Schon weit vor dem Ende der aktuellen Saison laufen bereits die Vorbereitungen für die vielen Tagungen, Versammlungen und Seminare des kommenden Winters.
Denn wer zuerst kommt, malt zuerst. Deshalb werden frühzeitig Räume gebucht, Themen gesetzt und Referenten verpflichtet. Doch was sind die Themen des Jahres 2017?
Die Frostereignisse werden vielerorts einen Schwerpunkt bilden. Aber nur ein Rückblick auf die Schäden wird hier nicht reichen.
Die Auswirkungen der neuen Düngeverordnung werden diskutiert und stets aktuelle Sortendiskussionen geführt.
Das Verhalten der Marktteilnehmer wird analysiert, die Zulassungssituation der Pflanzenschutzmittel erörtert und Empfehlungen für die nächste Saison besprochen.
Und über all den fachlichen Aspekten schweben noch gesellschaftspolitische Diskussionen zu Rückständen, zur Landwirtschaft im Allgemeinen, zur Öffentlichkeitsarbeit und zum Marketing. Da wird über den Nationalen Aktionsplan zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln gesprochen, hier geht es um die Weiterentwicklung der Integrierten Produktion, da stehen Bio-diversität und Nachhaltigkeit im Fokus und den Mindestlohn vergessen wir auch nicht. Aber gibt es am Ende wirklich etwas Neues? Und welche Auswirkungen wird das Ergebnis der Bundestagswahl für unseren Berufsstand haben?
Was bei Veranstaltern und Verbänden im Rahmen der Veranstaltungsorganisation schon zu Kopfschmerzen führt, löst bei manchem Praktiker blanke Verzweiflung aus. Mit was sollen wir uns denn noch auseinandersetzen? Finden wir neue Stellschrauben, um unseren Obstbau für die Zukunft zu rüsten? Einige Gedanken hierzu finden Sie in dieser OBSTBAU-Ausgabe. Dr. Lothar Wurm beschreibt alternative Wege im österreichischen Obstbau, Dr. Gottfried Lafer stellt die Maroni als neue Kultur vor oder Helwig Schwartau wirft einen Blick auf die Entwicklung des Bio-Marktes.
Doch es gibt auch die schönen Momente im betrieblichen Alltag. Augenblicke in denen uns bewusst wird, wie schön der Obstbau auch sein kann. In den sozialen Medien und auf den Internetseiten zeigen aktive Obstbaubetriebe Bilder und Videos von blühenden Beständen, von ertragreichen Anlagen und der laufenden Ernte. Und da sind natürlich die zahlreichen Saisoneröffnungen und Hoffeste aller Art. Glückliche Kinder, zufriedene Eltern und gut gelaunte Kunden strömen auf die Betriebe. Hier erfahren die Obstbaufamilien dann die gebührende Wertschätzung für ihre Arbeit. Und das ist nicht nur richtig, sondern auch wichtig. Diese Momente der Wertschätzung, ob nun auf dem Hoffest, dem Wochenmarkt oder im Gespräch mit Geschäftspartnern und anderen Kollegen, laden unsere Akkus wieder auf und geben Kraft für Zeiten, in denen die Lage vielleicht nicht so rosig aussieht.
Wir wünschen Ihnen noch viele Situationen, in denen Ihnen Wertschätzung und Anerkennung entgegengebracht werden. Laden Sie die Akkus auf, damit Sie fit bleiben für alle Herausforderungen, die der Obstbau in Zukunft noch bereithalten wird! Und genießen Sie noch bewusster all die schönen Momente, die unser Beruf zu bieten hat.
Der Heilige Augustinus hat gesagt: „In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst.“ Da hat er recht.
Der Erfolg des Volksbegehrens „Rettet die Bienen“ in Bayern zeigt, dass sich Landwirte und Gärtner und der Rest der Bevölkerung noch fremder geworden sind.
„Am Ball bleiben“ bei laufenden Entwicklungen im Bereich der Anbautechnik, der EDV, bei rechtlichen Regelungen und in der Arbeitsorganisation – so muss die Devise lauten.
Die Fachgruppe Obstbau fordert die Behörden und die Industrie auf, dringend Maßnahmen für eine tragfähige Zukunft des Zwetschen- und Pflaumenanbaus in Deutschland zu ergreifen – und zwar gemeinsam mit dem Berufsstand.
Erinnern Sie sich noch an Ihre erste Fahrt mit dem Traktor? Vielleicht mit dem Opa oder dem Vater? Haben Sie noch das Bild vor Augen, wie der Familienbetrieb zu Ihren Kindergartenzeiten aussah?