…von Schäden durch Blütenfrost, Hagelereignissen und Dürre ist eine der größeren Herausforderungen für den Obstbau.
Unstrittig sind diese Risiken, bedingt durch den Klimawandel, in den letzten Jahren größer geworden und nehmen an Bedeutung zu. Besonders in diesen Wochen der Blüte bestimmen die Wetterprognosen den Alltag – und manchmal eben auch die Nacht des Obstbauern. Das richtige Konzept aus Frostschutzberegnung, Hagelschutznetzen und Versicherungen ist für jeden Betrieb unterschiedlich und abhängig von der Region und der Betriebsstruktur. Die Verfügbarkeit von Wasser wird mehr und mehr zur Existenzfrage. Unsere berufsständischen Forderungen umfassen daher die Genehmigung und Förderung von Speicherbecken ebenso wie eine mit unseren europäischen Mitbewerbern vergleichbare Unterstützung von Mehrgefahrenversicherungen.
In den Beiträgen auf Seite 264 bis 266 berichten wir über massive Frostereignisse in Frankreich und die bisherigen Schadensmeldungen der Vereinigten Hagel aus Baden-Württemberg.
Die von vielen Obstbaubetrieben dringend erwartete und am 31. März 2021 als Kabinettsbeschluss verkündete Ausweitung der kurzzeitigen Beschäftigung für ausländische Saisonarbeitskräfte von 70 auf 102 Tage ist weiterhin nicht rechtskräftig.
Durch die entstandene Verzögerung bei der Regelung in §132 S.2 SGB IV bleiben alle Arbeitsverträge, die vor der Verkündung des Gesetzes mit einer Dauer von mehr als drei Monaten oder 70 Tagen geschlossen werden, versicherungspflichtig, auch nach Inkrafttreten des Gesetzes. Erst nach der Bundesratssitzung, die voraussichtlich in der ersten Maihälfte stattfinden wird und der anschließenden Verkündung des Gesetzes im Bundesanzeiger können kurzfristig befristete Arbeitsverhältnisse auf die Dauer von vier Monaten bzw. 102 Arbeitstagen verlängert werden.
Mit allem Nachdruck haben wir auf den entscheidenden Ebenen auf dieses drängende Problem hingewiesen. doch offensichtlich agieren einige Parteien schon so sehr im „Wahlkampfmodus“, dass ihnen differenzierte Entscheidungen nur schwer zu vermitteln sind.
Auch im Rahmen der Sitzung des Bundesausschusses Obst und Gemüse am 20. April 2021 haben wir die Gelegenheit genutzt, mit den Agrarpolitikern von CDU/CSU, SPD, LINKE und FDP zu diskutieren. Bedauerlicherweise haben die GRÜNEN, eine der in der anstehenden Bundestagswahl wahrscheinlich mit-entscheidenden Parteien, abgesagt. Wir hoffen, dass es in naher Zukunft auch mit Agrarpolitikern aus dieser Partei eine Möglichkeit zum fach-lichen Austausch geben wird.
Liebe Berufskollegen, nutzen Sie bitte jede Gelegenheit, um mit den Kandidaten der Parteien ins Gespräch zu kommen. Laden Sie sie in Ihre Betriebe ein. Der Dialog ist wichtig, um aufzuzeigen, wo unsere Sorgen und Nöte liegen und welche Erwartungen wir von der Bundespolitik haben.
Über mehrere Jahre hinweg haben wir uns in zahlreichen Diskussionen und Stellungnahmen in die Ausgestaltung des NAP eingebracht. Am 10. April hat die Bundesregierung ihn nun endgültig verabschiedet.
Trotz umfangreicher Forschungsaktivitäten haben wir bis heute keine durchgreifenden Bekämpfungsverfahren, die ohne antibiotikahaltige Mittel auskommen.
Das Jahr ist noch jung und schon erleben wir einen neuen Skandal um falsch ausgezeichnete Lebensmittel. Wegen des Pferdefleisch-Skandals wurden in Deutschland bereits mehrere Produkte aus dem Handel genommen.
Auf Bundesebene sind bereits alle Weichen in Richtung Bundestagswahl im September gestellt. Nach der Landtagswahl in Niedersachsen stehen in diesem Jahr noch die Wahlen in Bayern und Hessen an. In Niedersachsen kommt es zu einem Regierungswechsel, mit Folgen für die Bundespolitik.
Ein anstrengendes Jahr 2012 liegt hinter uns. Obwohl wir in Gemeinsamkeit mit anderen Verbänden der grünen Branche viel erreichen konnten, erwarten uns in diesem Jahr noch viele nicht abgeschlossene Baustellen.
Für uns völlig unverständlich plant die Bundesregierung die gesetzliche Festschreibung eines Versicherungssteuersatzes für Mehrgefahrenversicherungenvon 19 Prozent des Versicherungsbetrages.
Finden wir für unsere Betriebe noch genügend qualifiziertes Personal? Welche Ansprüche stellt der Obstbau heute und in Zukunft an Fachkräfte? Droht dem deutschen Obstbau der personelle Notstand? Oder reden wir nur von einem Mangel an günstigen und hochflexiblen Arbeitskräften?