OBSTBAU und die Vereinigte Hagelversicherung haben in den vergangenen sechs Ausgaben die Zukunft des deutschen Obstbaus aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet.
Wir konnten hervorragende Autoren gewinnen, um einen Blick in die Glaskugel zu werfen. Diesen Autoren gilt unser herzliches Dankeschön.
Gemeinsam haben wir uns mit den zukünftigen Ernährungs- und Konsumtrends auseinandergesetzt, den Strukturwandel unter die Lupe genommen, Prognosen für die Entwicklung politischer Rahmenbedingungen gewagt, den Klimawandel in den Fokus gerückt, Vorhersagen für das Leben eines Obstbauern im Jahre 2050 getroffen und mögliche Anpassungsstrategien im betrieblichen Risikomanagement entwickelt. Zusätzlich haben wir mit unterschiedlichen Betriebsleiterinnen und Betriebsleitern über die zukünftigen Rahmenbedingungen und den daraus resultierenden Schritten der Betriebsentwicklung gesprochen. All dies hatte zum Ziel, uns allen einen Anreiz für eigene Gedanken und Visionen zur Zukunft zu geben. Einige Inhalte waren provokant, andere sogar amüsant. Unterschiedliche Visionen, sogar Wunschträume, haben uns zur eigenen Reflexion angeregt. Bei der Vielzahl der beleuchteten Aspekte wurde ein einheitlicher Tenor deutlich: Der deutsche Obstbau hat in jedem Fall mehr Gründe für Optimismus als für Pessimismus.
Wir müssen uns jedoch schneller anpassen als in der Vergangenheit. Dies gilt für alle an der Wertschöpfung Beteiligten und auch für die eigenen Verbandsstrukturen. Wenn wir konsequent und schrittweise dazu übergehen, gemeinschaftlich mehr Verantwortung zu übernehmen, wird uns dies gelingen. Dabei können wir sicher nicht alle Rahmenbedingungen nach unseren Wünschen und Ansprüchen gestalten. Wir dürfen es uns aber auch nicht zu einfach machen. Schuldzuweisungen an andere führen nur dazu, dass wir uns selbst der Verantwortung entziehen und uns zeitgleich der Möglichkeit und des Freiraums berauben, aktiv und in kleinen Schritten eine Problemlösung zu erarbeiten. Der deutsche Obstbau ist in höchstem Maße innovativ, kreativ, anpassungsfähig und von Natur aus auch zäh. Wir wollen diese Eigenschaften selbstbewusst zur aktiven Gestaltung unserer Zukunft nutzen.
Albert Einstein hat zum Thema Zukunft gesagt: „Ich denke niemals an die Zukunft. Sie kommt früh genug.“ Er hat aber auch gesagt: „Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben.“
Für die nahe Zukunft wünschen wir Ihnen und Ihren Familien eine ruhige, besinnliche Adventszeit und dann ein fröhliches Weihnachtsfest.
Als Produzenten von gesunden und sicheren Nahrungsmitteln leisten Obstbaubetriebe auch einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft und des Landschaftsbildes.
Über mehrere Jahre hinweg haben wir uns in zahlreichen Diskussionen und Stellungnahmen in die Ausgestaltung des NAP eingebracht. Am 10. April hat die Bundesregierung ihn nun endgültig verabschiedet.
Trotz umfangreicher Forschungsaktivitäten haben wir bis heute keine durchgreifenden Bekämpfungsverfahren, die ohne antibiotikahaltige Mittel auskommen.
Das Jahr ist noch jung und schon erleben wir einen neuen Skandal um falsch ausgezeichnete Lebensmittel. Wegen des Pferdefleisch-Skandals wurden in Deutschland bereits mehrere Produkte aus dem Handel genommen.
Auf Bundesebene sind bereits alle Weichen in Richtung Bundestagswahl im September gestellt. Nach der Landtagswahl in Niedersachsen stehen in diesem Jahr noch die Wahlen in Bayern und Hessen an. In Niedersachsen kommt es zu einem Regierungswechsel, mit Folgen für die Bundespolitik.
Ein anstrengendes Jahr 2012 liegt hinter uns. Obwohl wir in Gemeinsamkeit mit anderen Verbänden der grünen Branche viel erreichen konnten, erwarten uns in diesem Jahr noch viele nicht abgeschlossene Baustellen.
Für uns völlig unverständlich plant die Bundesregierung die gesetzliche Festschreibung eines Versicherungssteuersatzes für Mehrgefahrenversicherungenvon 19 Prozent des Versicherungsbetrages.
Finden wir für unsere Betriebe noch genügend qualifiziertes Personal? Welche Ansprüche stellt der Obstbau heute und in Zukunft an Fachkräfte? Droht dem deutschen Obstbau der personelle Notstand? Oder reden wir nur von einem Mangel an günstigen und hochflexiblen Arbeitskräften?