Gedanken zum Jahreswechsel

Jens Stechmann, Jörg Disselborg
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Ein Jahreswechsel ist auch immer Anlass, das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und einen Blick nach vorne zu werfen.

Nach dem Frostjahr 2017 geht das Jahr 2018 als Dürrejahr in die Geschichte der deutschen Landwirtschaft ein. Der Sonderkulturbereich verzeichnete gegenüber dem Ackerbau zwar geringere Ertragsausfälle, die Herausforderungen waren jedoch auch hier enorm.

Nach der Bundestagswahl und den lang andauernden Koalitionsverhandlungen bekam auch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft eine neue Führungsriege. Ende November hatte ich einen Gesprächstermin bei Frau Bundesministerin Julia Klöckner, mit der ich über die aktuellen Themen des Obst- und Gemüsebaus diskutiert habe. Sie hat keine Weihnachtsgeschenke verteilt, aber gut zugehört und Verständnis für die Belange des Obst- und Gemüsebaus gezeigt.

Das Jahr 2018 offenbarte, dass viele unserer Schwerpunktthemen weiter im Argen liegen. So hat sich die Zulassungssituation im Pflanzenschutz eher verschlechtert. Entsprechende Kampagnen der Umweltverbände, Fernsehberichte über Missstände im EU-Zulassungsverfahren sowie die Berichterstattung zum Glyphosat haben uns nicht geholfen.

Eine auf Fakten basierende, sachorientierte Argumentation unsererseits hat dabei nur wenig Aussicht auf Erfolg. Im politischen Netzwerk gibt es nur sehr wenige, die sich für uns engagieren. Der Dialog mit den Zulassungsbehörden wird im Frühjahr fortgesetzt. Wir werden aber auch die politischen Vertreter aus dem Deutschen Bundestag einladen, um ihnen in Berlin oder in den Betrieben unsere Sorgen und Nöte zu erläutern. Dank gilt den politisch Verantwortlichen in Berlin für die Entfristung der 70-Tage-Regelung.

Das Jahr 2018 hat gezeigt, dass wir weiterhin an den Themen Pflanzenschutz, der Risikoabsicherung durch Förderung von Versicherungslösungen oder der Bildung von Risikoausgleichsrücklagen, der Verfügbarkeit von Saisonarbeitskräften und an der Vermarktung arbeiten müssen.

Wir sind also gefordert. Packen wir’s an!

Jeder Einzelne von uns, die Genossenschaften und Händler sind aufgefordert, die eigenen und gemeinsamen Ideen für die Zukunft zu formulieren und an der Umsetzung zu arbeiten. Wenn in Polen langfristig eine Ertragskapazität bei Äpfeln von 5 Millionen Tonnen zu erwarten ist, müssen wir uns in der Vermarktung viel besser aufstellen. Wir müssen Handel und Verbraucher überzeugen, dass es sich lohnt, deutsches Obst zu kaufen. Dafür müssen wir intensiv an unserer Qualität und unserem Sortenspek-trum arbeiten. Der Handel darf gar nicht erst auf die Idee kommen, deutsches Obst nicht oder zu schlechten Preisen zu vermarkten. Und wir müssen die Gedanken der integrierten Produktion aktiver leben als bisher. Wir müssen allen klar machen, dass unsere Qualitätsproduktion nach hohen Sozial- und Umweltstandards auch seinen Preis haben muss. 

Die Bundesfachgruppe Obstbau wird sich auch in Zukunft für die Interessen unserer Berufskollegen einsetzen. Wir brauchen aber auch Berufskollegen und Berufskolleginnen, die sich auf kommunalpolitischer Ebene oder in den berufsständischen Vertretungen einbringen. Nur so werden wir Gehör finden. Denn die politischen Rahmenbedingungen werden immer mehr zu einem wichtigen Produktionsfaktor.

Ich wünsche Ihnen, Ihren Familien und natürlich Ihren Betrieben ein erfolgreiches Jahr 2019. Und ich wünsche uns allen Gesundheit, Frieden und die notwendige Gelassenheit und Freude an der Arbeit.

 

 

 

Jens Stechmann                            Jörg Disselborg
- Bundesvorsitzender -                 - Geschäftsführer - 

 

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Enttäuschung dann Wut – mehr deutsche Äpfel als gedacht

Nun ist es auch amtlich. Das Statistische Bundesamt schätzt die deutsche Apfelernte für 2014 auf 1,12 Mio. t Äpfel und toppt damit noch die Rekordwerte aus 2000 und 2001.

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„Wie geht’s dem Obstbau denn heute so?“ Eine häufig gestellte Frage im Vorbeigehen, die in der Vergangenheit ebenso im Vorbeigehen beantwortet wurde mit „Es geht so – schwierig, aber wir lassen uns nicht unterkriegen!“

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