Gedanken zum Jahreswechsel
Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Kolleginnen und Kollegen!
Gedanken zum Jahreswechsel sind stets ein Wechselspiel aus Rückblick und Vorblick.
Gemeinsam mit den Delegierten der Fachgruppe Obstbau haben wir vor wenigen Wochen zurückgeblickt und geschaut, wo wir im Jahr 2013 im Interesse des deutschen Obstbaus Spuren hinterlassen konnten. Zusammen haben wir aber auch den Blick nach vorne gerichtet und festgelegt, wo wir in 2014 zwingend Spuren hinterlassen müssen.
Das Wetter hat in diesem Jahr zweifelsohne deutliche Spuren hinterlassen. Nach dem extrem trüben Winter wurde es auch im Frühling nicht wirklich besser, denn die Sonne ließ sich kaum blicken. Dazu war es so kühl wie seit über 25 Jahren nicht mehr und die zweite Maihälfte war selten so regenreich. Das Frühjahr endete dann mit gesättigten Böden, randvollen Flüssen und überschwemmten Anlagen. Es bleiben Spuren an den Pflanzbeständen fast aller Kulturen und Spuren in den Bilanzen unserer Betriebe. Das Jahr 2013 hat witterungstechnisch viele Nerven blankgespült und gemeinsam hoffen wir auf eine entspannte Wetterlage im Frühjahr 2014.
Eines unserer Kernarbeitsfelder ist und bleibt der Pflanzenschutz. Dieser Leitartikel entsteht parallel zu den Diskussionen im Forum Pflanzenschutz, einer jährlichen Veranstaltung des Bundeslandwirtschaftministeriums. Im Rahmen dieser zweitägigen Veranstaltung wurde der Schwerpunkt Nationaler Aktionsplan zum nachhaltigen Einsatz von Pflanzenschutz (www.nap-pflanzenschutz.de) beraten und weiterentwickelt. Für uns als unmittelbar Betroffene ist diese Veranstaltung die wohl aufreibendste des gesamten Jahres. Wir sind immer wieder erstaunt, wie viele Personen, Verbände und Behörden am Thema Pflanzenschutz arbeiten und „wichtige“ Wortbeiträge leisten. Es zeigt sich, dass man bei derartigen Veranstaltungen Präsenz zeigen muss, um auch hier Spuren zu hinterlassen und um immer wieder auf die Belange der Praxis hinzuweisen. Wenn Wissenschaftler Risikoberechnungsmodelle und Analysen vortragen, Indikatoren, Prognosemodelle und Statistiken entwickeln und über noch genauere Planspiele philosophieren, dann müssen wir die Sicht der Praxis darstellen und uns entschieden einmischen.
Nur im Verbund mit unseren Trägerverbänden und in einem starken Netzwerk können wir diese Aufgabe erfüllen. Zusammen erklären wir denen, die uns auch zuhören wollen, dass wir genau das, was „gefühlsbasiert“ von uns in Sachen des Verbraucherschutzes und des Umweltschutzes erwartet wird, schon immer getan haben. Wir müssen unsere Leistungen mehr „inwertsetzen“, damit genau diese Leistungen gesehen, gehört und anerkannt werden. Unsere Vorleistungen geraten nur zu leicht in Vergessenheit und bleiben bei weiteren Fortentwicklungen unberücksichtigt – damit muss Schluss sein.
Unabhängig von allen anderen wichtigen Fragestellungen sind wir selbst in der Pflicht, mehr für die gesellschaftliche Akzeptanz und das Bild von uns in der Öffentlichkeit zu tun. Wir müssen unsere Aktivitäten stärker bündeln, um eine gartenbauliche und landwirtschaftliche Öffentlichkeitsarbeit noch effektiver zu machen und Gesellschaft sowie Medien noch besser zu erreichen. Im Mittelpunkt der Kommunikation müssen die Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter stehen, denn sie sind die glaubwürdigsten Kommunikatoren. Den Lauf des Geschehens können wir nicht aufhalten, aber wir können im Laufe der Zeit deutliche Zeichen und gestaltende Spuren hinterlassen.
Unseren Familien und Freunden, allen Verbandsmitgliedern, den vielen Funktionsträgern, den Beratern und Behörden, mit denen wir zusammenarbeiten, sagen wir ein großes Dankeschön. Wir freuen uns auf die Fortsetzung der guten Zusammenarbeit in einem sehr stabilen Netzwerk.
Für das neue Jahr wünschen wir Ihnen und Ihren Familien Glück, Gesundheit und eine entspannte Zeit. Ihren Betrieben wünschen wir besonders viel Erfolg!
Jens Stechmann Jörg Disselborg
- Bundesvorsitzender - - Geschäftsführer -
Editorials

Freude am Blühen und Wachsen, Sorgen um die Rahmenbedingungen der Produktion…
Die deutschen Apfel-, Erdbeer-, Heidelbeer-, Kirsch- und Zwetschenkulturen sind in den meisten Regionen Deutschlands vergleichsweise gut durch die Phase der Blüte gekommen.

Diskussion um Apfelbaum-Rodeprämie
Die Äußerungen von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil am Osterwochenende sorgten bei Obstbauern für Entsetzen und führten bei nicht wenigen auch zu Verzweiflung.

Ideologie statt Fakten …
Seit im Juni 2022 die EU-Kommission den Entwurf einer neuen Verordnung zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (SUR) vorgestellt hat ...

Weiter voneinander lernen, weiter aufeinander zugehen…
Der Obstbaubranche geht es nicht gut.

Ansätze zur finanziellen Förderung des deutschen Obstbaus
Im Wettbewerb der europäischen Obstbauregionen sind die hohen und teuren Umwelt- und Sozialstandards für die deutschen Produzenten nachteilig bis ruinös.

„Können wir in diesen Zeiten unseren Kindern noch eine Ausbildung und Betriebsnachfolge im Obstbau empfehlen?“
So lautete die Frage einer Obstbäuerin auf der Mitgliederversammlung eines Landesverbandes vor einigen Wochen.

Ruinöse Erzeugerpreise – was kann der Berufsstand tun?
Traditionell blicken wir an dieser Stelle auf das zu Ende gehende Jahr zurück und versuchen, mit Zuversicht Ideen und Ansätze für Konzepte notwendiger Entwicklungen im Obstbau aufzuzeigen.

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat den Obstbau besucht
Nach mehrmaligem Einladen war es am 15. Oktober 2022 soweit.

Über den Winter kommen…?
In diesen Tagen, Anfang Oktober 2022, entscheiden Apfelerzeuger, ob sie ihre Bäume weiter beernten oder die aufwendig produzierten Früchte einfach hängen lassen.

Was tun gegen die Dürre?
Die schwerste Dürre seit Jahrzehnten trifft auch den Obstbau in Westeuropa hart.

Hervorragende Qualität und Menge
Auch wenn der Start der Weichobsternte mit den Erdbeeren insbesondere im Süden mehr als enttäuschend verlief, konnten im weiteren Verlauf der Erdbeer-, Kirsch- und auch der Heidelbeerernte die hervorragenden Mengen und Qualitäten etwas über die explodierenden Produktionskosten, die einbrechenden Preise und die Kaufzurückhaltung unserer Kunden hinweghelfen.

Regionalität verliert gegen Billigangebote
Den dritten Monat in Folge erreicht die Inflationsrate einen neuen Höchststand und liegt nach Angabe des Statistischen Bundesamtes nun bei 7,9 %.