Lässt sich Zukunft vorhersagen? Wissen ist die halbe Miete

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
3389

Auch in dieser Ausgabe von OBSTBAU werfen wir in unserer Artikelserie einen Blick in die Zukunft, Schwerpunkt ist das Klima.

Wenn wir heute das Ergebnis unserer Gedanken von gestern sind, dann sind wir morgen das Ergebnis unserer Gedanken von heute.

Die Zukunft bleibt auch in dieser Ausgabe ein Schwerpunktthema. Dr. Leonhard Steinbauer aus dem österreichischen Graz entwirft in seinem Artikel vier mögliche Typen eines Obstbauern im Jahre 2050. Sobald es um die schwer fassbare Zukunft geht, stellen sich grundsätzliche Fragen:

• Ist unsere Zukunft vorbestimmt und nichts weiter als Schicksal?

• Müssen wir die Zukunft einfach über uns ergehen lassen?

Und was jeden von uns letztendlich am meisten bewegt:

• Was passiert morgen mit mir, mit meiner Familie und mit meinem Betrieb?

Ein ganzer Berufsstand lebt von unserem Bedürfnis, Antworten auf diese Fragen zu finden. Hellseher, Wahrsager und Astrologen leben ganz offensichtlich seit Jahrhunderten gut davon. Nun wollen wir unsere Zukunft doch lieber in den eigenen Händen halten. Als Gärtner und Landwirte sind wir auch anders gestrickt: Wir produzieren Zukunft! Wir gewinnen Informationen aus unserer Umwelt, aus der Vergangenheit und aus der Gegenwart und nutzen diese, um unsere Zukunft selbst zu gestalten.

Richtige Informationen sind die notwendige Grundlage zur Gestaltung einer Zukunft, auf die wir uns freuen können. Doch wie bekommen wir diese Informationen? Als Leser unserer OBSTBAU haben Sie natürlich eine erste wichtige Informationsquelle direkt vor sich. Es ist und bleibt unser Anspruch, valide Fachinformationen aus erster Hand an Sie weiter zu geben, damit Ihnen betriebliche Entscheidungen leichter fallen können. Was aber ebenso wichtig ist: Nutzen Sie die vielfältigen Weiterbildungsmöglichkeiten! Es ist das Ziel unserer Seminare, gerade in wirtschaftlich turbulenten Zeiten, in denen Produktpreise und Produktionskosten kaum noch kalkulierbar sind, die persönlichen und fachlichen Kompetenzen auszubauen. Nur wer diese Kompetenzen regelmäßig pflegt und weiterentwickelt, ist für die Herausforderungen der Zukunft gut gerüstet.

Schon das Orakel von Delphi wusste, dass sich in den Fragen selbst die Zukunft spiegelt. Nur wenn wir unsere Umwelt intelligent befragen, gibt sie uns wahre Antworten über das Zukünftige. Gute Fragen richten das Denken auf das, was wir noch nicht wissen. Für uns als Berufsverband für die deutschen Erwerbsobstbauern und als Herausgeber unserer OBSTBAU beschäftigen uns folgende Fragen:

1. Wie wirkt sich der strukturelle Wandel auf unseren Berufsstand aus?

2. Ist eine eigenständige berufsständische Vertretung für den Obstbau aufgrund der Entwicklungen in den nächsten zehn Jahren überhaupt noch tragbar und sinnvoll?

3. Welche Form der Unterstützung brauchen die Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter der Zukunft?

4. Wie muss eine Weiterentwicklung des Integrierten Pflanzenschutzes aussehen? Welchen Beitrag dazu können und müssen wir leisten, was müssen andere Akteure leisten?

5. Gibt es als Folge der sinkenden Abonnenten bald keine gedruckte Ausgabe der OBSTBAU mehr, sondern nur noch ein Online-Angebot?

Viele weitere Fragen drängen sich einem jeden ganz unweigerlich auf, deshalb kann und muss diese Aufzählung nicht vollständig sein. Wichtig ist, dass sich ein jeder rechtzeitig Gedanken macht, was er persönlich von der Zukunft erwartet und welche Möglichkeiten es gibt, dieses Ziel zu erreichen. Für uns als berufsständische Vertretung bedeutet dies, sich immer wieder auf neue Situationen einzustellen.

Es gilt, der noch ungeborenen Zukunft eine Idee vorzuschreiben, die den zukünftigen Ereignissen und Entwicklungen eine Richtung aufweist. Denn die Zukunft vorhersehen heißt nichts anderes als: Die Zukunft gestalten.

Jens Stechmann                            Jörg Disselborg
- Bundesvorsitzender -                 - Geschäftsführer - 

 

Editorials

Editorials

Deutschland – mein Garten Aufruf zur bundesweiten Aktion mit Großplakaten

„Wie geht’s dem Obstbau denn heute so?“ Eine häufig gestellte Frage im Vorbeigehen, die in der Vergangenheit ebenso im Vorbeigehen beantwortet wurde mit „Es geht so – schwierig, aber wir lassen uns nicht unterkriegen!“

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
3348
Editorials

Russischer Importstopp und die Konsequenzen

Mit Wirkung vom 7. August 2014 hat Russland die Einfuhr bestimmter Lebensmittel aus der Europäischen Union, darunter auch Obst und Gemüse, für ein Jahr gestoppt.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
3351
Editorials

Argentinien hat einen Messi – wir haben ein Team

Deutschland ist Fußball-Weltmeister – was für ein Turnier.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
3278
Editorials

Noch viele Fragen zum Mindestlohn!

In diesen Wochen dreht sich bei unserer Verbandsarbeit alles um den Mindestlohn.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
3283
Editorials

Zukunft zulassen

In Medizin und Pharmazeutik wird Gentechnik selten hinterfragt.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
3444
Editorials

Mindestlohn und Europawahl

Wir sind enttäuscht und in Sorge darüber, was die Bundesregierung in großer Hektik beim Mindestlohn entschieden hat. 

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
3342
Editorials

Wenn gute Pläne ihre eigene Umsetzung verhindern

Haben wir überhaupt noch Spielraum für eigene Entscheidungen?

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
3159
Editorials

Nettomindestlohn und Bruttomindestlohn – jetzt sind wir alle gefordert!

Der Mindestlohn war im Wahlkampf ein zentrales Thema für alle Parteien, um der gesamtgesellschaftlichen Situation Rechnung zu tragen.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
3273
Editorials

Wir haben die Agrarindustrie satt!

Unter dem Motto „Wir haben es satt“ sind am 18. Januar 2014 anlässlich der Grünen Woche rund 25.000 Demonstranten in Berlin zusammengekommen, um für eine bäuerliche und ökologischere Landwirtschaft zu demonstrieren.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
3188
Editorials

Gedanken zum Jahreswechsel

Gedanken zum Jahreswechsel sind stets ein Wechselspiel aus Rückblick und Vorblick.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
3254
Editorials

Liebe Leserinnen und Leser

nach 10 Jahren als Vorsitzender des Bundesauschusses Obst und Gemüse (BOG) endete am 22. Oktober 2013 die Amtszeit von Gerhard Schulz.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
3360
Editorials

Regionalität – eine messbare Größe oder nur ein Gefühl?

Verknappung steigert den Wert von Rohstoffen, Konsumgütern oder Lebensmittel und auch von Zeit.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
3122
Anzeige