Als neuer Geschäftsführer der Bundesfachgruppe Obst grüße ich Sie erstmals herzlich.
Seit dem 1. Juli bin ich nun in dieser für mich neuen Aufgabe tätig und starte mit Zuversicht und Vorfreude in meinen Dienst am deutschen Obstbau.
Ist dieser Optimismus berechtigt? Viele, sogar die meisten von Ihnen, haben wirtschaftlich schwierige Jahre hinter sich, ihr großes Engagement ist nicht wirklich honoriert worden. Und angesichts überversorgter Märkte scheint die Zukunft nicht rosig. Unzufriedenheit und Skepsis bezüglich der obstbaulichen Perspektive spüre ich in vielen Gesprächen mit Ihnen.
In den vergangenen fast drei Jahrzehnten in der Obstbauberatung habe ich jedoch erlebt, dass in der Dauerkultur Obstbau Krisen überwunden werden können. Ich habe Betriebsleiter schätzen gelernt, die mit überlegten, an den Betrieb und die wirtschaftenden Menschen angepassten Veränderungen und viel Durchhaltevermögen nach der Krise wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt sind.
In meiner neuen Rolle steht für mich deshalb die Frage an erster Stelle: Welche Aufgaben hat dabei die Bundesfachgruppe, wie können wir Sie unterstützen?
Im März habe ich gemeinsam mit Jens Stechmann und dem Vorstand unsere zukünftigen Aufgabenschwerpunkte diskutiert. Der Auftrag Ihrer Vorstandsmitglieder war eindeutig: Die Präferenz für deutsches Obst muss erhöht werden, wir brauchen noch mehr Nähe zum Verbraucher. Bei mindestens gleichbleibend hoher Qualität unserer Früchte soll dem Kunden das nachgewiesen hohe ökologische Potenzial von deutschen Obstanlagen vermittelt werden. Am Beispiel des deutschen Weinbaus sehen wir, dass mit vielen kleinen und großen Maßnahmen die Vorzüglichkeit unserer Produkte erhöht werden kann. Es gilt, die gesellschaftliche Forderung nach Ökologisierung und Transparenz zu nutzen und dem Verbraucher verständlich darzustellen, was wir bereits leisten.
Die Rahmenbedingungen und gesetzlichen Auflagen, unter denen Sie in Deutschland Obst produzieren, werden immer komplexer. Die Bundesfachgruppe möchte Ihnen dabei nach Möglichkeit den Rücken freihalten. Im Vordergrund stehen natürlich die Verfügbarkeit von notwendigen Pflanzenschutzmitteln, umsetzbare Anwendungsbestimmungen für den Pflanzenschutz und sinnvolle gesetzliche Regeln zur Beschäftigung von Saisonarbeitskräften. Im Hintergrund sind es aber noch viele weitere kleine Stellschrauben, mit denen wir die Rahmenbedingungen verbessern können.
Jens Stechmann und ich werden als Team gemeinsam mit Dr. Annette Urbanietz, Andrea Grütt und dem Vorstand daran arbeiten, dass die Fachgruppe Obstbau für Sie eine Plattform bleibt, in der Sie notwendige Informationen erhalten und die Ihre Belange an den entsprechenden Stellen vorbringt und Lösungen mitgestaltet. Die Unterstützung von Spezialisten wie Uwe Harzer, Dr. Adrian Engel, Dr. Hans-Dieter Stallknecht, Dr. Hans-Joachim Brinkjans sowie den Netzwerken von DBV, ZVG und DRV sind dabei für die fachliche Kompetenz der Bundesfachgruppe enorm wichtig.
Ebenso wichtig ist aber auch die Kommunikation und der Austausch mit Ihnen! In den kommenden Monaten werde ich die Regionen bereisen und freue mich auf ein Gespräch mit Ihnen. Vielleicht sehen wir uns aber auch auf einem Seminar in Grünberg? Planen Sie rechtzeitig und melden sich an. Alle Termine finden Sie in der Terminleiste auf Seite 359.
Schon weit vor dem Ende der aktuellen Saison laufen bereits die Vorbereitungen für die vielen Tagungen, Versammlungen und Seminare des kommenden Winters.
Zum 25-jährigen Jubiläum war Deutschland offizielles Partnerland der Messe. Die Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen (BVEO) hat dieses Projekt engagiert in die Hand genommen.
Gemeinsam mit dem Verband der Landwirtschaftskammern veranstaltet die Fachgruppe Obstbau seit fast fünfzig Jahren äußerst erfolgreich Tagungen für die Beratungskräfte im Obstbau.
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hat Anfang September ihr Integriertes Umweltprogramm 2030 präsentiert und damit umgehend einen Sturm der Kritik ausgelöst.
Als die Delegiertenversammlung 2015 beschloss, die Finanzierung der dringend notwendigen Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit für den deutschen Beeren-, Kern- und Steinobstanbau aus der Solidargemeinschaft der deutschen Obstbaufamilien zu stemmen, war der Optimismus unter der Verbandsvertretern groß.