Als die Delegiertenversammlung 2015 beschloss, die Finanzierung der dringend notwendigen Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit für den deutschen Beeren-, Kern- und Steinobstanbau aus der Solidargemeinschaft der deutschen Obstbaufamilien zu stemmen, war der Optimismus unter der Verbandsvertretern groß.
Zuversichtlich startete dann im Frühjahr 2016 ein Aufruf an alle Obstbaubetriebe, sich mit einer kleinen Anlage von 100 Euro am Aufbau einer Kommunikationsstelle zu beteiligen.
579 Obstbäuerinnen und Obstbauern sind dem Aufruf gefolgt. Die Präsidenten und Vorsitzende der Mitgliedsverbände der Fachgruppe Obstbau danken denen, die sich bisher beteiligten. Doch das vorläufige Ergebnis bleibt enttäuschend. Denn der Ruf aus dem Berufsstand, dass nun endlich etwas in Sachen Verbraucherkommunikation getan werden muss, ist nach wie vor deutlich hörbar.
67.205 Euro stehen also aktuell zur Verfügung. Wir werden damit bis Ende 2017 an der Imagestärkung von deutschem Obst arbeiten können. Die primäre Zielgruppe sind die Verbraucher und die Redakteure der Verbrauchermedien. Wir werden die Leistungsfähigkeit der deutschen Obstbaubetriebe und die Vielfalt aller Kulturen herausstellen. Wir wollen Transparenz schaffen und das Vertrauen der Verbraucher und Medien in uns stärken. Dazu gehört zwangsläufig auch eine aktive Krisenkommunikation, in der wir auch schwierige Themen besetzen und in verbrauchergerechte Sprache übersetzen müssen. Unsere Instrumente sind regelmäßige Pressearbeit und die Präsenz in sozialen Medien, einschließlich der Vernetzung der dort aktiven Obstbaubetriebe. Neben den regelmäßigen eigenen Kommunikationsmaßnahmen ist es wichtig, auch schnell und effektiv auf kritische Fremdveröffentlichungen mit fundierten Äußerungen zu reagieren. Die eigene Sichtweise muss fachlich korrekt und in einer einfachen Form prägnant dargestellt werden. Hierzu werden wir ein schlagkräftiges Expertenteam für Redaktionsanfragen aufbauen und dabei alle Regionen und Fachgebiete abdecken. Alle Journalistenanfragen für Interviews, Stellungnahmen, Betriebsbesuche etc. werden gebündelt und an geeignete Ansprechpartner vermittelt.
40 Millionen Deutsche sind in den sozialen Netzwerken aktiv. Kunden informieren sich verstärkt im Internet über Produkte und Dienstleistungen. Deshalb werden wir die sozialen Medien für uns nutzen. Wir werden eigene Inhalte präsentieren und relevante Beiträge anderer Seiten einbinden. Möglich wird dies durch ein tägliches Monitoring. So erhalten wir auch ein stets aktuelles Stimmungsbild zu unseren Themen und können entsprechend reagieren. Schritt für Schritt machen wir uns nun auf den Weg. Ein Themen- und Redaktionsplan ist bereits entwickelt. Texte und Bildmaterialien werden erstellt, damit eine aktive Ansprache der Journalisten und Verbraucher unmittelbar beginnen kann. Die ständige Erfolgskontrolle und das Monitoring „Wer spricht über uns“ werden helfen, entsprechend zu handeln.
Für alle bisherigen Investoren und auch für den Verband ist dabei wichtig, dass wir anhand von Veröffentlichungszahlen eine gewisse Erfolgskontrolle haben werden. Wir können jederzeit eingreifen, das Konzept anpassen und andere Maßnahmen ergreifen.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Leserinnen und Leser aus Politik, Verwaltung, Industrie und Handel,
jeder möchte die Welt verbessern und könnte es auch. Wir müssen nur bei uns selber anfangen. Ihre Beteiligung an der Imagestärkung von deutschem Obst ist jederzeit möglich. Überweisen Sie Ihren freiwilligen Beitrag unter Nennung Ihres Names und Ihrer Postleitzahl auf das Konto der
Im erfolgreichsten Volksbegehren der Geschichte Bayerns „Rettet die Bienen“ forderten Anfang des Jahres innerhalb von zwei Wochen fast 1,8 Millionen Menschen ein Gesetz für mehr Umwelt- und Naturschutz.
Die Wahl zum EU-Parlament ist auch für den Obstbau von besonderer Bedeutung, nicht nur aufgrund des Brexits und einer noch nicht geklärten Finanzplanung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nach 2020.
In dieser Ausgabe von OBSTBAU finden Sie einen Sonderdruck, der sich mit der Verfügbarkeit von Insektiziden für den Obstbau in Deutschland auseinandersetzt.
Der Erfolg des Volksbegehrens „Rettet die Bienen“ in Bayern zeigt, dass sich Landwirte und Gärtner und der Rest der Bevölkerung noch fremder geworden sind.
„Am Ball bleiben“ bei laufenden Entwicklungen im Bereich der Anbautechnik, der EDV, bei rechtlichen Regelungen und in der Arbeitsorganisation – so muss die Devise lauten.
Die Fachgruppe Obstbau fordert die Behörden und die Industrie auf, dringend Maßnahmen für eine tragfähige Zukunft des Zwetschen- und Pflaumenanbaus in Deutschland zu ergreifen – und zwar gemeinsam mit dem Berufsstand.