Erntesaison 2015 neigt sich dem Ende zu

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
4070

Die Erntesaison 2015 neigt sich dem Ende zu – es beginnt die Saison der Messen, Tagungen und Seminare.

Auf Verbandsebene stehen zahlreiche Sitzungen, Versammlungen und Arbeitskreise auf der Tagesordnung.

Das hinter uns liegende Vegetationsjahr war spannend und frustrierend zugleich. Nur um die Stichworte zu nennen: Mindestlohn, Pflanzenschutzmittelzulassung und Preissituation. Geprägt von regional unterschiedlichen Witterungsextremen haben wir bestes Obst aus deutschen Landen produziert. Ergebnisentscheidend für unsere Betriebe ist die Angebots- und Nachfragesituation, denn Qualität wird vorausgesetzt. Insbesondere bei den Erdbeeren gab es auch in diesem Jahr Phasen, in denen der Markt an die Grenzen seiner Aufnahmefähigkeit kam und Preiseinbrüche folgten. Auf dieses Marktverhalten müssen wir uns besser einstellen und alternative Kulturverfahren intensiver erproben und nutzbar machen.

Im Kernobstbau wird die diesjährige Ernte kleiner ausfallen als im letzten Jahr. Auch in Europa rechnet man mit weniger Äpfeln. In der Vermarktung müssen uns die Erfahrungen aus der vergangenen Saison eine Lehre sein. In seinem Traum zum Obstmarkt der Zukunft beschreibt Helwig Schwartau in dieser Ausgabe von OBSTBAU ein gesamtdeutsches Verkaufsbüro als zwangsläufige Konsequenz aus der aktuellen Vermarktungssituation. Er hat dabei zweifelsohne Recht, die derzeitige Situation als desolat zu beschreiben. Die Anbauregionen konkurrieren miteinander und sogar innerhalb der Regionen gibt es unsinnige Konkurrenzsituationen. Es freut sich der lachende Dritte, der Lebensmitteleinzelhandel. Der Handel hat sich in den vergangenen Jahren bestens aufgestellt und spielt diese Marktmacht schamlos aus. Dies führt zu Abhängigkeiten unserer Vermarktungsbetriebe, die völlig nachvollziehbar nur schwer „Nein“ sagen können, selbst wenn vom Handel Angebote unterhalb der Schmerzgrenze eingefordert werden. Wir müssen nach Lösungen suchen und das Angebot der deutschen Produktion bündeln. Nur so werden wir uns behaupten können!

Hier ist auch Selbstbewusstsein gefragt. Denn wir sind der festen Überzeugung, dass der Handel nicht an deutschem Obst und Gemüse vorbeikommen kann. Der Verbraucher will deutsches Obst und Gemüse. Es bringt uns keinen Schritt vorwärts, die bisweilen schlechten Rahmenbedingungen zu beklagen. Nein, wir müssen unsere Qualität und die Standards in Sachen Lebensmittelsicherheit und sozialer Belange auch und insbesondere im Vergleich mit Importwaren stärker betonen und herausstellen. Zu diesem Punkt muss die Kommunikation deutlich verbessert werden. Gemeinsam mit dem Deutschen Bauernverband, dem Zentralverband Gartenbau und der Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen werden wir passende Strategien entwickeln müssen. Dabei stehen Ehrlichkeit, Offenheit und Transparenz im Vordergrund. Wir wollen dabei nichts beschönigen. Wir wollen eine sachliche und fachliche Diskussion, auch mit den Umweltverbänden.

Der Erfolg unserer berufsständischen Arbeit hängt wesentlich von der eigenen Geschlossenheit ab. Nehmen Sie teil an den regionalen Verbandsversammlungen und geben ihren Vertretern Rückendeckung. Äußern Sie Kritik und helfen Sie uns damit in der Argumentation. Nutzen Sie die Gelegenheit, im Rahmen der Fruchtwelt Bodensee, der Norddeutschen Obstbautage, der expoSE, der Grünen Woche oder der Fruit Logistica mit Berufskollegen aus ganz Deutschland und der Welt zu diskutieren.

Jens Stechmann                            Jörg Disselborg
- Bundesvorsitzender -                 - Geschäftsführer - 

 

Editorials

Editorials

Weiterentwicklung des integrierten Pflanzenschutzes – Beratung ist der Schlüssel

Mit Einführung der ersten Richtlinie für die Kontrolliert Integrierte Produktion im Jahr 1990 haben wir deutschen Obst- und Gemüsebauern Maßstäbe gesetzt.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
4105
Editorials

Es steht viel auf dem Spiel

So wie schon seit Jahren zur guten Tradition geworden, wird auch das Jahr 2016 mit einer kräftezehrenden Veranstaltung beginnen.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
4227
Editorials

Der Blick in die Zukunft – zuversichtlich oder hoffnungslos?

OBSTBAU und die Vereinigte Hagelversicherung haben in den vergangenen sechs Ausgaben die Zukunft des deutschen Obstbaus aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
4114
Editorials

Erntesaison 2015 neigt sich dem Ende zu

Die Erntesaison 2015 neigt sich dem Ende zu – es beginnt die Saison der Messen, Tagungen und Seminare.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
4070
Editorials

Lässt sich Zukunft vorhersagen? Wissen ist die halbe Miete

Auch in dieser Ausgabe von OBSTBAU werfen wir in unserer Artikelserie einen Blick in die Zukunft, Schwerpunkt ist das Klima.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
4069
Editorials

Der Marktmacht ausgeliefert?

Auch in dieser Ausgabe von OBSTBAU werfen wir in unserer Artikelserie einen Blick in die Zukunft, Schwerpunkt ist das Klima.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
4133
Editorials

Wieder einmal Greenpeace… und Bündnis 90/Die Grünen können es auch nicht besser

Fünf Jahre sind seit der letzten Attacke von Greenpeace auf den Obstbau vergangen.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
4543
Editorials

Unser Obstbau im Wandel

Wir setzen die gemeinsame Artikelserie mit der Vereinigten Hagelversicherung in dieser Ausgabe fort.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
4530
Editorials

Früher war alles besser. Sogar die Zukunft.

Schon Karl Valentin machte sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts Gedanken über die Sehnsucht der Menschen nach einem besseren Morgen.

Dr. Rainer Langner, Jens Stechmann
4958
Editorials

Dem Problem ein Gesicht geben

In den unzähligen Gesprächen mit Politikern, Behördenvertretern, der Industrie und mit Pressevertretern wird in diesen Wochen immer auch nach den Aussichten für die Obstsaison 2015 gefragt.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
4133
Editorials

Aus dem Vorstand der Fachgruppe Obstbau

Am 17. März 2015 kam der Vorstand der Fachgruppe Obstbau in Berlin zur Frühjahrssitzung zusammen.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
4077
Editorials

Wo Aggression und Resignation aufeinander treffen

Große Enttäuschung, aufkommende Verzweiflung und endloser Frust – dies sind Reaktionen vieler Kolleginnen und Kollegen auf die bürokratischen Anforderungen des Mindestlohngesetzes.

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
4076
Anzeige