantwortet wurde mit „Es geht so – schwierig, aber wir lassen uns nicht unterkriegen!“
Mit Wirkung vom 7. August 2014 hat Russland die Einfuhr bestimmter Lebensmittel aus der Europäischen Union, darunter auch Obst und Gemüse, für ein Jahr gestoppt.