Einmal im Monat nehmen auch deutsche Obstbaubetriebe an der Erfassung des Geschäftsklimaindex Gartenbau teil (siehe OBSTBAU Seite 74, Heft 2/2018).
Mit 90 Punkten erreichte der Obstbau laut Index im Dezember 2018 ein Stimmungstief. Viele Kolleginnen und Kollegen beschäftigt wohl auch die Frage, ob es unsere Branche bald überhaupt noch gibt.
Doch die Existenzfrage stellt sich eigentlich nicht – aber die Form ist fraglich. Mit der Formfrage und den Konsequenzen für unsere Betriebe haben sich im Schwerpunkt auch die Grünberger Obstbautage 2019 intensiv beschäftigt.
Wo liegen eigentlich mögliche Schwachstellen in unseren Betrieben? Sind es die Erträge, die Sorten, der Anteil Fremdkapital, die eigenen Unternehmerqualitäten, der Pachtanteil, die Anzahl der Parzellen, das eigene Investitionsverhalten, die Bewirtschaftungsintensität oder die Kulturtechnik?
Wie können wir unsere Betriebe, unsere Branche marktgerecht weiterentwickeln? Welche aktuellen betriebswirtschaftlichen Zahlen brauchen wir dafür? Welche Daten benötigen wir, um Erfolg zu messen? Welche Instrumente stehen uns zur Verfügung? Wo sind die Renner und Penner in unseren Betrieben? Was können wir tun, um den Überblick zu behalten?
Die Fachgruppe Obstbau will auch das Seminarangebot in diese Richtung entwickeln und den Betriebsleiterinnen und Betriebs-leitern entsprechende Angebote machen. Eine Gruppe junger Obstbauern hat sich bereits zusammengetan, um konstruktiv und miteinander neue Ideen und Impulse zu entwickeln (s. OBSTBAU 12/2018). Das nächste Treffen ist jetzt im Februar geplant (s. Seite 112). Vielleicht will der eine oder andere von Ihnen ja ganz spontan mitmachen?
Besonders in schwierigen Zeiten müssen wir langfristig denken und uns weiter für den Obstbau begeistern!
Mit prognostizierten knapp 800.000 t erwartet Deutschland eine der schwächsten Apfelernten der letzten 20 Jahre und mit geschätzt 10,2 Mio. t Äpfeln wird auch die europäische Apfelernte deutlich unter den Ernten der vergangenen Jahre liegen.
Ca. 25 % der deutschen Apfel- und ca. 40 % der deutschen Kirschernte ist den Blütenfrösten Ende April und Anfang Mai zum Opfer gefallen – mit erheblichen regionalen Unterschieden.
Täglich nehmen etwa sechs Millionen Menschen die sogenannte Außer-Haus-Verpflegung (AHV) in Anspruch, essen also in Kitas, Mensen, Schulen, Seniorenheimen, Kantinen u.s.w.
Schon unmittelbar nach den Frostnächten vom 21. bis 23. April 2024 war bei der Klimawandel-bedingt extrem weit vorangeschrittenen Vegetation zu befürchten, dass die Schäden in den betroffenen Regionen sehr hoch sein würden.
Vollblüte und zum Teil auch schon Abblüte Mitte April in den meisten Baumobstanlagen Deutschlands – jährlich verzeichnen wir neue Rekorde, die Meteorologen auf den Klimawandel zurückführen.
… so titelt die Pressemitteilung des Zentralverbandes Gartenbau zum neuen Pflanzenschutzstrategiepapier der Bundesregierung – und trifft es damit auf den Kopf.
So schlimm, wie viele es befürchtet haben, ist es nicht gekommen. Im Gegenteil: Die Proteste der Landwirtschaft waren beeindruckend und nachdrücklich, aber wohlorganisiert, friedlich und demokratisch.
So schlimm, wie viele es befürchtet haben, ist es nicht gekommen. Im Gegenteil: Die Proteste der Landwirtschaft waren beeindruckend und nachdrücklich, aber wohlorganisiert, friedlich und demokratisch.
Auch wenn sich nach zwei sehr schwierigen Jahren am Tafelapfelmarkt endlich eine etwas bessere Absatzsituation für die Erzeuger abzeichnet – die konzeptionelle Krise des deutschen Obstbaus bleibt bestehen und ist offensichtlich.