Erntesaison 2015 neigt sich dem Ende zu

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
2408

Die Erntesaison 2015 neigt sich dem Ende zu – es beginnt die Saison der Messen, Tagungen und Seminare.

Auf Verbandsebene stehen zahlreiche Sitzungen, Versammlungen und Arbeitskreise auf der Tagesordnung.

Das hinter uns liegende Vegetationsjahr war spannend und frustrierend zugleich. Nur um die Stichworte zu nennen: Mindestlohn, Pflanzenschutzmittelzulassung und Preissituation. Geprägt von regional unterschiedlichen Witterungsextremen haben wir bestes Obst aus deutschen Landen produziert. Ergebnisentscheidend für unsere Betriebe ist die Angebots- und Nachfragesituation, denn Qualität wird vorausgesetzt. Insbesondere bei den Erdbeeren gab es auch in diesem Jahr Phasen, in denen der Markt an die Grenzen seiner Aufnahmefähigkeit kam und Preiseinbrüche folgten. Auf dieses Marktverhalten müssen wir uns besser einstellen und alternative Kulturverfahren intensiver erproben und nutzbar machen.

Im Kernobstbau wird die diesjährige Ernte kleiner ausfallen als im letzten Jahr. Auch in Europa rechnet man mit weniger Äpfeln. In der Vermarktung müssen uns die Erfahrungen aus der vergangenen Saison eine Lehre sein. In seinem Traum zum Obstmarkt der Zukunft beschreibt Helwig Schwartau in dieser Ausgabe von OBSTBAU ein gesamtdeutsches Verkaufsbüro als zwangsläufige Konsequenz aus der aktuellen Vermarktungssituation. Er hat dabei zweifelsohne Recht, die derzeitige Situation als desolat zu beschreiben. Die Anbauregionen konkurrieren miteinander und sogar innerhalb der Regionen gibt es unsinnige Konkurrenzsituationen. Es freut sich der lachende Dritte, der Lebensmitteleinzelhandel. Der Handel hat sich in den vergangenen Jahren bestens aufgestellt und spielt diese Marktmacht schamlos aus. Dies führt zu Abhängigkeiten unserer Vermarktungsbetriebe, die völlig nachvollziehbar nur schwer „Nein“ sagen können, selbst wenn vom Handel Angebote unterhalb der Schmerzgrenze eingefordert werden. Wir müssen nach Lösungen suchen und das Angebot der deutschen Produktion bündeln. Nur so werden wir uns behaupten können!

Hier ist auch Selbstbewusstsein gefragt. Denn wir sind der festen Überzeugung, dass der Handel nicht an deutschem Obst und Gemüse vorbeikommen kann. Der Verbraucher will deutsches Obst und Gemüse. Es bringt uns keinen Schritt vorwärts, die bisweilen schlechten Rahmenbedingungen zu beklagen. Nein, wir müssen unsere Qualität und die Standards in Sachen Lebensmittelsicherheit und sozialer Belange auch und insbesondere im Vergleich mit Importwaren stärker betonen und herausstellen. Zu diesem Punkt muss die Kommunikation deutlich verbessert werden. Gemeinsam mit dem Deutschen Bauernverband, dem Zentralverband Gartenbau und der Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen werden wir passende Strategien entwickeln müssen. Dabei stehen Ehrlichkeit, Offenheit und Transparenz im Vordergrund. Wir wollen dabei nichts beschönigen. Wir wollen eine sachliche und fachliche Diskussion, auch mit den Umweltverbänden.

Der Erfolg unserer berufsständischen Arbeit hängt wesentlich von der eigenen Geschlossenheit ab. Nehmen Sie teil an den regionalen Verbandsversammlungen und geben ihren Vertretern Rückendeckung. Äußern Sie Kritik und helfen Sie uns damit in der Argumentation. Nutzen Sie die Gelegenheit, im Rahmen der Fruchtwelt Bodensee, der Norddeutschen Obstbautage, der expoSE, der Grünen Woche oder der Fruit Logistica mit Berufskollegen aus ganz Deutschland und der Welt zu diskutieren.

Jens Stechmann                            Jörg Disselborg
- Bundesvorsitzender -                 - Geschäftsführer - 

 

Editorials

Editorials

Gedanken zum Jahreswechsel

Gedanken zum Jahreswechsel sind stets ein Wechselspiel aus Rückblick und Vorblick.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
2341
Editorials

Liebe Leserinnen und Leser

nach 10 Jahren als Vorsitzender des Bundesauschusses Obst und Gemüse (BOG) endete am 22. Oktober 2013 die Amtszeit von Gerhard Schulz.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
2453
Editorials

Regionalität – eine messbare Größe oder nur ein Gefühl?

Verknappung steigert den Wert von Rohstoffen, Konsumgütern oder Lebensmittel und auch von Zeit.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
2193
Editorials

Die Würfel sind gefallen – die Richtung ist noch unbestimmt

Es ist der Abend des 22. September – der große Wahlsonntag

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
2333
Editorials

Damit die Wahl nicht zum Würfelspiel wird

Ist ein Würfelspiel besser als eine bewusste Wahlentscheidung?

Bleibt uns nichts weiter, als die Würfel so zu nehmen, wie sie fallen?

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
2394
Editorials

Kooperation statt Konfrontation – freiwilliges Engagement nicht bestrafen

Als Produzenten von gesunden und sicheren Nahrungsmitteln leisten Obstbaubetriebe auch einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft und des Landschaftsbildes.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
2379
Editorials

Hochwasserhilfe 2013

Wir alle verfolgen die immer noch dramatischen Bilder des Hochwassergeschehens mit großer Betroffenheit.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
2500
Editorials

Wir halten immer noch nach

Achten Sie einmal auf Ihre Reaktionen, wenn Sie dieses Wort lesen: NACHHALTIGKEIT.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
2406
Editorials

Nationaler Aktionsplan zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (NAP) – Wie geht es nun weiter?

Über mehrere Jahre hinweg haben wir uns in zahlreichen Diskussionen und Stellungnahmen in die Ausgestaltung des NAP eingebracht. Am 10. April hat die Bundesregierung ihn nun endgültig verabschiedet.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
2400
Editorials

Wie ist die Lage in Sachen Feuerbrand?

Trotz umfangreicher Forschungsaktivitäten haben wir bis heute keine durchgreifenden Bekämpfungsverfahren, die ohne antibiotikahaltige Mittel auskommen.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
2409
Editorials

Sicherheit, Transparenz, Kontrolle und Qualität oder was hat Pferdefleisch mit dem Obstbau zu tun?

Das Jahr ist noch jung und schon erleben wir einen neuen Skandal um falsch ausgezeichnete Lebensmittel. Wegen des Pferdefleisch-Skandals wurden in Deutschland bereits mehrere Produkte aus dem Handel genommen.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
2432
Editorials

Was erwartet uns in diesem Jahr?

Auf Bundesebene sind bereits alle Weichen in Richtung Bundestagswahl im September gestellt. Nach der Landtagswahl in Niedersachsen stehen in diesem Jahr noch die Wahlen in Bayern und Hessen an. In Niedersachsen kommt es zu einem Regierungswechsel, mit Folgen für die Bundespolitik.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
2491
Anzeige