Erntesaison 2015 neigt sich dem Ende zu

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
2483

Die Erntesaison 2015 neigt sich dem Ende zu – es beginnt die Saison der Messen, Tagungen und Seminare.

Auf Verbandsebene stehen zahlreiche Sitzungen, Versammlungen und Arbeitskreise auf der Tagesordnung.

Das hinter uns liegende Vegetationsjahr war spannend und frustrierend zugleich. Nur um die Stichworte zu nennen: Mindestlohn, Pflanzenschutzmittelzulassung und Preissituation. Geprägt von regional unterschiedlichen Witterungsextremen haben wir bestes Obst aus deutschen Landen produziert. Ergebnisentscheidend für unsere Betriebe ist die Angebots- und Nachfragesituation, denn Qualität wird vorausgesetzt. Insbesondere bei den Erdbeeren gab es auch in diesem Jahr Phasen, in denen der Markt an die Grenzen seiner Aufnahmefähigkeit kam und Preiseinbrüche folgten. Auf dieses Marktverhalten müssen wir uns besser einstellen und alternative Kulturverfahren intensiver erproben und nutzbar machen.

Im Kernobstbau wird die diesjährige Ernte kleiner ausfallen als im letzten Jahr. Auch in Europa rechnet man mit weniger Äpfeln. In der Vermarktung müssen uns die Erfahrungen aus der vergangenen Saison eine Lehre sein. In seinem Traum zum Obstmarkt der Zukunft beschreibt Helwig Schwartau in dieser Ausgabe von OBSTBAU ein gesamtdeutsches Verkaufsbüro als zwangsläufige Konsequenz aus der aktuellen Vermarktungssituation. Er hat dabei zweifelsohne Recht, die derzeitige Situation als desolat zu beschreiben. Die Anbauregionen konkurrieren miteinander und sogar innerhalb der Regionen gibt es unsinnige Konkurrenzsituationen. Es freut sich der lachende Dritte, der Lebensmitteleinzelhandel. Der Handel hat sich in den vergangenen Jahren bestens aufgestellt und spielt diese Marktmacht schamlos aus. Dies führt zu Abhängigkeiten unserer Vermarktungsbetriebe, die völlig nachvollziehbar nur schwer „Nein“ sagen können, selbst wenn vom Handel Angebote unterhalb der Schmerzgrenze eingefordert werden. Wir müssen nach Lösungen suchen und das Angebot der deutschen Produktion bündeln. Nur so werden wir uns behaupten können!

Hier ist auch Selbstbewusstsein gefragt. Denn wir sind der festen Überzeugung, dass der Handel nicht an deutschem Obst und Gemüse vorbeikommen kann. Der Verbraucher will deutsches Obst und Gemüse. Es bringt uns keinen Schritt vorwärts, die bisweilen schlechten Rahmenbedingungen zu beklagen. Nein, wir müssen unsere Qualität und die Standards in Sachen Lebensmittelsicherheit und sozialer Belange auch und insbesondere im Vergleich mit Importwaren stärker betonen und herausstellen. Zu diesem Punkt muss die Kommunikation deutlich verbessert werden. Gemeinsam mit dem Deutschen Bauernverband, dem Zentralverband Gartenbau und der Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen werden wir passende Strategien entwickeln müssen. Dabei stehen Ehrlichkeit, Offenheit und Transparenz im Vordergrund. Wir wollen dabei nichts beschönigen. Wir wollen eine sachliche und fachliche Diskussion, auch mit den Umweltverbänden.

Der Erfolg unserer berufsständischen Arbeit hängt wesentlich von der eigenen Geschlossenheit ab. Nehmen Sie teil an den regionalen Verbandsversammlungen und geben ihren Vertretern Rückendeckung. Äußern Sie Kritik und helfen Sie uns damit in der Argumentation. Nutzen Sie die Gelegenheit, im Rahmen der Fruchtwelt Bodensee, der Norddeutschen Obstbautage, der expoSE, der Grünen Woche oder der Fruit Logistica mit Berufskollegen aus ganz Deutschland und der Welt zu diskutieren.

Jens Stechmann                            Jörg Disselborg
- Bundesvorsitzender -                 - Geschäftsführer - 

 

Editorials

Editorials

Olympiade der Clubäpfel

Im Wettlauf um die Belegung der Regale im konzentrierten Lebensmitteleinzelhandel sind mehr als 50 Clubäpfel bzw. Markenäpfel am Start.

Helwig Schwartau
2986
Editorials

Beratung und Versuchswesen sind wichtige Produktionsfaktoren

Unsere Arbeit steht weiter im Fokus der gesellschaftlichen und politischen Debatte.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
2754
Editorials

Verfügbarkeit von Insektiziden und Weiterentwicklung der Kontrolliert Integrierten Produktion

Eine Delegiertentagung mit einer solchen Fülle weitreichender und richtungsweisender Entscheidungen hatte die Fachgruppe Obstbau schon lange nicht mehr.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
2609
Editorials

„Es ist ein Tag des tiefen Nachdenkens, …

…wie es weitergeht in Deutschland.“ So hat die geschäftsführende Bundeskanzlerin Merkel das Scheitern der Sondierungsgespräche für eine Regierungskoalition aus CDU/CSU, den Grünen und der FDP kommentiert.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
2649
Editorials

Erntedank

Im Kern soll das Erntedankfest doch zeigen, dass unser täglich Brot eben gar nicht so alltäglich ist, sondern hart erarbeitet werden muss.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
2801
Editorials

Mit Klarheit, Respekt und Argumenten…

Zwei Tage nach der Wahl zum neuen Bundestag schreiben wir diesen Artikel.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
2653
Editorials

Gehen Sie wählen!

Am 24. September wählen wir den 19. Deutschen Bundestag. Nur wer wählen geht, kann mitbestimmen.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
2913
Editorials

Es ist eine Frage der Geschlossenheit

Alterntige Ware ist noch auf Lager und die allerersten Frühsorten sind gerade geerntet.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
2693
Editorials

Ein Fünkchen Hoffnung bleibt

Schon weit vor dem Ende der aktuellen Saison laufen bereits die Vorbereitungen für die vielen Tagungen, Versammlungen und Seminare des kommenden Winters.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
2757
Editorials

Bessere Risikoabsicherung im Obstbau

Deutschlandweit gibt es keine Region ohne Frostschäden, doch die Schadensausmaße sind sehr unterschiedlich.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
2659
Editorials

Risikoabsicherung für unsere Betriebe in den Fokus rücken

Am 24. September wählen wir den 19. Deutschen Bundestag.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
2553
Editorials

Aktiv mitbestimmen und keine weitere Fremdbestimmung riskieren

Die Diskussionen rund um die EU-Agrarpolitik 2021–2027 sind in vollem Gange.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
2586
Anzeige