Eine besondere Winter- und Weihnachtszeit – sehen wir uns online?
In diesen dunkleren Monaten der Vegetationsruhe fehlen uns besonders die Treffen mit Verwandten, Freunden und Kollegen in der Vorweihnachtszeit.
Und auch die Informations- und Beratungsveranstaltungen in der Obstbauszene sind auf ein Minimum reduziert. Jedoch, selbst wenn diese Situation nicht gewünscht ist: Haben wir uns in den vergangenen Jahren für diese Wochen nicht häufig mehr Besinnlichkeit und Ruhe gewünscht? Die haben wir nun bekommen – und sind gefordert, kreativ zu sein und möglichst mit der Familie genau das umzusetzen, was wir uns vielleicht schon oft vorgestellt, aber nie realisiert haben. Nehmen wir uns ganz bewusst Zeit und Ruhe in dieser Adventszeit.
Videokonferenzen können unser Defizit an Fachinformationen, Reflektion und Diskussion auffangen und den persönlichen Austausch z. B. beim abendlichen Bier in der Grünberger Bayernstube natürlich nicht ersetzen. Aber sie bieten die Möglichkeit, trotz Corona „up to date“ zu bleiben. Die wichtigen Themen unseres Berufsstandes wie z. B. Pflanzenschutz, Saisonarbeitskräfte oder Umsatzsteuerpauschalierung werden traditionell Ende November mit den 60 Delegierten der Landesverbände auf der Delegiertentagung diskutiert. Der Vorstand hat für dieses Jahr entschieden, diese Themen auf mehrere Web-Konferenzen im Dezember zu verteilen und dort auch Nicht-Delegierten die Möglichkeit zu geben, zuzuhören und mitzudiskutieren. Bei Interesse an einer Teilnahme wenden Sie sich bitte an Ihre Landesverbände.
Um das Ausfallen der Informations- und Beratungsveranstaltungen dieses Winters etwas zu kompensieren, bieten wir Ihnen im Januar ein Paket von obstbaulichen Web-Seminaren an. Wir haben für die Bereiche Kern-, Stein- und Beerenobst das aus unserer Sicht Interessanteste aus Beratung, Forschung und vom Markt zusammengetragen und daraus jeweils dreistündige Seminare zusammengestellt. Ein Highlight wird sicher das Web-Seminar für junge Obstbauern – das ist der neue Name für unser altbekanntes Azubi-Seminar. Mit wenigen Klicks sind Sie dabei, weitere Informationen finden Sie auf Seite 692–693.
In den nächsten Wochen bzw. Monaten erwarten wir vom BMEL einen Entwurf zur Umsetzung des Aktionsprogramms Insektenschutz (AIP) durch die Pflanzenschutzanwendungsverordnung. Dass ein Verbot von Herbiziden und Insektiziden in Schutzgebieten die Aufgabe von Obstanlagen bedeuten würde und damit am Ende die Artenvielfalt deutlich reduziert wäre, haben wir den politischen Entscheidungsträgern mehrfach darstellen können.
Die Rückmeldung der von uns Mitte November initiierten Abfrage Ihrer persönlichen Betroffenheit hat ergeben, dass 270 Obstbaubetriebe mit durchschnittlich 45 % ihrer Betriebsfläche in Schutzgebieten wirtschaften. Es gibt sicherlich noch eine Reihe von betroffenen Betrieben, die sich nicht gemeldet haben. Es stehen Existenzen auf dem Spiel. Will die Politik wirklich, dass dieses große Reservoir für Biodiversität verlorengeht, weil die Betriebe sich nicht in der Lage sehen, dort noch wirtschaftlich Obst zu produzieren? Pauschale Verbote und Einschränkungen sind fehl am Platz, wir fordern eine differenzierte Betrachtung. Der Obstbau hat in Sachen Biodiversität und Insektenschutz viel zu bieten.
Ihnen und Ihren Familien wünschen wir Gesundheit, ein Frohes Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr 2021!
Jens Stechmann Joerg Hilbers
- Bundesvorsitzender - - Geschäftsführer -
Editorials

Bemühungen des Berufsstandes erfolgreich – EU-Krisenbeihilfe soll den Obstbau kurzfristig unterstützen
Die schwierige bis dramatische Situation vieler Obstbaubetriebe ist von der Politik erkannt worden.

Glyphosat: Wichtig für den Obstbau und laut Wissenschaft ohne Risiko! Und jetzt?
In der EU ist Glyphosat bis zum 15. Dezember 2023 zugelassen.

Die Glaubwürdigkeit der Medien
Am 22. Mai, zum Höhepunkt der Spargel- und zum Beginn der Erdbeersaison, titelte „ZDF-heute“, ebenso wie sinngemäß auch viele andere Medien: „Unhaltbare Zustände im Spargelanbau“.

Freude am Blühen und Wachsen, Sorgen um die Rahmenbedingungen der Produktion…
Die deutschen Apfel-, Erdbeer-, Heidelbeer-, Kirsch- und Zwetschenkulturen sind in den meisten Regionen Deutschlands vergleichsweise gut durch die Phase der Blüte gekommen.

Diskussion um Apfelbaum-Rodeprämie
Die Äußerungen von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil am Osterwochenende sorgten bei Obstbauern für Entsetzen und führten bei nicht wenigen auch zu Verzweiflung.

Ideologie statt Fakten …
Seit im Juni 2022 die EU-Kommission den Entwurf einer neuen Verordnung zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (SUR) vorgestellt hat ...

Weiter voneinander lernen, weiter aufeinander zugehen…
Der Obstbaubranche geht es nicht gut.

Ansätze zur finanziellen Förderung des deutschen Obstbaus
Im Wettbewerb der europäischen Obstbauregionen sind die hohen und teuren Umwelt- und Sozialstandards für die deutschen Produzenten nachteilig bis ruinös.

„Können wir in diesen Zeiten unseren Kindern noch eine Ausbildung und Betriebsnachfolge im Obstbau empfehlen?“
So lautete die Frage einer Obstbäuerin auf der Mitgliederversammlung eines Landesverbandes vor einigen Wochen.

Ruinöse Erzeugerpreise – was kann der Berufsstand tun?
Traditionell blicken wir an dieser Stelle auf das zu Ende gehende Jahr zurück und versuchen, mit Zuversicht Ideen und Ansätze für Konzepte notwendiger Entwicklungen im Obstbau aufzuzeigen.

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat den Obstbau besucht
Nach mehrmaligem Einladen war es am 15. Oktober 2022 soweit.

Über den Winter kommen…?
In diesen Tagen, Anfang Oktober 2022, entscheiden Apfelerzeuger, ob sie ihre Bäume weiter beernten oder die aufwendig produzierten Früchte einfach hängen lassen.