Wir haben die Wahl! – Wirklich?
Immer bedrohlicher wirken die jüngsten Nachrichten zu den klimabedingten Flutkatastrophen und dem Brennen ganzer Landstriche überall auf der Erde. Dazu kommen noch die jüngsten politischen Entwicklungen in Asien….
Entscheidungen sind nötig – auf internationaler, europäischer und nationaler Ebene.
Die Umsetzung der notwendigen, auch restriktiven Maßnahmen zur Erhaltung eines intakten Planeten betreffen uns alle. Unterschiedlichste Interessen müssen berücksichtigt und abgewogen werden – eine Mammutaufgabe für die künftige, neu zu wählende Bundesregierung.
Mit der Bundestagswahl am 26. September und den Koalitions-verhandlungen in den darauf folgenden Wochen wird sich entscheiden, wer diese Regierungsverantwortung trägt. Gefordert ist maximale Kompetenz im Erkennen und Durchsetzen des rich-tigen Weges. Echte, umsetzungsfähige Konzepte, gute Kompro-misse mit Augenmaß und klare Linien sind gefragt, keine naiven Versprechungen und Parolen!
Die zukünftige Bundesregierung muss die großen und kleinen Themen gleichermaßen berücksichtigen. Denn nur wenn möglichst viele Menschen mitgenommen werden, ist der notwendige Transformationsprozess möglich.
Im Rahmen der diesjährigen Sommertagung der Bundesfachgruppe im bayrischen Franken bot sich eine gute Gelegenheit, unsere Anliegen an Politiker weiterzugeben und zu diskutieren. Herzlichen Dank an Frau Mortler und Herrn Auernhammer, die als Europaparlaments- bzw. Bundestagsabgeordnete ein offenes Ohr für uns hatten – bedauerlich die kurz- und mittelfristigen Absagen ihrer Kollegen von der SPD und den Grünen. Ein ausführlicher Bericht über die Sommertagung, die als zentrales Thema die Wasserversorgung von Sonderkulturen hatte, erscheint im kommenden Heft.
In seinem Bericht über den Prognosfruit-Kongress 2021 berichtet AMI-Marktexperte Helwig Schwartau in diesem Heft, dass für Deutschland eine Apfelernte von 1,08 Mio t und für Europa von 11,783 Mio t vorgergesagt wird. Insbesondere Polen erwartet mehr Äpfel als im Vorjahr, die Experten gehen aber u.a. wegen einer eher kleinen Ernte im Streuobstbau und einem aufnahmefähigem Mostmarkt von einem ausgeglichenen Markt aus
Doch noch einmal zurück zur anstehenden Bundestagswahl:
Damit Sie beim Gang zur Wahlurne eine Entscheidungshilfe bekommen, wer die Belange des Obstbaus zukünftig am besten
berücksichtigen wird, haben wir sieben relevante Fragen an die agrarpolitischen Sprecher der sich bewerbenden Parteien geschickt. Die Fragen und Antworten finden Sie ab Seite 498 in diesem Heft.
Für eine verbandspolitische Vertretung Ihrer obstbaulichen Belange ist es enorm wichtig, dass wir Ansprechpartner*innen in der Politik haben, die Verständnis für unsere Sorgen und Nöte zeigen und uns ver-trauen. Helfen Sie uns und dem deutschen Obstbau bei der anstehenden Bundestagswahl mit Ihrer Stimme! Damit wir auch in der nächsten Legislaturperiode entsprechend Gehör finden.
Wir haben die Wahl! Wirklich!
Jens Stechmann Joerg Hilbers
- Bundesvorsitzender - - Geschäftsführer -
Editorials

Freude am Blühen und Wachsen, Sorgen um die Rahmenbedingungen der Produktion…
Die deutschen Apfel-, Erdbeer-, Heidelbeer-, Kirsch- und Zwetschenkulturen sind in den meisten Regionen Deutschlands vergleichsweise gut durch die Phase der Blüte gekommen.

Diskussion um Apfelbaum-Rodeprämie
Die Äußerungen von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil am Osterwochenende sorgten bei Obstbauern für Entsetzen und führten bei nicht wenigen auch zu Verzweiflung.

Ideologie statt Fakten …
Seit im Juni 2022 die EU-Kommission den Entwurf einer neuen Verordnung zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (SUR) vorgestellt hat ...

Weiter voneinander lernen, weiter aufeinander zugehen…
Der Obstbaubranche geht es nicht gut.

Ansätze zur finanziellen Förderung des deutschen Obstbaus
Im Wettbewerb der europäischen Obstbauregionen sind die hohen und teuren Umwelt- und Sozialstandards für die deutschen Produzenten nachteilig bis ruinös.

„Können wir in diesen Zeiten unseren Kindern noch eine Ausbildung und Betriebsnachfolge im Obstbau empfehlen?“
So lautete die Frage einer Obstbäuerin auf der Mitgliederversammlung eines Landesverbandes vor einigen Wochen.

Ruinöse Erzeugerpreise – was kann der Berufsstand tun?
Traditionell blicken wir an dieser Stelle auf das zu Ende gehende Jahr zurück und versuchen, mit Zuversicht Ideen und Ansätze für Konzepte notwendiger Entwicklungen im Obstbau aufzuzeigen.

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat den Obstbau besucht
Nach mehrmaligem Einladen war es am 15. Oktober 2022 soweit.

Über den Winter kommen…?
In diesen Tagen, Anfang Oktober 2022, entscheiden Apfelerzeuger, ob sie ihre Bäume weiter beernten oder die aufwendig produzierten Früchte einfach hängen lassen.

Was tun gegen die Dürre?
Die schwerste Dürre seit Jahrzehnten trifft auch den Obstbau in Westeuropa hart.

Hervorragende Qualität und Menge
Auch wenn der Start der Weichobsternte mit den Erdbeeren insbesondere im Süden mehr als enttäuschend verlief, konnten im weiteren Verlauf der Erdbeer-, Kirsch- und auch der Heidelbeerernte die hervorragenden Mengen und Qualitäten etwas über die explodierenden Produktionskosten, die einbrechenden Preise und die Kaufzurückhaltung unserer Kunden hinweghelfen.

Regionalität verliert gegen Billigangebote
Den dritten Monat in Folge erreicht die Inflationsrate einen neuen Höchststand und liegt nach Angabe des Statistischen Bundesamtes nun bei 7,9 %.